Tägliche Meditationen
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Freitag,
13. Oktober 2006

Haltet eure Zungen im Zaum, meine Kinder

Freitag der siebenundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

P. Barry O'Toole LC

Lk 11,15-26
Nachdem Jesus einen Dämon ausgetrieben hatte, sagten abereinige von ihnen: Mit Hilfe von Beelzebul, dem Anführer der Dämonen, treibt er die Dämonen aus. Andere wollten ihn auf die Probe stellen und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel. Doch er wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Jedes Reich, das in sich gespalten ist, wird veröden, und ein Haus ums andere stürzt ein. Wenn also der Satan mit sich selbst im Streit liegt, wie kann sein Reich dann Bestand haben? Ihr sagt doch, dass ich die Dämonen mit Hilfe von Beelzebul austreibe. Wenn ich die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben dann eure Anhänger sie aus? Sie selbst also sprechen euch das Urteil. Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, dann ist doch das Reich Gottes schon zu euch gekommen. Solange ein bewaffneter starker Mann seinen Hof bewacht, ist sein Besitz sicher; wenn ihn aber ein Stärkerer angreift und besiegt, dann nimmt ihm der Stärkere all seine Waffen weg, auf die er sich verlassen hat, und verteilt die Beute. Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.

Ein unreiner Geist, der einen Menschen verlassen hat, wandert durch die Wüste und sucht einen Ort, wo er bleiben kann. Wenn er keinen findet, sagt er: Ich will in mein Haus zurückkehren, das ich verlassen habe. Und wenn er es bei seiner Rückkehr sauber und geschmückt antrifft, dann geht er und holt sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst. Sie ziehen dort ein und lassen sich nieder. So wird es mit diesem Menschen am Ende schlimmer werden als vorher.

Einführendes Gebet: Herr, höre wie die ungläubigen Übeltäter über dich sprechen. Es brennt in meinem Herzen, wenn ich sie so über dich sprechen höre. Es ist offensichtlich, dass sie dich nicht kennen, wie du wirklich bist. Was möchtest du, dass ich tue angesichts solcher Vorwürfe? Erleuchte mich, Herr, damit ich deinen Willen tun kann. Führe mich zur Heiligkeit durch beständiges Gebet zu dir.

Bitte:  Herr, stärke deine Liebe in meinem Herzen, so dass ich mit jedem Wort, das ich heute spreche, dein treuer Herold sein kann.

1. Eine wandelnde Leiche.  Lästern ist eins der größten Übel. Es zerstört das Ansehen und den guten Namen anderer. Das Leben wird sehr schwierig für sie und verschlechtert die allgemeine Atmosphäre, indem überall Zweifel ausgestreut werden. Diejenigen, über die wir lästern, werden zu wandelnden Leichen. Es macht nichts, ob unsere Worte wahr sind oder nicht. Normalerweise haben wir nicht das Recht, über Fehler anderer Leute zu sprechen. Gibt es nicht etwas Positives, was wir über diese Person sagen können? Als Faustregel gilt: nur vom Hörensagen sollten wir uns keine negativen Urteile über Menschen bilden. Ich sollte nicht anderen etwas zufügen, was ich nicht will, dass man es mir zufügt. Es ist immer genug Anlass zu Selbstkritik.

2. Schlechtes mit Gutem überwinden.   Der beste Weg, um Schlechtes zu vermeiden, ist: Gutes zu tun. Der wunderschönste Garten ist nicht derjenige, der kein Unkraut hat, sondern derjenige, der so voll von Blumen ist, dass für das Unkraut kaum Platz zum Wachsen ist. Wir mühen uns häufig ab, unsere schlechten Neigungen zu überwinden, aber wir bedenken dabei nicht, dass der wirksamste Weg, diese zu überwinden, darin liegt, eine positive Tugend zu entwickeln. Anstatt gegen unseren Stolz anzukämpfen, sollten wir danach streben, eine tiefere Demut zu leben. Wir mögen häufig von schnellen Vorurteilen geplagt sein. Wenn wir lediglich versuchen, schlechte Gedanken zu vermeiden, werden wir üblicherweise von diesen Gedanken beherrscht werden und sie werden sich noch stärker in unserem Kopf festsetzen. Was wir tun müssen, ist, die geistige Richtung zu ändern und an etwas Positiveres zu denken – gut von anderen zu denken.

3. Die neutrale Zone.  „Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich.“ Dies sind harte Worte, aber sie zeigen die grundlegende Wahrheit über unser Leben. Nichts ist in unserem Leben ist gleichgültig und ohne Wirkung. Jede Sekunde, die wir gut nutzen, bringt uns unserem Ziel näher. Jede Sekunde, die wir verschwenden, wirft uns zurück. In diesem Bewusstsein entscheiden wir uns von Anfang an dafür, dass unser Leben den Stempel eines unablässigen Kampfes tragen wird. Sobald wir Gottes Geschenk seiner unendlichen und barmherzigen Liebe an uns erfahren, sollten wir immer vor Augen haben, dass es ein großes Unrecht und ein Verstoß gegen die Liebe ist, nur einen Augenblick der Zeit zu verschwenden, die wir haben, etwas für ihn zu tun. „Denn die Liebe Christi drängt uns, da wir erkannt haben: Einer ist für alle gestorben …“ (2 Kor 5,14).

Gespräch mit Christus:  Herr, du erschufst die Welt für die, die dich lieben, und die, die dich hassen. Du forderst mich auf, das Böse in der Welt mit der Liebe zu überwinden, die aus deinem göttlichen Herzen fließt. Gib mir zu trinken aus dieser Quelle des Lebens und begleite mich in meinen täglichen Bemühungen, so dass ich Apostel deines Reiches sein kann, ganz so wie du es von mir erwartest.

Vorsatz:  Ich werde heute positiv von anderen sprechen und taktvoll das Thema wechseln, wenn andere anfangen zu kritisieren.

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