Tägliche Meditationen
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Freitag,
1. Dezember 2006

Das Reich ist nahe

Freitag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis

P. Edward Hopkins LC

Lk 21,29-33
Jesus gebrauchte einen Vergleich und sagte: Seht euch den Feigenbaum und die anderen Bäume an: Sobald ihr merkt, daß sie Blätter treiben, wisst ihr, daß der Sommer nahe ist. Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr (all) das geschehen seht, dass das Reich Gottes nahe ist. Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis alles eintrifft. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.

Einführendes Gebet:   Herr Jesus, ich glaube an dich und an das Reich, das du in mir und durch mich baust. Ich glaube an den Wert meiner mit dir vereinten Opfer und Anstrengungen. Ich hoffe im Himmel anzugelangen, wenn du sagst, dass es dafür Zeit ist. Erwecke mit diesem Gebet meine Liebe, damit ich mich mit dir für die verausgabe, die ich am meisten lieben sollte.

Bitte:  Dein Reich komme, jetzt und für immer!

1.  Seht selber!   Jesus antwortet auf die gespannte Frage nach dem „wann” und dem „mit welchen Zeichen”. Er nennt einige Zeichen, die dem Fall Jerusalems und dem Kommen des Menschensohns „auf den Wolken” vorausgehen werden. Es werde aber alles sehr offensichtlich sein, so wie das Kommen des Sommers. Es sollte für mich also nicht so wichtig sein, das „wann” herauszufinden. Ich sollte mich darauf konzentrieren, das Reich Gottes hier und heute zu leben und es zu kennen.. Wie schnell sind wir abgelenkt durch das, was um uns herum geschieht, und wie schwierig ist es, auf das Reich Gottes nicht zu vergessen, auf die Ansprüche, die es an unser Herz und unsere Beziehungen, zu den Menschen in unserem Leben stellt. Welche Anstrengungen unternehme ich, um die Ansprüche des Reiches Gottes in meinem Leben zu entdecken und zu erkennen?

2.  Das Reich Gottes wird kommen.   Jesus hat viele Bilder verwendet, um das Reich Gottes zu beschreiben. Wie der Senfsamen ist es am Anfang schwer zu erkennen. Es fängt winzig an und wächst langsam. Es wird aber kommen, und so sollte unser tägliches Gebet sein: „Dein Reich komme!” Dabei müssen einer sehr realen Versuchung widerstehen. Nahezu unbewusst erwarten wir ein weltliches Reich, das zu unseren Lebzeiten kommt. Ich arbeite und bete, als ob ich bald mein Ziel erreicht hätte und von meinen geistlichen Bemühungen ausruhen könnte. Dies führt dazu, dass ich von den geringen Fortschritten in Gebet und Tugenden entmutigt bin, wie auch von den Problemen um mich herum. Nein, ich muss mit Hoffnung leben, vorwärts streben, aber mit dem wachsenden Vertrauen, dass der Herr sein Reich zur Erfüllung bringen wird, in mir und in der Welt, und zwar dann, wenn die Zeit reif ist. Welches Reich suche ich?

3.  Meine Worte werden nicht vergehen.   Eine andere Versuchung in der Erwartung des Reiches ist, angesichts der Prüfungen, durch die wir hindurch müssen, zu verzweifeln. In den Worten der heiligen Theresa von Jesus aber heißt es: „alles vergeht”, nur Gott bleibt. Nichts von dem, was wir erleiden, wird übrig bleiben, wenn das Reich kommt. Und doch sind diese „Prüfungen” die wertvollsten und stärksten Mittel, das Reich im Leben anderer herbeizuführen, besonders in denen, die sich verirrt haben, aber auch in unserer eigenen Seele. Wir sollten die Werkzeuge des Reiches benutzen, Prüfungen mit Glauben erleiden und mit einer Liebe beantworten, die ihnen ewigen Wert gibt. Wir sollten keinen Augenblick versäumen, in dem wir Gnaden erreichen und das kommende Reich aufbauen können. Denn am Ende wird nur das übrigbleiben, was wir für Gott und unsere Brüder und Schwestern getan haben.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, schenke mir einen größeren Glauben und das Vertrauen, dass jedes Kreuz und jede Last, so klein und unbedeutend sie auch sein mögen, ein Mittel zur Liebe sind. Ich will dein Reich mit dir aufbauen. Erhalte mich in der Konzentration auf die Gelegenheiten und Anforderungen des gegenwärtigen Augenblicks. Ich möchte geduldig dafür arbeiten, anderen in ihren materiellen und geistigen Bedürfnissen zu helfen, damit auch sie dich erkennen und lieben lernen und froh in dein Reich eintreten.

Vorsatz:   Ich will heute ein kleines Opfer bei einer der Mahlzeiten bringen, für jemanden, dem ich wünschte mehr helfen zu können.

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