Tägliche Meditationen
X

Donnerstag,
19. Januar 2017

Wer glaubt, geht auf Christus zu und berührt ihn

Donnerstag der zweiten Woche im Jahreskreis
Hl. Marius, Märtyrer
Hl. Pia von Karthago, Märtyrerin

P. Thomas Fox LC

Mk 3,7-12
In jener Zeit zog sich Jesus mit seinen Jüngern an den See zurück. Viele Menschen aus Galiläa aber folgten ihm. Auch aus Judäa, aus Jerusalem und Idumäa, aus dem Gebiet jenseits des Jordan und aus der Gegend von Tyrus und Sidon kamen Scharen von Menschen zu ihm, als sie von all dem hörten, was er tat. Da sagte er zu seinen Jüngern, sie sollten ein Boot für ihn bereithalten, damit er von der Menge nicht erdrückt werde. Denn er heilte viele, so dass alle, die ein Leiden hatten, sich an ihn herandrängten, um ihn zu berühren. Wenn die von unreinen Geistern Besessenen ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder und schrien: Du bist der Sohn Gottes! Er aber verbot ihnen streng, bekannt zu machen, wer er sei.

Einführendes Gebet: Herr, der Glaube ist ein Schatz. Lass mich erkennen, wie wertvoll diese Gabe ist. Bitte, richte mein geknicktes Rohr auf und entfache meinen glimmenden Docht!

Bitte: Lass mich im Glauben zu dir gehen und dich berühren!

1. Eine gemeinsame Erfahrung. Das heutige Evangelium dokumentiert uns, was die gemeinsame Erfahrung der Menschen von damals war, nämlich, dass die Berührung mit Jesus, der physische Kontakt mit ihm, vielen Heilung brachte. "Denn es ging eine Kraft von ihm aus, die alle heilte" (Lk 6,19). Diejenigen, die sich an ihn herandrängten, waren Menschen, die ein Leid hatten – so steht es geschrieben. Auch heute nähern sich Jesus eher die Leidenden und Kranken, nicht die Gesunden. Andere bleiben auf Distanz, weil sie Jesus nur aus der Ferne kennen oder aber sie haben ihn im Glauben schon berührt und halten nun aus Ehrfurcht eine gewisse Distanz.

2. Eine gemeinsame Hoffnung. Die Heilung, die so vielen Menschen durch die Berührung mit Jesus zuteilwurde, nährte in ihnen eine gemeinsame Hoffnung: Er ist der Herr, der Messias! Die Hoffnung, ihn zu sehen, seine Worte zu hören und vielleicht geheilt zu werden, rechtfertigte jedes Opfer, jede Strapaze und ließ Scharen zu ihm aufbrechen. Ja, sie hätten ihn erdrückt, wenn er nicht Vorsicht hätte walten lassen und mithilfe der Jünger ausgewichen wäre. Wollen wir uns nicht auch im Glauben auf die innere Reise zum Herrn hinbegeben? Nutzen wir unser geistiges Fortbewegungsvermögen! Gehen wir im Glauben auf Jesus zu und berühren wir ihn in seiner Menschheit! Dazu haben wir diesen übernatürlichen Tastsinn.

3. Ein gemeinsamer Glaube. Die vielen Heilungen entfachten in den Menschen das Feuer des Glaubens. Und dieses Feuer griff um sich. Vorher kamen sie angetrieben durch einen Glauben, der vielleicht nur noch ein glimmender Docht war, ihre letzte Hoffnung. Hernach war es das Erlebnis aller, das der Geheilten und das der Menschen, die bei den Heilungen zugegen waren: Es ist kein Hirngespinst, es ist die Wahrheit: Er ist der Messias!

Gespräch mit Christus: Herr, wie so viele, trat auch die blutflüssige Frau an dich heran, berührte nur den Saum deines Gewands und wurde geheilt. Sie glaubte, und deshalb wurde sie geheilt. Die vielen hingegen, die dich gedankenlos oder im euphorischen Rausch anrempelten, erfuhren nichts von deiner Kraft. Lass uns im Glauben auf dich zugehen und dich berühren: im Gebet, im Sakrament, im Nächsten, in der Arbeit und der Ruh.

Möglicher Vorsatz: Ich werde heute die Brille des Glaubens aufsetzen und die Geschehnisse in ihrer realen Bedeutung vor Gott betrachten. Ich will den Glauben nicht nur "haben", sondern ihn auch "benutzen".

Archiv

Tägliche Meditationen