Tägliche Meditationen
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Freitag,
25. August 2023

Die Wahrheit

Freitag der zwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Josef von Calasanza, Priester, Ordensgründer
Hl. Ludwig, König

Franz Schmeink

Mt 22,34-40
In jener Zeit, als die Pharisäer hörten, dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie bei ihm zusammen. Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn auf die Probe stellen und fragte ihn: Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste? Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten.

Einführendes Gebet: Vater im Himmel, du möchtest alle Menschen erlösen. Hier bin ich. Du bist mein Erlöser und Retter. Dein Sohn Jesus Christus ist in die Welt gekommen, um uns deine unendliche Liebe und deine Wahrheit zu zeigen.

Bitte: Erfülle mein Herz mehr und mehr, trotz aller Verstrickungen in dieser Welt.

1. Zum Schweigen bringen. Gottes Weisheit und Wahrheit können unsere Ansichten verändern und uns sprachlos machen. Die Sadduzäer, die nicht an ein Leben nach dem Tod glaubten, haben das erfahren dürfen.

2. Auf die Probe stellen. Doch wir Menschen sind verstrickt in unseren Reflexen und Gefühlen. Jesus hat voll Wahrheit zu den Sadduzäern gesprochen, das erregt jetzt den Neid und die Zweifel der Pharisäer, die sich in ihrer Rolle herausgefordert sehen. Sie stellen ihm eine Falle und greifen zu einer Trickserei, die uns auch heutzutage bekannt vorkommen könnte: Um seine Ziele zu erreichen, muss man halt auch schon mal den (vermeintlichen) Gegner vorführen und bloßstellen – so heißt es heute gern. Doch Jesus ist in die Welt gekommen, damit er für die Wahrheit Zeugnis ablegt. Gibt es auch in uns Widerstand gegen das, was Jesus sagt? Und versuche auch ich, mich mittels Tricks meiner Verantwortung zu entziehen?

3. Das wichtigste Gebot. Maßstab in solchen Situationen sind die Gebote: Gott und seinen Nächsten zu lieben - mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele. Wie weit bin ich davon tagtäglich entfernt! Und dennoch sind diese Gebote ein untrüglicher Kompass, der mir hilft, Orientierung zu finden, wenn Gefühle, Blindheit gegenüber der Wahrheit, Zweifel und Stolz mich überwinden wollen.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus Christus, immer wieder gefangen in den weltlichen Verstrickungen folgen wir oft deinem wichtigsten Geboten nicht. Stattdessen erhitze ich mich durch Festhalten an meinen Erfahrungen und Standpunkten. Hilf mir, mein Denken und Tun immer wieder an deinen Geboten zu spiegeln.

Vorsatz: Ich werde mir heute auftretende Glaubenszweifel bewusst machen und sie im Namen Jesu Christi zurückweisen.

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