Tägliche Meditationen
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Freitag,
5. Juli 2024

Der Ruf des Herrn

5. Juli 2024

Freitag der dreizehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Antonius Maria Zaccaria, Priester, Ordensgründer
Herz-Jesu-Freitag

P. Mariano Ballestrem LC

Mt 9,9-13
In jener Zeit sah Jesus einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Matthäus auf und folgte ihm. Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, kamen viele Zöllner und Sünder und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern. Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Darum lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer. Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.

Einführendes Gebet: Du offenbarst Dich uns Menschen und lädst uns ein in Deine Liebe. Jesus, auch ich bin einmal von Dir eingeladen, bin einmal von Dir gerufen worden. Darüber möchte ich heute im Gebet mit Dir nachdenken, das möchte ich heute mit Dir betrachten.

Bitte: Herr, lass mich Deinen Ruf erneut erfahren.

1. Matthäus kann es kaum glauben. Es gibt ein wunderbares Bild des italienischen Malers Caravaggio von dieser Szene. Darin sitzt Matthäus inmitten seiner Freunde zu Tisch, während Jesus auf ihn zeigt und ihm bedeutet, dass er es ist, der gerufen wird. Wie ein Gedankenblitz durchzuckt es ihn, er versteht und schaut überrascht und fragend zurück. Sein Blick ist kein ablehnender, vielmehr ein Blick von jemandem, der sich seiner Unwürdigkeit vollkommen bewusst ist: Jesus ruft einen Zöllner? Das kann nicht sein. Das wäre ja zu schön um wahr zu sein!

2. Die Pharisäer können es kaum glauben. All diese Details beschreibt Matthäus in seinem Evangelium über die eigene Berufung nicht. Von den Einwänden der Pharisäer berichtet er uns aber schon. Und wir verstehen es ja auch: Wie kann sich denn der Herr so einen Sünder dafür auswählen, sein Apostel zu werden? Die Pharisäer trauen sich nicht, dies Jesus selber zu sagen. Sie beklagen sich bei dessen Jüngern. Matthäus ist der Grund dafür aber nicht verborgen geblieben und Jesus offenbart ihn. Dafür dürfen wir dankbar sein, denn so haben wir von Jesus eine sehr menschliche, und zugleich doch auch sehr liebevolle Erklärung dafür bekommen.

3. Jesus erklärt es. "Nicht die Gesunden brauchen den Arzt". Jesus erklärt auf eine sehr einfache Art und Weise, dass ja alle Recht haben. Natürlich ist Matthäus ein "Kranker", ein "Sünder". Und ja, das ist ihm bewusst. Trotzdem lädt er ihn in seine Nachfolge ein und wählt ihn unter den vielen Menschen aus. Und wenn wir ehrlich sind, wissen wir ja, dass es uns auch so ergeht. Wir sind uns unserer Schwächen und Herausforderungen bewusst. Und die Mitmenschen um uns herum ja auch. Für Gott ist es sicher keine Überraschung. Doch er liebt uns so sehr, dass er die Schwächen nicht als unüberwindbare Barrieren sieht, sondern vielmehr als Möglichkeit, uns seine Liebe zu zeigen.

Gespräch mit Christus: Gott, Du bist die Liebe. Du liebst mich. Ganz persönlich. Du liebst mich nicht wegen meiner Talente oder Fähigkeiten, sondern einfach, weil ich existiere. Du liebst mich seit der Erschaffung der Welt. Dies möchte ich noch mehr verstehen, begreifen und schätzen.

Vorsatz: Herr, heute möchte ich Dir einfach für Deine Liebe zu mir danken, indem ich alles, was Du mir schickst, dankbar annehme.

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