Tägliche Meditationen
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Samstag,
20. September 2008

Fruchtbarer Boden

Samstag der vierundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Andreas Kim Teagon und hl. Paul Chong Hasang und Gefährten, Märtyrer

P. Matthew Kaderabek LC

Lk 8,4-15
Als die Leute aus allen Städten zusammenströmten und sich viele Menschen um ihn versammelten, erzählte er ihnen dieses Gleichnis: Ein Sämann ging aufs Feld, um seinen Samen auszusäen. Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg; sie wurden zertreten, und die Vögel des Himmels fraßen sie. Ein anderer Teil fiel auf Felsen, und als die Saat aufging, verdorrte sie, weil es ihr an Feuchtigkeit fehlte. Wieder ein anderer Teil fiel mitten in die Dornen, und die Dornen wuchsen zusammen mit der Saat hoch und erstickten sie. Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden, ging auf und brachte hundertfach Frucht. Als Jesus das gesagt hatte, rief er: Wer Ohren hat zum Hören, der höre! Seine Jünger fragten ihn, was das Gleichnis bedeute. Da sagte er: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen. Zu den anderen Menschen aber wird nur in Gleichnissen geredet; denn sie sollen sehen und doch nicht sehen, hören und doch nicht verstehen. Das ist der Sinn des Gleichnisses: Der Samen ist das Wort Gottes. Auf den Weg ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort zwar hören, denen es aber der Teufel dann aus dem Herzen reißt, damit sie nicht glauben und nicht gerettet werden. Auf den Felsen ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort freudig aufnehmen, wenn sie es hören; aber sie haben keine Wurzeln: Eine Zeitlang glauben sie, doch in der Zeit der Prüfung werden sie abtrünnig. Unter die Dornen ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort zwar hören, dann aber weggehen und in den Sorgen, dem Reichtum und den Genüssen des Lebens ersticken, deren Frucht also nicht reift. Auf guten Boden ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort mit gutem und aufrichtigem Herzen hören, daran festhalten und durch ihre Ausdauer Frucht bringen.

Einführendes Gebet:   Herr Jesus, ich glaube, dass du der Sohn Gottes bist, der in die Welt kam, um uns zu erlösen, weil du uns liebst. Deine Menschwerdung erfüllt mich mit Hoffnung. Die einzige Antwort, die ich geben kann, ist, dich mit meinem ganzen Herzen, meiner Seele, meinem Verstand und meiner ganzen Kraft zu lieben.

Bitte:  Jesus, sanft und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen!

1. Demut ist der Schlüssel zur Heiligkeit. Wie viele Wege gibt es, die man verfehlen kann! Jesus sagte: „Ich bin der Weg”. Folge ich seinem Weg? Ohne die Gnade Gottes würden die Lehren und Gebote Jesu bei mir auf den Weg, den Felsen oder unter die Dornen fallen, würden also abgelehnt, nicht aufgenommen oder nicht umgesetzt werden. Wenn ich wie der gute Boden bin, dann muss ich Gottes Gnade anerkennen und ihm für diese Gnade danken. Wenn ich falle, muss ich in Demut und mit Ausdauer und Geduld meine Fehler bekennen und neu beginnen. Ich weiß, dass Gott in einer demütigen Seele außerordentliche Dinge bewirken kann. Ebenso weiß ich, dass er sehr zurückhaltend ist bei einem Herzen, das voller Stolz ist.

2. Forme dein Gewissen. Was ist der steinige Weg, wenn nicht ein totes Gewissen, ein Gewissen, das eingelullt ist und durch wiederholte Kompromisse und Sünden schläft? Der Teufel kann Gottes Wahrheit aus einem Herzen, das verhärtet ist, oder aus einem Gewissen, das durch Sünden tot ist, leicht wegreißen. Ich muss ständig mein Gewissen nach der Lehre der Kirche formen und meine Entschlossenheit durch Gebet und Empfang der Sakramente stärken, um ihr zu folgen, ohne Rücksicht auf Konsequenzen. Jesus sagte: „Ich bin die Wahrheit”. Habe ich gelernt, die Wahrheit zu erkennen und mich an ihr zu erfreuen?

3. Bringe Frucht. Welche Frucht verlangt Gott? Sicherlich ist es die Rettung der Seelen, angefangen mit meiner eigenen. Forme ich beharrlich meine Seele und schütze sie? Hat sich mein Gebetsleben mit der Zeit verbessert, oder ist es geblieben, wie es in meiner Kindheit war? Bin ich bereit, anderen zu helfen, Christus in seiner Fülle kennenzulernen? Bete ich? Lese ich in der Heiligen Schrift? Sehe ich meine Familie als mein erstes Apostolat an, den ersten Platz, wo Jesus von mir erwartet, dass ich Frucht bringe? Bin ich geduldig mit meinem Ehepartner und meinen Kindern? Mit meiner Verwandtschaft? Halte ich am Wort Gottes fest mit einem Herzen, das aufrichtig und gut ist? Jesus sagte: „Ich bin das Leben”. Ist er mein Leben? Nur dann werde ich Frucht bringen, die Bestand hat.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, du bist mein Weg, meine Wahrheit und mein Leben. Ich möchte sehr gerne der gute Boden sein, in dem dein Wort gedeiht und dreißigfach, sechzigfach und einhundertfach Früchte bringt. „Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, ein Licht für meine Pfade” (Ps 119,105). Stärke mich, wenn ich versucht bin, Kompromisse einzugehen und den einfachen Weg zu gehen. Der einfache Weg ist gewöhnlich eine Sackgasse.

Vorsatz:   Ich werde mich konzentrieren und gegen Ablenkungen während des Wortgottesdienstes in der Sonntagsmesse kämpfen, um einen guten Boden anzubieten, in dem das Wort unseres Herrn Wurzeln schlagen kann.

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