Tägliche Meditationen
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Montag,
22. Januar 2024

Gott ist eins

22. Januar 2024

Montag der dritten Woche im Jahreskreis
Hl. Vinzenz, Diakon und Märtyrer

Br. Raphael Meyer LC

Mk 3,22-30
In jener Zeit sagten die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren: Er ist von Beelzebul besessen; mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus. Da rief er sie zu sich und belehrte sie in Form von Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben? Wenn ein Reich in sich gespalten ist, kann es keinen Bestand haben. Wenn eine Familie in sich gespalten ist, kann sie keinen Bestand haben. Und wenn sich der Satan gegen sich selbst erhebt und mit sich selbst im Streit liegt, kann er keinen Bestand haben, sondern es ist um ihn geschehen. Es kann aber auch keiner in das Haus eines starken Mannes einbrechen und ihm den Hausrat rauben, wenn er den Mann nicht vorher fesselt; erst dann kann er sein Haus plündern. Amen, das sage ich euch: Alle Vergehen und Lästerungen werden den Menschen vergeben werden, so viel sie auch lästern mögen; wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften. Sie hatten nämlich gesagt: Er ist von einem unreinen Geist besessen.

Einführendes Gebet: Herr Jesus, du willst, dass wir alle eins sind. Schenke uns deinen Heiligen Geist, damit wir eins werden.

Bitte: Lass uns eins sein!

1. Nur das, was eins ist, kann Bestand haben. Dort, wo Spaltung ist, ist keine Einheit. Wenn wir um uns blicken, sehen wir eine vielfältig gespaltene und zerbrochene Welt. Kaputte Beziehungen, Missverständnisse, Kriege und Konflikte sind Frucht dieser Spaltung. Ursache dieser Spaltung sind aber nicht zuerst die Geschehnisse um uns herum, sondern die fehlende Harmonie in uns selbst und das quillt aus uns hervor. Ich bin oft selbst Grund für Spaltung, weil ich im Innern nicht eins bin, weil in mir nicht nur ein Herr regiert. Die innere Spaltung ist Teil meiner verwundeten Natur und Jesus ist gekommen, die bösen Geister in mir auszutreiben, um Einheit zu schaffen.

2. Einem Herrn dienen. Wenn ich mehreren Herren diene, bin ich gefesselt, denn der eine arbeitet gegen den anderen Herrn. Jeder Mangel an Integrität meiner Person produziert dieses innere Hin-und-her-gezogen-sein und droht mich zu zerreißen. Jesus lädt mich heute von neuem dazu ein, ihm zu erlauben, die Herrschaft in meinem Leben zu übernehmen, der Erste an der Spitze meiner Hierarchie, mein höchstes Gut zu sein. Ein einziges Ziel vor Augen zu haben und sich nicht von anderen ablenken zu lassen, stellt in uns die Einheit her. Einem einzigen Herrn zu dienen, löst die Fesseln an meinen Händen und stellt in mir die Einheit und Einfachheit wieder her.

3. Gott ist einfach. Im Glauben begegnen wir einigen Paradoxen. Eines davon ist, dass Gott eins ist, in drei Personen. Anders gesagt, Gott ist einfach. Einfach kommt von Eins, das, was ungeteilt ist. Von Jesus können wir lernen, eins zu sein, denn er lebt in Einheit mit dem Vater, man könnte auch sagen in Einfachheit. Wenn wir unser ganzes Leben in Beziehung zum Vater leben, ahmen wir damit den Sohn nach, den, der "par excellence" eins ist. Deshalb brauchte Jesus seine in Beziehung zum Vater durchbeteten Nächte. Denn der Sohn existiert nur mit dem Vater. Wer ihn sieht, sieht den Vater. Wer Jesus sieht, sieht den, der mit dem Vater eins ist, einfach ist.

Gespräch mit Christus: Jesus, du bist mit dem Vater eins und sehnst dich nach Einheit. Du bist gekommen, um uns mit dem Vater zu versöhnen, damit wir, wie du, mit dem Vater eins sind, Söhne und Töchter im Sohn sind.

Vorsatz: Am Ende meiner Meditation erforsche ich mein Gewissen und schreibe die Dinge, Geister, Götter in meinem Leben auf, die mich von der Einheit und Einfachheit entfernen.

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