Freitag,
20. Januar 2017
Jesu Absichten und Pläne
Freitag der zweiten Woche im Jahreskreis
Hl. Fabian und Sebastian, Märtyrer
P. Thomas Fox LC
Mk 3,13-19
In jener Zeit stieg Jesus auf einen Berg und rief die zu sich, die er erwählt hatte, und
sie kamen zu ihm. Und er setzte zwölf ein, die er bei sich haben und die er dann aussenden wollte, damit sie
predigten und mit seiner Vollmacht Dämonen austrieben. Die Zwölf, die er einsetzte, waren: Petrus - diesen
Beinamen gab er dem Simon -, Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und Johannes, der Bruder des Jakobus - ihnen
gab er den Beinamen Boanerges, das heißt Donnersöhne, dazu Andreas, Philippus, Bartholomäus, Matthäus,
Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, Thaddäus, Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn dann verraten
hat.
Einführendes Gebet: Herr, groß und feierlich ist der Moment, in dem du deine Apostel zu dir rufst. Sie ahnen die Tragweite dieser Geste. Die ganze Frische eines neuen Anfangs steckt darin.
Bitte: Christus, lass uns deinen Plänen und Vorstellungen entsprechen!
1. Er wollte sie bei sich haben. Das Erste, woran der Herr dachte, als er seine Apostel auswählte, waren diese Apostel selbst. Er legte Wert auf Ihre Freundschaft, auf ihre Gesellschaft und Begleitung. Jeder Einzelne von ihnen lag ihm am Herzen. Deshalb sind ihre Namen auch nicht verschollen. Für die Apostel ihrerseits bedeutete die Beziehung zu ihrem Herrn alles. – Auch uns Christen der heutigen Zeit sollte es in erster Linie darum gehen, bei Jesus zu sein, unsere Zeit auf dieser Erde mit ihm und mit den Dingen zu verbringen, die ihm wichtig sind.
2. Er wollte sie aussenden. Wer wirklich bei Jesus zu Hause ist, der wird im Kontakt mit ihm "aufgeladen". Das Licht, mit dem er erfüllt wird, kann er auch abgeben. So ist die Kirche nirgendwo mehr sie selbst, als dort, wo sie missionarisch ist, denn das ist immer der beste Beweis dafür, dass sie von der Erfahrung des Herrn "überquillt".
3. Sie sollten predigen und Dämonen austreiben. Die Katechese ist heutzutage leider ein Bereich, der in weiten Teilen der Welt brachliegt. Dem flächendeckenden Angebot der Massenmedien hat die Kirche quantitativ fast nichts entgegenzusetzen. Sie besitzt nur eine leise Stimme im Wettstreit der Meinungen. Allerdings liegt ihre Stärke darin, dass sie das Wort persönlich verkündet, dem einzelnen Menschen. Das gibt ihrer Botschaft qualitativ einen ganz anderen Wert. Und wie Paulus sagt: Wenn auch die Wahrheit in Banden liegt und niedergehalten wird, "das Wort Gottes ist nicht gefesselt" (vgl. 2 Tim 2,9). - Und die Teufelsaustreibungen? Ein reines Herz ist wohl der größte Schreck der Dämonen. Darum sollte ein Prediger oder Christ, der darauf hofft, dass seine Arbeit im Weinberg Frucht bringt, die ganze Leidenschaft seines Herzens auf Christus lenken. Dann wird es ihm leichtfallen, die Reinheit zu verbreiten, die in ihm wohnt.
Gespräch mit Christus: Herr, ich möchte mich mit dir "aufladen". Sag mir, wo ich dir begegnen und dich finden kann, in meinen Mitmenschen, im Gebet, im Allerheiligsten, im Kreuz, in der Einsamkeit. Lass mir dein Gesicht aufleuchten, damit mein Herz verwandelt wird und deine Liebe ausstrahlt, denn das ist der stärkste missionarische Impuls.
Möglicher Vorsatz: Ich werde heute im Laufe des Tages bei meinen Verrichtungen immer wieder den Namen "Jesus" mit Herz und Seele aussprechen, ihn innerlich anrufen.