Tägliche Meditationen
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Montag,
30. Oktober 2017

Je mehr Liebe, desto freier

Montag der dreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Emicho OSB
Hl. Bernhard Schwendtner, Märtyrer
Hl. Maria Theresia Tauscher

P. Leonhard Maier LC

Lk 13,10-17
In jener Zeit lehrte Jesus am Sabbat in einer Synagoge. Dort saß eine Frau, die seit achtzehn Jahren krank war, weil sie von einem Dämon geplagt wurde; ihr Rücken war verkrümmt, und sie konnte nicht mehr aufrecht gehen. Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sagte: Frau, du bist von deinem Leiden erlöst. Und er legte ihr die Hände auf. Im gleichen Augenblick richtete sie sich auf und pries Gott. Der Synagogenvorsteher aber war empört darüber, dass Jesus am Sabbat heilte, und sagte zu den Leuten: Sechs Tage sind zum Arbeiten da. Kommt also an diesen Tagen und lasst euch heilen, nicht am Sabbat! Der Herr erwiderte ihm: Ihr Heuchler! Bindet nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder Esel von der Krippe los und führt ihn zur Tränke? Diese Tochter Abrahams aber, die der Satan schon seit achtzehn Jahren gefesselt hielt, sollte am Sabbat nicht davon befreit werden dürfen? Durch diese Worte wurden alle seine Gegner beschämt; das ganze Volk aber freute sich über all die großen Taten, die er vollbrachte.

Einführendes Gebet: Ich bin hier mit dir, Christus. Stille. Dich will ich erfahren, dir zuhören. Dir alles überlassen, dich in mir wirken lassen. Das Beste und Größte, was ich heute erleben kann, wäre das Eins werden mit deinem Willen.

Bitte: Ich bitte dich, mich heilig zu machen, das Beste aus mir herauszuholen!

1. Ich werde geplagt. Dumme Angewohnheiten bringen mich ab von dir, bremsen mich. Wie verrinnt doch die Zeit oft mit Dingen, die ich nicht will! Christus, das plagt mich! Dieses Bisschen wertvolle Zeit, diese kurzen 24 Stunden: Ich weihe sie jetzt dir. Lass sie fruchtbar sein für dein Reich!

2. Verlust der Freiheit. Seit dem Sündenfall hat der Mensch etwas verloren: seine Freiheit, das Gute zu tun! Freisein heißt, dass ich von mir aus das Gute tue, ohne, dass ich dazu gezwungen werden muss. Das ist möglich durch die Erlösung Christi: "Zur Freiheit hat uns Christus befreit." Nicht durch äußere Gesetze wird der Freie bewegt, sondern durch das Gesetz der Liebe, das in sein Inneres geschrieben ist.

3. Christus will Menschen mit einem freien Herzen. Heute gibt es eine Plage: Pflichten ohne Motivation. Du musst das tun, weil es das Gesetz verlangt. Und wenn sich das Gesetz ändert? - Das Christentum hat die Kraft, freie Menschen zu formen. Die höchste Würde des Menschen besteht darin, das Gute frei zu wählen, aus persönlicher, innerer Überzeugung. Nur wenn der Mensch im Bund mit Gott steht, wird er frei. Nicht die Freiheit ist das Problem, sondern die Versklavung der Menschen…

Gespräch mit Christus: Ein erlöstes Herz, – wie sehne ich mich danach! Das Zusammensein mit dir, Christus, soll mich freimachen von den Dingen dieser Welt. Dinge, die Raum in mir einnehmen, wo du mich noch nicht ganz erfüllst.

Möglicher Vorsatz: Wenn sich mir die nächste Versuchung nähert, will ich dich um Hilfe bitten: "Gott, komm mir zu Hilfe: Mach mich frei!"

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