Tägliche Meditationen
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Samstag,
26. August 2023

Nicht ich, sondern Gott

Samstag der zwanzigsten Woche im Jahreskreis

Franz Schmeink

Mt 23,1-12
In jener Zeit wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger und sagte: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt. Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen. Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren, um die Lasten zu tragen. Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang, bei jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz und in der Synagoge die vordersten Sitze haben, und auf den Straßen und Plätzen lassen sie sich gern grüßen und von den Leuten Rabbi - Meister – nennen. Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus. Der Größte von euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

Einführendes Gebet: Vater im Himmel, du möchtest alle Menschen erlösen. Hier bin ich. Oft kommen mir Gedanken darüber, was die Menschen von mir denken und wie ich mich in einem guten Licht präsentieren kann. Mir fällt es zudem immer wieder leicht, über andere Menschen zu urteilen. Dein Sohn Jesus Christus hat alle diese Dinge für mich mitgetragen, ans Kreuz gebracht. Ich danke dir.

Bitte: Hilf mir, Dich als meinen Lehrer und Vater anzuerkennen.

1. Selbst tun. Anspruch an andere und Wirklichkeit bei sich selbst liegen bei den Pharisäern offensichtlich weit auseinander; während sie genau wissen, was andere tun sollen, sind sie bei sich selbst großzügig. Und wie ist es bei mir? Verlange ich von meinen Mitmenschen, der Familie und den Arbeitskollegen Dinge, die ich selbst nicht umsetze?

2. Titel, Ehre, Rangordnung. Jesus sagt, den Pharisäern geht es um das Ansehen in der Welt. Doch auch hier stellt sich mir die Frage, ob nicht auch ich um mein Bild in der Öffentlichkeit höchst besorgt bin? Kann ich Fehler oder Blößen vor der Öffentlichkeit eingestehen? Traue ich mich, Dinge, die scheinbar alle anderen tun, nicht mitzumachen? Geht es mir um meine Karriere oder darum, Verantwortung zu übernehmen, weil ich dazu vielleicht berufen bin? Habe ich den Eindruck, dass der "Laden nicht läuft", wenn ich nicht dabei bin?

3. Dienen in Demut. Genau das möchte Jesus von uns. Nicht auf unsere Anerkennung schauen, sondern darauf, dass durch mein Tun der Vater, Sohn und Heilige Geist geehrt werden. Väter und Lehrer unter uns Menschen gibt es und darf es geben, es gibt aber nur den einen, der ihr Urbild ist, den Höchsten. Kein Mensch kann aus sich heraus zu dieser Höhe aufsteigen. Es geht aber auch nicht darum, sich in falscher Bescheidenheit in der Ecke zu verstecken. Es geht darum, dem Allerhöchsten zu dienen und nicht uns selbst in ein gutes Licht zu rücken.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus Christus, Du hast uns wahre Demut gezeigt. Eins mit dem Vater hast Du Dich nicht darum gekümmert, was die Menschen von Dir denken, sondern bist auf dem Weg der äußersten Erniedrigung unser Retter geworden. Hilf mir zu vertrauen und Dich und den Nächsten über alles zu lieben.

Vorsatz: Ich werde heute versuchen, nicht über andere Menschen zu urteilen.

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