Freitag,
11. Juli 2025
Gott ist ein Gönner
11. Juli 2025
Freitag der vierzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Benedikt von Nursia, Mönchsvater des abendländischen Mönchtums, Schutzpatron Europas
Fest
P. Klaus Einsle LC
Mt 19,27-29
In jener Zeit sagte Petrus zu Jesus: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was werden wir dafür bekommen? Jesus erwiderte ihnen: Amen, ich sage euch: Wenn die Welt neu geschaffen wird und der Menschensohn sich auf den Thron der Herrlichkeit setzt, werdet ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten. Und jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder, Schwestern, Vater, Mutter, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben gewinnen.
Einführendes Gebet: Vater, ich stehe vor dir. Gemeinsam mit dir will ich das Evangelium betrachten und Jesus tiefer begreifen. Danke für den Geist, der in mir wirkt.
Bitte: Mach mich großzügig, Herr.
1. "Was ist unser Lohn?" – Die ehrliche Frage des Petrus. Petrus spricht aus, was viele denken: "Wir haben alles verlassen – was bekommen wir dafür?" Seine Frage ist nicht egoistisch, sondern menschlich. Wer sich auf Jesus einlässt, stellt sich irgendwann diese Frage. Jesus verurteilt sie nicht – sondern antwortet mit einer Verheißung. Gott nimmt das Opfer ernst. Kein Verzicht bleibt unbeachtet. Und doch ist die Belohnung mehr Geschenk als Verdienst.
2. "Ihr werdet herrschen" – Berufung zur Verantwortung. Jesus verspricht seinen Jüngern nicht Reichtum, sondern Teilhabe an seinem Reich – im Bild der zwölf Throne. Es geht nicht um Macht im weltlichen Sinn, sondern um Verantwortung im Dienst und um Nähe zum Schöpfergott. Wer Jesus folgt, wird nicht passiv, sondern mitgestaltend. Diese Zusage gilt auch uns: Wir sind nicht nur Gäste oder Zuschauer im Reich Gottes, sondern Spieler auf dem Feld – mit Kopf, Herz und Händen.
3. "Hundertfach empfangen" – Gott ist kein knauseriger Geber. Jesus macht klar: Jeder Verzicht um seinetwillen bringt reiche Frucht. Hundertfach! Ist das übertrieben? Gemäß Jesus nicht. Es ist Ausdruck der göttlichen Großzügigkeit. Gott ist ein Gönner. Die Familie des Glaubens, die Tiefe echter Beziehungen, die Freude an sinnvollem Leben – all das sind Gaben, die oft erst im Rückblick sichtbar werden. Und: Das ewige Leben ist nicht das Extra, sondern die Krönung.
Gespräch mit Christus: Sprich mit deinen eigenen Worten zu Jesus, der durch seinen Geist in dir lebt, über deine Wahrnehmung, von ihm wertgeschätzt zu sein.
Vorsatz: Ich genieße ein wenig von Gottes Lohn und freue mich daran.