Tägliche Meditationen
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Montag,
27. November 2006

Die reichste Gabe

Montag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis

P. Edward Hopkins LC

Lk 21,1-4
Jesus blickte auf und sah, wie die Reichen ihre Gaben in den Opferkasten legten. Dabei sah er auch eine arme Witwe, die zwei kleine Münzen hineinwarf. Da sagte er: Wahrhaftig, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen als alle anderen. Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss geopfert; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat ihren ganzen Lebensunterhalt hergegeben.

Einführendes Gebet:   Lieber Jesus, ich glaube, dass du mich mit Leben und lebendigem Glauben gesegnet hast, damit ich dir diese Zeit und dieses Gebet widmen kann. Ich liebe dich und ich bitte dich, mich mir Großzügigkeit zu schenken, damit heute alles was ich bin und alles was ich habe, zu einem frohen Geschenk für dich wird.

Bitte:  Herr, lehre mich, mit frohem Herzen alles zu teilen, was ich empfangen habe.

1.  Einige wohlhabende Leute.   Jesus saß vor dem Opferkasten. Was sah Jesus als er herumschaute? Er sah mehr als wir sehen. Er sah die Herzen. Reichtum hält uns oft in Begehrlichkeiten gefangen und versklavt uns mit den Sorgen, die er bringt. Jesus sah, dass viele der Herzen nur eine paar Tropfen aus ihrer reichen Sicherheit „herausquetschten”, ein bloßes Symbol, das weder schmerzte noch schwer zu geben war. Dieser Akt der Erfüllung einer ‐ zumindest als solche von ihnen verstandenen - Pflicht Gott gegenüber, ließ sie in Selbstzufriedenheit aufstrahlen. Manche waren schon richtig stolzgebläht darüber, was sie gegeben hatten. Dennoch war es bei ihnen keine Tat wahrer Selbsthingabe. Sie gaben mit gewohnheitsmäßiger Gleichgültigkeit. Ihrem Geben fehlte die Liebe. Was sieht Jesus in meiner täglichen oder wöchentlichen Gabe? Gebe ich Jesus großzügig mein ganzes Selbst, wenn ich ihn am Altar sehe? Gebe ich ihm großzügig alles in mir, wenn ich im Gebet auf meinen Knien bin? Gebe ich ihm alles in mir, wenn ich den ganzen Tag in der Arbeit auf den Füßen bin?

2.  Eine arme Witwe.   Nur Jesus konnte erkennen, dass diese Witwe nun total von Familien oder Freunden abhängig war. Sie gab mehr, weil sie sich selbst gab mit einem Herzen voll von totaler Ergebung. Gibt es denn irgendetwas, das wir Gott geben können, das er nicht vorher uns gegeben hat? Wir können Gott unsere vertrauensvolle Hingabe schenken. Die Witwe gab Gott mit Vertrauen, da sie wusste, dass Gott auch weiterhin für sie sorgen würde. Sie hatte keinen anderen Wunsch, als mit ihm zusammen zu sein und von ihm bereichert zu werden. Ihr Geben war heiter und ihrem Schicksal ergeben, nicht verzweifelnd, sondern voller Hoffnung. Ihre Hoffnung war die eines Menschen, der in seinem Innersten weiß, wie sehr Gott ihn liebt. Wie oft vertraue und verlasse ich mich auf ihn, besonders dann, wenn andere Sicherheiten zu schwinden drohen?

3.  Mein ganzes Leben hingeben.   Für Jesus hat es große Bedeutung, wie wir geben, nicht nur was wir geben. Was wir haben ‐ unsere Besitztümer und das, was wir in gewisser Weise unser eigen gemacht haben ‐ sind nicht für uns. Wir haben sie, damit wir geben können. Und wir sollten sie Gott zurückgeben, denn sie gehören ihm. Wir geben sie als einen Ausdruck unserer Liebe für Gott. Ich gebe mein Leben hin, wenn ich sorgfältig arbeite, Nächstenliebe übe, bete oder aus Liebe für Christus aufopfere. All diese Taten kann ich, wenn sie nicht schon ursprünglich als Geschenk an Christus gedacht waren, gedanklich in der Messe auf die Patene legen, damit sie zusammen mit den Hostien geweiht werden und damit zum Geschenk an den Herrn werden. Schenke ich ihm mein ganzes Leben?

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, mache mich aufmerksam für alles, was du für mich bist, und lass mich alles erkennen, was du mir geschenkt hast. Ich möchte nie aufhören, dir zu danken durch meine eigene Selbsthingabe. Du bist meine lebendige und beständige Einladung, großzügiger zu sein, öfter und mit mehr Liebe zu geben. Öffne mein Herz, Herr, für dein Werk!

Vorsatz:   Im Gebet will ich eine Liste mit allem, was ich diese Woche für Christus tun kann, aufstellen, und ich will sie ihm diese Woche anbieten. Am Sonntag will ich dann all die Opfer, die ich während der Woche gebracht habe, gedanklich zur Weihe mit auf die Patene legen, als ein wahres in Glauben und Liebe gegebenes Geschenk für ihn.

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