Tägliche Meditationen
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Samstag,
21. Januar 2017

Ist Gott von Sinnen?

Samstag der zweiten Woche im Jahreskreis
Hl. Meinrad OSB
Hl. Agnes (Ines), Märtyrerin

P. Thomas Fox LC

Mk 3,20-21
In jener Zeit ging Jesus in ein Haus, und wieder kamen so viele Menschen zusammen, dass er und die Jünger nicht einmal mehr essen konnten. Als seine Angehörigen davon hörten, machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt zurückzuholen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen.

Einführendes Gebet: Herr, so viele suchen dich! Wer dir nahe steht, scheint Hemmungen zu haben. Umso enthusiastischer sind die, die dich zum ersten Mal kennenlernen und von dir alles erhoffen. Willst du uns nicht alle heilen, – die, die mit Vorbehalten zu dir kommen, und die Einfachen?

Bitte: Mehre unseren Glauben!

1. Ein Sammelbecken verschiedener Existenzen. Es könnte einem so vorkommen, als wäre dieses Haus, in das Jesus gegangen ist, zu einem Sammelbecken der Menschheit geworden. Wer ist gekommen? Die arm sind im Geiste, die Trauernden, die Sanftmütigen, die nach Gerechtigkeit Suchenden, die Barmherzigen, die ein reines Herz haben, die Frieden stiften, die Verfolgten. Allesamt mit der Sehnsucht, Jesus zu sehen, ein Wort von ihm aufzuschnappen. Allesamt Sünder, aber dennoch alles Menschen, die glauben und Gott in ihrem Leben eine Chance geben wollen.

2. Ein Skandal? Die Angehörigen Jesu haben wenig Verständnis für das, was er tut. Sie glauben nicht an ihn und schämen sich für ihn. Sie sagen: Was soll dieser Größenwahn? Wie kann er sich so aufspielen und meinen, er sei der Messias. Sieht er nicht, dass diese ganze Sache unkontrollierbare Ausmaße annimmt? Sie beurteilen ihn eben nur nach menschlichen Maßstäben. Sie haben keinen Glauben.

3. Maria, eine gläubige Seele unter den Angehörigen. Maria befand sich auch unter den Angehörigen. Sie glaubte an ihren Sohn und daran, dass er all diese Menschen, die zu ihm kamen, retten konnte. Sie ahnte, dass er die Sünden aller Menschen, all ihr Leid auf sich nehmen und sie erlösen würde. Hatte sie nicht erfahren, dass Gott allmächtig ist und sein Volk retten will? Unermüdlich führte sie in ihrem Herzen das Elend der Menschen Gott vor Augen, weil er sich ihr als Ozean der Barmherzigkeit geoffenbart hatte. Schon damals hatte sie verstanden, was Paulus später so ausgedrückt hat: "Denn wo die Sünde mächtig wurde, wurde die Gnade übergroß" (Röm 5,20).

Gespräch mit Christus: Herr, auch die Menschen von heute suchen Heilung und den Weg zum wahren Glück. Deine Möglichkeiten sind unbegrenzt. Heile uns! Erlöse uns! Lass uns die nüchterne Trunkenheit deiner Liebe verkosten, die von Sinnen macht, ohne dass man dabei die Vernunft verliert.

Möglicher Vorsatz: Ich werde heute nicht am Elend der Welt verzweifeln, sondern im Gebet mit Herz und Seele alles vor Jesus Christus hintragen, ihm zuführen. Eine Minute Vertrauen reicht.

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