Tägliche Meditationen
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Montag,
18. September 2023

Das Leben stammt von Gott Vater

18. September 2023

Montag der vierundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Lambert, Bischof, Glaubensbote, Märtyrer

Pablo Rodríguez de la Gala Sánchez

Lk 7,1-10
In jener Zeit als Jesus seine Rede vor dem Volk beendet hatte, ging er nach Kafarnaum hinein. Ein Hauptmann hatte einen Diener, der todkrank war und den er sehr schätzte. Als der Hauptmann von Jesus hörte, schickte er einige von den jüdischen Ältesten zu ihm mit der Bitte, zu kommen und seinen Diener zu retten. Sie gingen zu Jesus und baten ihn inständig. Sie sagten: Er verdient es, dass du seine Bitte erfüllst; denn er liebt unser Volk und hat uns die Synagoge gebaut. Da ging Jesus mit ihnen. Als er nicht mehr weit von dem Haus entfernt war, schickte der Hauptmann Freunde und ließ ihm sagen: Herr, bemüh dich nicht! Denn ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst. Deshalb habe ich mich auch nicht für würdig gehalten, selbst zu dir zu kommen. Sprich nur ein Wort, dann muss mein Diener gesund werden. Auch ich muss Befehlen gehorchen, und ich habe selber Soldaten unter mir; sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er, und zu einem andern: Komm!, so kommt er, und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es. Jesus war erstaunt über ihn, als er das hörte. Und er wandte sich um und sagte zu den Leuten, die ihm folgten: Ich sage euch: Nicht einmal in Israel habe ich einen solchen Glauben gefunden. Und als die Männer, die der Hauptmann geschickt hatte, in das Haus zurückkehrten, stellten sie fest, dass der Diener gesund war.

Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist! Öffne mein Herz, damit ich dich aufnehme.

Bitte: Herr, ich opfere dir mein Gebet für diejenigen auf, die arbeitslos sind und nicht wissen, wie sie ihr tägliches Brot verdienen sollen.

1. Glaube als Zugehörigkeit zu einer Tradition? Dieser Abschnitt aus dem Evangelium wirft die Frage auf, was wir normalerweise unter einem gläubigen Menschen verstehen. Wir neigen dazu, den Glauben mit der treuen Einhaltung bestimmter Aktivitäten oder der Zugehörigkeit zu Traditionen zu verbinden. Wir denken allzu oft, dass wir als gläubige Menschen wachsen, indem wir bestimmte Regeln befolgen und fromme Handlungen praktizieren. Diese irrige Annahme zeigt sich in den Evangelien in der Haltung der Pharisäer. Normalerweise sind es – im Gegensatz zu hier – kalte Menschen, die sich nicht über die Rettung ihrer Brüder freuen können, weil sie am Sabbat geheilt werden.

2. Für das Leben ist Gott zuständig. In unserer Szene aus dem Evangelium anerkennt Jesus, dass dieser Römer und Heide einen größeren Glauben hat, als er sonst bisher in Israel fand. Dieser Römer ist ein guter Mensch. Und das wissen wir nicht aus seinem eigenen Mund, sondern weil die Menschen, die ihn kannten, Jesus anflehten, seine Bitte zu erhören. Das Volk liebte ihn. Gemeinschaft im Glauben entsteht durch die Gegenwart des Heiligen Geistes. Einen gläubigen Menschen erkannt man nicht an seiner großen Willenskraft, sondern daran, dass die meisten Menschen ihm wohlgesinnt sind. Den Glauben dieses Mannes erkennt man auch an seiner Mentalität: Er weiß, dass Menschen die täglichen Sorgen wie Arbeit und Dienste bewältigen können, dass aber das, was wirklich wichtig ist, nämlich das Leben, Gott gehört. Er hat Arbeiter in seinem Haus, und diese kochen für ihn, wenn er das will, und wenn er sie bittet, einen Botengang zu machen, werden sie es tun. Wenn es aber um das Leben geht, erkennt er seine Machtlosigkeit an und weiß, dass dies ein Bereich ist, der Gott allein zusteht.

3. Jesus kann wie Gott über das Leben verfügen. Mit seiner Einladung an Jesus: "Sprich nur ein Wort, so muss mein Diener gesund werden" zeigt er allen Zeugen seine radikale Anerkennung für Jesus und dafür, dass allein Gott über das Leben verfügt. Und er gibt zu, dass er selbst trotz all seiner Autorität in der Welt nicht in der Lage ist, das zu verwalten, was Gott gehört. Dieser Hauptmann bringt sein Glaubensleben besonders in seinen Beziehungen zum Ausdruck. Er ist ein Mann, der geliebt wird und der nicht in einer Haltung der Selbstgenügsamkeit lebt. Er weiß, dass man, um wahrhaft zu leben, in Beziehung leben muss. Er ist ein Mensch, der die Lüge der Schlange, der Mensch könne sich selbst das Leben geben, bereits widerlegt hat. Er ist ein Mensch, der erkannt hat, dass das Leben ein Geschenk von Gott, dem liebenden Vater, ist.

Gespräch mit Christus: Jesus, Sohn Gottes, sei mir Sünder gnädig!

Vorsatz: Ich werde mich am Abend oder in der Nacht an die im Laufe des Tages empfangene Liebe erinnern.

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