Tägliche Meditationen
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Montag,
23. Januar 2023

Das Reich Satans hat keinen Bestand

Montag der dritten Woche im Jahreskreis
Sel. Heinrich Seuse, Ordenspriester (OP), Mystiker

Ellen Charlotte Petermann

Mk 3,22-30
In jener Zeit sagten die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren: Er ist von Beelzebul besessen; mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus. Da rief er sie zu sich und belehrte sie in Form von Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben? Wenn ein Reich in sich gespalten ist, kann es keinen Bestand haben. Wenn eine Familie in sich gespalten ist, kann sie keinen Bestand haben. Und wenn sich der Satan gegen sich selbst erhebt und mit sich selbst im Streit liegt, kann er keinen Bestand haben, sondern es ist um ihn geschehen. Es kann aber auch keiner in das Haus eines starken Mannes einbrechen und ihm den Hausrat rauben, wenn er den Mann nicht vorher fesselt; erst dann kann er sein Haus plündern. Amen, das sage ich euch: Alle Vergehen und Lästerungen werden den Menschen vergeben werden, so viel sie auch lästern mögen; wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften. Sie hatten nämlich gesagt: Er ist von einem unreinen Geist besessen.

Einführendes Gebet: Jesus, ich glaube an dich, an deine Kraft, Dämonen auszutreiben und Kranke zu heilen. Ich möchte stets ein Verkünder deiner wahren Lehre sein.

Bitte: Jesus, schenke mir Kraft und vor allem Mut, wenn ich als Christ "abgestempelt" oder beschimpft werde.

1. Er ist doch verrückt! Auf welch bequeme Art kann man doch jemanden, der einem nicht passt, loswerden! – Man erklärt in für verrückt: "Er ist von Sinnen." Auch die Verwandten Jesu, die extra gekommen waren, um ihn in die Normalität zurückzuholen, in den Rahmen der Tradition, haben so über Jesus geurteilt. Die Schriftgelehrten setzen noch eins drauf: Sie halten Jesus für besessen, vom Teufel besessen: Man muss ihn aus dem Verkehr ziehen und zwar so schnell, wie möglich.

2. Die Reaktion Jesu. Jesus reagiert auf zweifache Weise: Bei den Schriftgelehrten geht er zum Gegenangriff über, indem er argumentiert, dass der Satan keinesfalls so dumm ist und gegen sich selber kämpft. Man kann nicht im Namen des Teufels den Teufel austreiben. Somit geht die Kritik seiner Gegner ins Leere. Von seinen Verwandten distanziert sich Jesus nur so weit, wie in ihnen keine Bereitschaft da ist, den Willen Gottes zu erkennen und zu tun. Insofern relativiert er die Blutsverwandtschaft. Mutter, Bruder und Schwester, das sind für ihn zuerst die Menschen, die sich auf ihn, sein Wort, seinen Geist und seine Liebe einlassen.

3. Und wir? Vielleicht sollten wir wieder mehr Mut haben, als verrückt zu gelten, und die Botschaft Jesu an den Platz rücken, wo sie hingehört, nämlich in die Mitte unseres Lebens als Maßstab und Richtschnur für unser Denken, Reden und Tun. Doch gehen wir nicht immer wieder den bequemeren Weg, passen uns an, finden Ausreden, suchen Kompromisse und machen Abstriche?

Gespräch mit Christus: Jesus, ich brenne für dich, für deine Botschaft. Du bist der Herr, der Mächtige!

Vorsatz: Heute werde ich ein Credo beten.

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