Tägliche Meditationen
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Dienstag,
20. August 2024

Was bedeutet es, arm zu sein?

20. August 2024

Dienstag der zwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Bernhard von Clairvaux, Abt, Kirchenlehrer
Gedenktag

Br. Sebastian Jasiorkowski LC

Mt 19,23-30
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Amen, das sage ich euch: Ein Reicher wird nur schwer in das Himmelreich kommen. Nochmals sage ich euch: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt. Als die Jünger das hörten, erschraken sie sehr und sagten: Wer kann dann noch gerettet werden? Jesus sah sie an und sagte zu ihnen: Für Menschen ist das unmöglich, für Gott aber ist alles möglich. Da antwortete Petrus: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was werden wir dafür bekommen? Jesus erwiderte ihnen: Amen, ich sage euch: Wenn die Welt neu geschaffen wird und der Menschensohn sich auf den Thron der Herrlichkeit setzt, werdet ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten. Und jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder, Schwestern, Vater, Mutter, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben gewinnen. Viele aber, die jetzt die Ersten sind, werden dann die Letzten sein, und die Letzten werden die Ersten sein.

Einführendes Gebet: Hl. Bernhard, bitte für uns!

Bitte: Lieber, süßer Jesus, hilf mir zu verstehen was es bedeutet, arm zu sein für das Himmelreich – in meinem Leben, in meinen Umständen.

1. Iesu dulcis memoria … Zu Anfang schlage ich vor, einen berühmten Hymnus vom heiligen Bernhard zu betrachten. Er handelt vom Ziel der Armut: Platz für Gott in meinem Herzen zu schaffen. Der Hymnus heißt "Iesu dulcis memoria" und stammt aus dem 12. Jahrhundert: Süß ist das Gedenken an Jesus, es schenkt die wahren Herzensfreuden: aber über Honig und alles geht seine süße Anwesenheit. / Nichts ist schöner zu singen, nichts angenehmer zu hören, nichts freudevoller zu bedenken als Jesus, Gottes Sohn. / Jesus, du Hoffnung für die Büßer, wie treu bist du denen, die nach dir verlangen, wie gütig denen, die dich suchen! Doch was erst denen, die dich finden? / Die Zunge vermag es nicht zu sagen noch der Buchstabe auszudrücken: Nur wer es erfuhr, kann glauben, was es heißt, Jesus zu lieben. / Sei, Jesus, unsere Freude, du unser zukünftiger Siegespreis: In dir sei unsere Verherrlichung für alle Ewigkeit. Amen.

2. Keine Sorge! Der hl. Bernhard spricht darin viel vom echten Verlangen unseres Herzens nach Gott und von der Freude, die kommt, wenn wir ihm folgen, ihn lieben und seine Liebe erfahren. Manchmal glaube ich, wir lassen uns nicht von allen Wundern berühren, die wir in unserem Leben täglich erfahren. Wir machen uns viele Sorgen. Es gibt ein paar, die sind nicht so wichtig, und andere, wie der Frieden in unseren Familien, die sehr wichtig sind. Wir haben übrigens eine Begierde, die schwerwiegender als die Habgier ist: Wir wollen alles kontrollieren. Und ich glaube, Jesus spricht auch darüber in diesem Evangelium, wenn er uns dazu aufruft, um seines Namens willen die Familie und alles, was wir haben, loszulassen. Vielleicht heißt das in deinem Leben, dass du die Kontrolle und deine Sorgen in Jesu Hände und Herz ablegen sollst. Noch eine Sache: Du bist nie allein in deinen Sorgen! Gott hat uns die Kirche gegeben, und innerhalb der Kirche eine geistliche Familie – z.B. das Regnum Christi. Auch ich bete für dich!

3. Demut gebiert Vertrauen. Als letzten Punkt wollen wir in Demut bedenken, dass nur Gott allein alles weiß. Nicht wir. Er hat seinen Weg, seine Zeit, um unsere Bitten zu erfüllen. Er weiß besser, was das Beste für mich und für dich ist, denn Er ist Gott. Und mehr! Er ist unser Vater, der uns ohne Grenzen liebt. Wir dürfen ihm also immer vertrauen, denn Er ist gut und liebt uns! Dann machen wir uns weniger Sorgen, und gleichzeitig ist es gut, alles im Gebet dem Vater zu zeigen und ihn voll Vertrauen um alles zu bitten.

Gespräch mit Christus: Am Ende des Gebets vielleicht noch einmal den Hymnus vom heiligen Bernhard mit Vertrauen und Übergabe aller Dinge lesen, um immer tiefer die süße Schönheit Gottes betrachten zu können.

Vorsatz: Nimm ein Moment, um alle deine Sorgen in Gottes Hände zu legen. Vielleicht ist es einfacher, wenn du dabei spazierengehst, um die Schönheit Gottes in der Natur zu betrachten.

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