Tägliche Meditationen
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Samstag,
18. Juli 2020

Heilung, Heiliger Geist und Freiheit

Samstag der fünfzehnten Woche im Jahreskreis

Ilona Kies, Gottgeweihte Frauen des Regnum Christi

Mt 12,14-21
In jener Zeit fassten die Pharisäer den Beschluss, Jesus umzubringen. Als Jesus das erfuhr, ging er von dort weg. Viele folgten ihm, und er heilte alle Kranken. Aber er verbot ihnen, in der Öffentlichkeit von ihm zu reden. Auf diese Weise sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: Seht, das ist mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem ich Gefallen gefunden habe. Ich werde meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Völkern das Recht verkünden. Er wird nicht zanken und nicht schreien, und man wird seine Stimme nicht auf den Straßen hören. Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen, bis er dem Recht zum Sieg verholfen hat. Und auf seinen Namen werden die Völker ihre Hoffnung setzen.

Einführendes Gebet: Mein Herr und Gott. Mein Retter und Erlöser. Dein geliebtes Kind kommt jetzt zu dir.

Bitte: Jesus, ich bitte dich um den Heiligen Geist und darum, dein Wort tiefer verstehen zu können und danach zu handeln.

1. Heilung. Jesus heilt, wie es heißt, alle Kranken. Niemand geht leer aus. Was für ein Zeugnis muss es gewesen sein, zu sehen, wie jedes Gebrechen geheilt wurde. Gott möchte uns heil sehen. Er ruft uns auch dazu auf, vollkommen, also heilig zu sein, wie der Vater es ist (vgl. Mt 5,48).Im deutschen Wort "heilig"steckt auch das Wort "heil". Es ist ein "Ganzwerden". Die Krankheiten in unserer Welt bringen die Gebrochenheit der Schöpfung zum Ausdruck. Die Sünde als Wurzel allen Übels zieht diese Gebrochenheit des Menschen nach sich. Gott wollte niemals diesen Bruch. Auch heute macht Gott uns heil, wenn auch oft im Verborgenen. Einer der verborgensten und schönsten Momente ist die Beichte. Dort heilt Jesus die Krankheiten meiner Seele. Aber auch Heilungsgebete und andere Gottesbegegnungen können die inneren und äußeren Wunden der Seele heilen.

2. Heiliger Geist.   "Der Geist selbst bezeugt unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind." (Röm 8,16). Es ist also der Geist, der uns erkennen lässt, wer wir wirklich sind. Welche Beziehung habe ich zum Heiligen Geist? Bitte ich ihn, um seine Gaben der Einsicht, der Frömmigkeit, der Weisheit oder des Rates und der Stärke?

3. Freiheit. "Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen, (…)" Jesaja beschreibt hier den Messias. Gott möchte sanft vorgehen. Er wird nicht Gewalt anwenden und das geknickte Rohr abbrechen. Als Menschen ist es für uns kaum möglich, ein geknicktes Rohr dauerhaft wieder aufzurichten oder ohne eigenes Feuer einen glimmenden Docht wieder zu entfachen. Doch "was für Menschen unmöglich ist, ist für Gott möglich" (Lk 18,27) Gott kann es also. Er wartet geduldig, bis die Zeit reif ist. Er respektiert unsere Freiheit. Liebe will er nicht erzwingen. Was für einen Gott wir doch haben, einen Gott, der uns respektiert!

Gespräch mit Christus: Mein Gott, hab Dank dafür, dass du mich respektierst und mir die Freiheit gibst, dann zu dir zu kommen, wenn ich kann. Ich möchte dich lieben, jedoch brauche ich zuvor deine Liebe, mein Erlöser.

Möglicher Vorsatz: Vielleicht kann ich heute besonders um eine Gabe des Heiligen Geistes bitten.

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