Tägliche Meditationen
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Dienstag,
8. November 2016

Demut und "Dienmut"

07. November. 2016

Dienstag der Zweiunddreißigste Woche im Jahreskreis
Hl. Gregor OSB, Abt
Hl. Gottfried OSB, Bischof

P. Joachim Richter LC

Lk 17,7-10
In jener Zeit sprach Jesus: Wenn einer von euch einen Sklaven hat, der pflügt oder das Vieh hütet, wird er etwa zu ihm, wenn er vom Feld kommt, sagen: Nimm gleich Platz zum Essen? Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Mach mir etwas zu essen, gürte dich, und bediene mich; wenn ich gegessen und getrunken habe, kannst auch du essen und trinken. Bedankt er sich etwa bei dem Sklaven, weil er getan hat, was ihm befohlen wurde? So soll es auch bei euch sein: Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.

Einführendes Gebet: Jesus, du hast gesagt: "Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen" (Mk 10,45).

Bitte: Jesus, auf der Suche nach guten und vollkommenen Menschen, finde ich kein überzeugenderes Vorbild als dich. Stärke meine Bereitschaft, in allen meinen Lebensbereichen mit einer dienenden Grundeinstellung zu leben.

1. Meine Rolle – Seine Rolle. Jesus verwendet das Rollenverständnis von Sklaven und Herrschern, das in der Antike normale Lebensrealität war. Was will er mir damit sagen? Wer bin ich? Was ist meine Rolle? Ich bin ein Mensch, ein Geschöpf Gottes. Dass ich existiere und dass ich in dieser Welt wirken kann, verdanke ich ihm. Außerdem bin ich erlösungsbedürftig. Er hat mich erlöst. Ihm verdanke ich den Zugang zum Himmel.

2. Ich brauche Demut. Um meine Rolle als erlösungsbedürftiges Geschöpf voll und ganz annehmen zu können, brauche ich immer wieder Demut. Diese Demut ist aktiv: Sie bringt mich dazu, mit einer Grundeinstellung der Dienstbereitschaft zu leben.

3. Wie das Dienen leicht fällt. In der Praxis geht es mir oft gegen den Strich, wenn ich anderen / der Kirche / Gott dienen soll. Aber sobald ich auf Jesus schaue und sehe, dass er ja selber den anderen gedient hat, beginnt sich meine Einstellung zu ändern. Jesus war sich sogar nicht zu schade, niedrige Dienste zu übernehmen, wie z.B. die Füße seiner Jünger zu waschen. Wenn ich sein Vorbild vor Augen habe, dann wird das, was ihm wichtig war, auch für mich wichtig und maßgeblich.

Gespräch mit Christus: Jesus, du hast keine volltönenden hohlen Reden über die Tugend der Demut und des Dienens gehalten. Vielmehr hast du uns durch dein Verhalten gezeigt, dass du zum Diener aller geworden bist. Herr, hilf mir, dir mit Vertrauen zu folgen. Das Motto der neuen Heiligen, Mutter Teresa, kann mir helfen, mir die Jesus gemäße Lebenseinstellung zu eigen zu machen: Die Frucht der Stille ist das Gebet. Die Frucht des Gebets ist der Glaube. Die Frucht des Glaubens ist die Liebe. Die Frucht der Liebe ist das Dienen. Die Frucht des Dienens ist der Friede.

Möglicher Vorsatz:  Ich will auf Gelegenheiten lauern, wo ich jemandem aus meiner Familie oder meinem Bekanntenkreis einen Dienst erweisen kann. Und täglich will ich meine Bereitschaft zum Dienen nach dem Vorbild Jesu erneuern.

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