Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
18. Januar 2017

Politisch unkorrekt

Mittwoch der zweiten Woche im Jahreskreis
Beginn der Weltgebetsoktav für die Einheit der Christen
Hl. Priska, Märtyrerin

P. Thomas Fox LC

Mk 3,1-6
In jener Zeit als Jesus in eine Synagoge ging, saß dort ein Mann, dessen Hand verdorrt war. Und sie gaben acht, ob Jesus ihn am Sabbat heilen werde; sie suchten nämlich einen Grund zur Anklage gegen ihn. Da sagte er zu dem Mann mit der verdorrten Hand: Steh auf und stell dich in die Mitte! Und zu den anderen sagte er: Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes zu tun oder Böses, ein Leben zu retten oder es zu vernichten? Sie aber schwiegen. Und er sah sie der Reihe nach an, voll Zorn und Trauer über ihr verstocktes Herz, und sagte zu dem Mann: Streck deine Hand aus! Er streckte sie aus, und seine Hand war wieder gesund. Da gingen die Pharisäer hinaus und fassten zusammen mit den Anhängern des Herodes den Beschluss, Jesus umzubringen.

Einführendes Gebet: Herr, deine Lehrweise war so souverän und klar! Heile uns auch heute noch von aller Betriebsblindheit. Erschüttere unsere vermeintlichen Sicherheiten und zeige uns, was wesentlich ist.

Bitte: Gib mir Kraft, mich öffentlich zu dir zu bekennen.

1. Die Pharisäer hatten ihre Spione und setzten sie auf Jesus an. Frühzeitig kommt es immer wieder zum Zusammenstoß zwischen Jesus und den Pharisäern. Er steht noch am Anfang seines öffentlichen Wirkens und schon zeichnen sich klare Fronten ab. Aber es ist eigentlich immer so gewesen und wird auch immer so sein: An Jesus Christus scheiden sich die Geister. Die einen lieben ihn bis zum "Wahnsinn" des Martyriums, die anderen hassen ihn und können kein gutes Haar an ihm lassen. Das liegt daran, dass der Mensch vor ihm in die Entscheidung hineingedrängt wird: Entweder sein Anspruch, Gottes Sohn zu sein, ist berechtigt oder er ist ein unerträglicher Träumer und Hochstapler.

2. Unbeirrt das Gute tun. Das, von dem wir wissen, dass es das Gute und Richtige ist, sollen wir tun – auch angesichts heftigen Widerstands. Einfach, weil es das Gute ist. Wir sollen das Gute nicht um des Lobes willen tun (nec laudibus), noch es aus Menschenfurcht unterlassen (nec timore) – so der Wahlspruch des Bischofs von Münster, Clemens August Kardinal von Galen (gest. 1946), eines anerkannten Gegners des Nazi-Regimes. Heute heißt das wohl: Die Familie fördern, das Leben verteidigen (vom Schoß der Mutter bis hin zu seinem natürlichen Ende), sich freiwillig technischer Möglichkeiten enthalten, wo sie den wahren Interessen des Menschen entgegenstehen…

3. Starkmut angesichts feindseliger Haltung. Jesus hat die Konfrontation nicht gescheut. Den Pharisäern gingen die Argumente aus, denn schließlich standen sie vor dem, der die Wahrheit ist. Was will man auch sagen, wenn der Gegner – offensichtlich mit Gottes Hilfe – vor den eigenen Augen Wunder vollbringt und alle Menschen ihn loben? Jesus hat sie nicht gern beschämt, doch zwangen sie ihn dazu. Er tat es auch nicht, weil er sich für einen Rückzieher zu schade war. Es ging um das Prinzip und es ging um den Menschen, den er zu retten gekommen war. Es wäre feige gewesen, vor ihnen kleinbeizugeben. "Wollt ihr nicht das Heil, so sollt ihr es den Bußfertigen doch nicht missgönnen" (Anna Katharina Emmerich).Die Pharisäer aber blieben hart und fassten den Beschluss, ihn unschädlich zu machen.

Gespräch mit Christus: Herr, du bist ein Zeichen, dem widersprochen wird. Die Trennungslinie läuft quer durch die Herzen der Menschen. Gott sei Dank siehst nur du sie klar. Und ich erinnere mich an dieses Wort, das immer wieder in deinem Evangelium erklingt: Fürchte dich nicht!

Möglicher Vorsatz: Bei gegebenem Anlass öffentlich ein Kreuzzeichen machen.

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