Tägliche Meditationen
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Sonntag,
12. August 2018

Ich bin das Brot des Lebens, das sich hingibt

19. Sonntag im Jahreskreis
Hl. Johanna Franziska von Chantal OVM
Hl. Radegunde
Sel. Karl Leisner, Priester

Melanie Zoll, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Joh 6,41-51
In jener Zeit murrten die Juden gegen Jesus, weil er gesagt hatte: Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Und sie sagten: Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann er jetzt sagen: Ich bin vom Himmel herabgekommen? Jesus sagte zu ihnen: Murrt nicht! Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu mir führt; und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Bei den Propheten heißt es: Und alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen. Niemand hat den Vater gesehen außer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen. Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, ich gebe es hin für das Leben der Welt.

Einführendes Gebet: Jesus, ich sehne mich nach dir. Ich sehne mich danach, ruhig und still zu werden, um deine Stimme zu hören. Ich sehne mich danach, für dich Raum in mir zu schaffen, dir mein Herz zu öffnen. Jesus, sprich durch dieses Evangelium zu mir. Antworte doch auf meine Sehnsucht, dir zu begegnen. Öffne mir Ohr und Herz.

Bitte: Jesus, lass mich dich im Glauben hören und sehen!

1. Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs?  Die Evangelien dieser Woche laden uns ein, im Glauben zu wachsen: Jesus mit Glauben zu hören und mit Glauben zu sehen, nicht nur mit den Sinnen unseres Leibes. Unser Körper ist das erste Geschenk, was wir mit unserer Existenz erhalten, und er ist in sich gut. Doch Gott möchte, dass wir ihn "krönen", indem wir mit ihm in die Welt des Glaubens eintreten. "Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs" ist eine Aussage des nüchternen Menschenverstandes. Gedanken wie: "Das ist ein ganz normaler Mensch, ich kenne doch seine Eltern. Er kommt nicht vom Himmel! - Er lebt doch in meiner Nachbarschaft, ist aus Fleisch und Blut, wie ich.", – könnten das nicht unsere Gedanken sein? Uns fehlt Glaube wie damals den Juden. – Lassen wir uns von Jesu Worten in das Leben des Glaubens hineinnehmen.

2. Murrt nicht…! Jesu Reaktion auf die Worte der Juden offenbart sicherlich nicht Unverständnis und Härte. Dieses "Murrt nicht" ist voller Nachsicht und Geduld gegenüber seinen Zuhörern - und auch uns gegenüber. Murrt nicht, denn mein Vater ist euch wohlgesonnen, mein Vater ist die Liebe. Murrt nicht, denn im Hause meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Murrt nicht, denn es bedarf nur eurer Freiheit: Denn jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen. Das Leben des Glaubens beginnt mit dem HÖREN - damit, dass wir auf die Stimme des Vaters hören. Und hören schließt das Verstehen nicht immer mit ein. Der zweite Schritt im Glauben besteht darin, Gottes Lehren ANZUNEHMEN. Dazu bedarf es unserer Freiheit und dieser Schritt ist Ausdruck eines ehrlichen Wollens.

3. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Jesus wiederholt den ersten Satz des Evangeliums, der die Juden zum Murren gebracht hat. Er nimmt kein Wort zurück. Warum? Weil sein Wort Wahrheit ist und uns das ewige Leben schenkt. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Ich bin herabgekommen, um der Welt Leben zu geben, um dir zu zeigen, was Leben in Fülle ist. Lässt du dich darauf ein? Wagst du es, meine Worte anzunehmen, auch wenn du sie noch nicht verstehst? Amen, ich sage dir: Wer glaubt, hat das ewige Leben.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich sehne mich nach dir. Die Sicherheit und Klarheit in deinen Worten erweckt eine noch größere Sehnsucht in mir. Ich möchte dich tiefer kennen lernen. Ich möchte deine Worte mehr und mehr verstehen. Führe mich ein in das Leben des Glaubens. Nimm mich an die Hand.

Möglicher Vorsatz: Ich will den Satz des Evangeliums, der mich am meisten berührt hat, mit in den Tag nehmen und zuweilen innerlich wiederholen.

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