Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
12. Oktober 2006

Vertrauensvoll beten

Donnerstag der siebenundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

P. Barry O'Toole LC

Lk 11,5-13
Dann sagte er zu ihnen: Wenn einer von euch einen Freund hat und um Mitternacht zu ihm geht und sagt: Freund, leih mir drei Brote; denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist, ist zu mir gekommen, und ich habe ihm nichts anzubieten!, wird dann etwa der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe, die Tür ist schon verschlossen, und meine Kinder schlafen bei mir; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben? Ich sage euch: Wenn er schon nicht deswegen aufsteht und ihm seine Bitte erfüllt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht.

Darum sage ich euch: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. Oder ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn eine Schlange gibt, wenn er um einen Fisch bittet, oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet? Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wieviel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.

Einführendes Gebet:  Herr, so viele Stunden wartest du schweigend auf mich. Aber für dich zählt dies alles nicht, solange du da bist, wenn ich zu dir komme. Ich komme heute zur dir, um meine Freundschaft mit dir zu erneuern. Selbst wenn jeder andere sich von dir abwendet und dich vergisst, ich bleibe bei dir.

Bitte: Herr, lehre mich beten, so dass die Zeit ihm Gebet mit dir fruchtbar sein möge und dir gefällt.

1. Der Aspirin-Gott.  Nachdem Jesus uns über die Notwendigkeit und den Inhalt unseres Gebetes unterrichtet hat, geht es diesmal um dessen Qualität. Manche Menschen erinnern sich an Gott nur, wenn sie sich in Schwierigkeiten befinden. In diesen Situationen sind ihre Gebete intensiv, weil ihr eigenes Wohlbefinden davon abhängt. Sobald das Problem jedoch gelöst ist, legen sie das Kreuz zurück in ihre Tasche und vergessen Christus, bis das nächste Problem auftritt. Und dann wundern sie sich, warum Gott es zulässt, dass sie so viele Schwierigkeiten erleben.

2. Gott – der Manager.  Manchmal gehen wir zum Gebet (oder zur heiligen Messe), weil wir uns dazu „verpflichtet“ fühlen. Wir sind zwar auf unseren Knien oder in der Kirche, aber wir beten nicht wirklich. Es ist so, als ob wir unseren Pflichtbeitrag zu erfüllen hätten. Wer „verpflichtet“ uns? Gott? Gott braucht nichts von uns, aber er liebt einen fröhlichen Geber. Unsere Eltern? Sie wollen nur, was gut für uns ist. Unser Herz? In unserem Innersten sehnen wir uns nach einer persönlichen und intimen Beziehung mit unserem besten Freund, unserem Schöpfer und Erlöser. Nur Gott kann unsere Sehnsucht, zu lieben und geliebt zu werden, vollkommen erfüllen.

3. Der verschwenderische Gott.   Der Begriff „Gleichnis“ bedeutet „etwas vergleichen“, um Ähnlichkeiten oder Gegensätze herauszustellen. Die beiden Ziele dieses Gleichnisses sind (durch Ähnlichkeit) uns zu lehren, im Gebet zu verharren und (durch Gegensatz) Gottes Großzügigkeit zu unterstreichen. Wir sollten daher mit Vertrauen bitten. Wenn wir nicht erhalten, was wir erbeten, dann ist dies nicht, weil Gott sich widerstrebend weigert, es uns zu geben, sondern weil er etwas Besseres für uns hat. Die erhaltene Antwort mag nicht die Antwort sein, die wir ersehnen oder erwarten; aber selbst wenn es eine Ablehnung ist, kommt diese Antwort von der Liebe und Weisheit Gottes. Es gibt kein unbeantwortetes Gebet.

Gespräch mit Christus:  Herr, lehre mich beten. Lehre mich, auf deine Großzügigkeit zu vertrauen. Hilf mir, in dir meinen liebenden Vater zu entdecken, der immer das Beste für jedes seiner Kinder möchte. Gib mir deine Gnade und bitte mich, um was immer du möchtest.

Vorsatz:  Heute werde ich dich im heiligen Altarssakrament besuchen und dir, Gott, für alle Geschenke und Segnungen danken, die du mir und meiner Familie gewährt hast.

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