Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
27. Oktober 2016

Gottes Leidenschaft – der Mensch

Donnerstag der Dreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Wolfhard von Augsburg,
Hl. Sabina und Vincent, Märtyrer

Marita Grötsch

Lk 13,31-35
Zu jener Zeit kamen einige Pharisäer zu Jesus und sagten: Geh weg, verlass dieses Gebiet, denn Herodes will dich töten. Er antwortete ihnen: Geht und sagt diesem Fuchs: Ich treibe Dämonen aus und heile Kranke, heute und morgen, und am dritten Tag werde ich mein Werk vollenden. Doch heute und morgen und am folgenden Tag muss ich weiterwandern; denn ein Prophet darf nirgendwo anders als in Jerusalem umkommen. Jerusalem, Jerusalem, du tötest die Propheten und steinigst die Boten, die zu dir gesandt sind. Wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt; aber ihr habt nicht gewollt. Darum wird euer Haus von Gott verlassen. Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn

Einführendes Gebet: Herr, du bist Mensch geworden, um uns die Liebe des Vaters zu uns Menschen zu zeigen, diese unbegreifliche Liebe, die wir oft so geringschätzen und die dich für uns sterben ließ, damit wir leben.

Bitte: Heiliger Geist, erleuchte mich, damit ich erkenne, was meine Aufgabe in der Welt und für meine Mitmenschen ist.

1. Die Bestimmung Jesu. Weder die Drohung des Herodes, ihn umzubringen, noch Leiden und Tod in Jerusalem bringen Jesus dazu, seinen Weg zu ändern oder aufzugeben. Das einzige, was für ihn zählt, ist der Wille des Vaters. Jeden Tag bete ich: "Dein Wille geschehe." Will ich das wirklich, alles annehmen, was er schickt oder zulässt? Muss er mich um Erlaubnis bitten, wenn er etwas tun will? Ist Gott mir etwas schuldig? Er hat mir alles gegeben, mein Leben und jeden Tag unendlich viele Gnaden. Was schulde ich ihm? Ehre, Anbetung, Lob und meine Hingabe. Er allein ist Gott!

2. Dein Wille geschehe! Jesus umreißt das, was sein Lebenswerk auf Erden ist, den Grund für seine Menschwerdung in einem Satz: Dämonen austreiben, Kranke heilen und durch Tod und Auferstehung sein Werk vollenden. Er stellt sich ganz dem Vater zur Verfügung. Es geht ihm immer um das Heil der Menschen und um die Offenbarung des Vaters. Wir sind Christen, tragen seinen Namen. Jetzt liegt es an uns, Zeugnis zu geben von ihm. Brenne ich selbst, damit ich meinen Glauben mit Begeisterung weitergeben kann? Jesus tat alles aus Liebe zu uns Menschen. Wie tief ist meine Liebe zu meinen Mitmenschen? Ist es mir ein Herzensanliegen, seine Botschaft zu verkünden?

3. Gottes Leidenschaft - der Mensch Die Liebe Gottes zu uns Menschen durchzieht die ganze Bibel wie ein roter Faden. Heute zeigt Jesus, wie zärtlich, voller Sorge, hingebungsvoll, wie bedingungslos und ohne Maß seine Liebe zu uns ist. Er will uns alle bei sich haben, behüten, beschützen. Hören wir genau hin, um zu fühlen, wie sehr es Gott schmerzt, wenn wir seine Liebe zurückweisen! Begreife ich, was er für mich getan hat? Erkenne ich, mit welcher Leidenschaft Gott um mich wirbt und für mich kämpft bis zum Letzen, bis zum Kreuzestod, als die äußerste, die extremste Form der Liebe Gottes zu uns? Begreife ich, welchen Schmerz ich Gott zufüge mit meinen Halbheiten, meiner Gleichgültigkeit und meiner Herzlosigkeit? Gott entzieht uns seine Liebe nicht, aber wir entziehen uns immer wieder seiner Liebe.

Gespräch mit Christus: Herr, du liebst mit einer unbegreiflichen Liebe. Ich möchte meine Mitmenschen so lieben können, wie du sie liebst, vor allem die, mit denen ich mich schwertue.

Möglicher Vorsatz: Ich werde einem Menschen, mit dem ich Schwierigkeiten habe, etwas Gutes tun.

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