Mittwoch,
1. Juli 2015
Wie viel ist mir Jesus wert?
Mittwoch der dreizehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Theoderich OSB
Hl. Eckart OPraem
P. Karl Maurer LC
Mt 8,28-34
Als Jesus an das andere Ufer kam, in das Gebiet von Gadara, liefen ihm aus den
Grabhöhlen zwei Besessene entgegen. Sie waren so gefährlich, dass niemand den Weg benutzen konnte, der dort
vorbeiführte. Sofort begannen sie zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Sohn Gottes? Bist du
hergekommen, um uns schon vor der Zeit zu quälen? In einiger Entfernung weidete gerade eine große
Schweineherde. Da baten ihn die Dämonen: Wenn du uns austreibst, dann schick uns in die Schweineherde! Er
sagte zu ihnen: Geht! Da verließen sie die beiden und fuhren in die Schweine. Und die ganze Herde stürzte
sich den Abhang hinab in den See und kam in den Fluten um. Die Hirten flohen, liefen in die Stadt und
erzählten dort alles, auch das, was mit den Besessenen geschehen war. Und die ganze Stadt zog zu Jesus
hinaus; als sie ihn trafen, baten sie ihn, ihr Gebiet zu verlassen.
Einführendes Gebet: Jesus, ich danke dir für deine Nähe und für deine Freundschaft, die mein Leben mit Licht und Freude erfüllen. Bitte, lass nie zu, dass für mich ein menschlicher Vorteil wichtiger ist als du.
Bitte: Ich bitte dich um die Treue zu unserer Freundschaft. Ich bitte dich auch um die Gnade, dass diese Freundschaft immer tiefer wird und mein ganzes Leben umfasst.
1. Was habe ich mit dir zu tun? Die Dämonen kannten Jesus. Der richtige Informationsstand über Gott allein hilft uns recht wenig. Man kann tausend Dinge über den Glauben wissen. Doch was nützt das, wenn es um Freundschaft und Liebe geht? Mehr noch, Information ohne innere Anteilnahme, verzerrt die Wirklichkeit, denn Fakten, denen kein tieferer Sinn abzugewinnen ist, sind letztlich unmenschlich, bringen niemandes Herz in Schwingung. Erkennen im biblischen Sinn bedeutet innere Anteilnahme. So möchte ich nun im Gebet auch mein Inneres Gott öffnen: „Herr, alles in meinem Leben hat mit dir zu tun.”
2. Die Hirten liefen in die Stadt und erzählten dort alles. Die Hirten erzählten, was sie gesehen hatten: Tausende von Schweinen, die den Abhang hinunter stürzten und zwei Besessene, die sich wieder ganz normal verhielten. Die Leute der Stadt wussten nicht wer dieser Jesus war. Für sie wog der Schaden der ums Leben gekommenen Schweine viel schwerer als die beiden gesund gewordenen Menschen. Darum baten sie Jesus, er solle ihr Gebiet verlassen. Laufe ich nicht auch Gefahr ähnlich zu handeln? Wie viel ist mir die Treue und die Freundschaft zu Jesus wert? Wie viel darf sie mich kosten? Ist ein Menschenleben nicht wichtiger als der ganze Rest der Schöpfung?
3. Sie trafen Jesus. Die Leute der Stadt haben Jesus getroffen. Sie durften sein Angesicht schauen. Sie sahen auch die zwei Männer, die wieder völlig gesund waren. Das Evangelium sagt uns aber nichts darüber, ob sie sich mit ihm unterhalten haben. Es heißt nur: Sie baten ihn ihr Gebiet zu verlassen. Jesus respektiert unsere Freiheit. Er verlässt unser Gebiet, wenn wir ihn dort nicht haben wollen. Ich aber möchte nicht so handeln. Vielmehr bitte ich ihn, dass er mein trockenes Land ‐ mein Inneres ‐ besuchen möge: Wer Durst hat, komme zu mir und es trinke, wer an mich glaubt... aus seinem Inneren werden Ströme von lebendigem Wassers fließen. (Joh 7,38).
Gespräch mit Christus: Jesus, du bist mir viel mehr wert als all materieller Besitz. Ich möchte das nicht nur so schnell daher sagen. Ich möchte mit meinem ganzen Herzen und meinem ganzen Leben hinter dieser Aussage stehen. Himmel und Erde werden vergehen, aber was wir aus Liebe zu Jesus getan haben, wird nicht vergehen.
Möglicher Vorsatz: Heute nehme ich mir vor, alle Dinge und alles, was mir widerfährt aus der Perspektive der Ewigkeit zu betrachten.