Tägliche Meditationen
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Freitag,
19. September 2008

Unerschütterliche Nachfolger Christi

Freitag der vierundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Januarius

P. Matthew Kaderabek LC

Lk 8,1-3
In der folgenden Zeit wanderte Jesus von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und verkündete das Evangelium vom Reich Gottes. Die Zwölf begleiteten ihn, außerdem einige Frauen, die er von bösen Geistern und von Krankheiten geheilt hatte: Maria Magdalene, aus der sieben Dämonen ausgefahren waren, Johanna, die Frau des Chuzas, eines Beamten des Herodes, Susanna und viele andere. Sie alle unterstützten Jesus und die Jünger mit dem, was sie besaßen.

Einführendes Gebet:   Mein himmlischer Vater, du hast mich aus deiner grenzenlosen Liebe geschaffen. Auch wenn ich dich nicht so geliebt habe, wie es sich für ein gutes Kind gehört, machst du mir nach wie vor ein Geschenk nach dem anderen. Du sandtest deinen Sohn, um mich zu erlösen und dich mit mir zu vereinen, in und durch deinen Sohn. Du und dein einziger geliebter Sohn sandtet den Geist der Liebe und Wahrheit, den Heiligen Geist, um in mir zu wohnen. Öffne mein Herz und meine Augen für all das, was du für mich getan hast und weiterhin tust, so dass ich in Großmut mit dir, deiner Kirche und all deinen Kindern wachsen kann. Vervollkommne mich im Feuer deiner Liebe, und wie du deinen einzigen Sohn und deinen Heiligen Geist gesandt hast, so sende mich in diese Welt, um sie zu entzünden.

Bitte:  Herr Jesus, gib mir den Mut zum unerschütterlichen Dienen.

1. Betet den Rosenkranz. Wir sind von Päpsten, Bischöfen, Priestern und Heiligen ermahnt worden, den Rosenkranz oft zu beten, sogar täglich. Haben wir diese große geistige Hilfe aufgegriffen? Wenn wir den Rosenkranz beten, betrachten wir das Evangelium. Diese heutige Evangeliumsstelle wird im dritten Geheimnis des lichtreichen Rosenkranzes betrachtet: Jesus verkündet das Reich Gottes. Das Betrachten der 20 Geheimnisse des Rosenkranzes hilft uns, Jesus durch die wesentlichen Ereignisse seines Lebens kennenzulernen, und sich ihm zu nähern. Wenn wir den Rosenkranz beten, kommen wir Jesus außerdem durch die Fürsprache seiner heiligen Mutter Maria näher. Maria hatte die engste persönliche Beziehung zu Christus, die ein Mensch jemals zu ihm hatte. Es ist sicher, dass sie den heiligen Frauen, die in dieser Evangeliumsstelle genannt werden, half, ihren Sohn kennenzulernen, zu lieben und ihm zu dienen. Sie wird auch uns helfen, wenn wir sie nur darum bitten.

2. Die Würde der Frauen. „In der Geschichte der Kirche gab es seit den frühesten Zeiten ‐ neben den Männern ‐ zahlreiche Frauen, in denen die Antwort der Braut auf die erlösende Liebe des Bräutigams ihre volle Ausdruckskraft erlangte. Als erste sehen wir jene Frauen, die Christus persönlich begegnet und ihm gefolgt waren und nach seinem Abschied zusammen mit den Aposteln im Abendmahlssaal von Jerusalem „einmütig im Gebet verharrten” bis zum Pfingsttag. An jenem Tag redete der Heilige Geist durch „Söhne und Töchter” des Gottesvolkes und erfüllte so, was der Prophet Joël vorausgesagt hatte (vgl. Apg 2,17). Jene Frauen und später noch andere hatten durch ihre Gnadengaben und ihren vielfältigen Dienst einen aktiven und wichtigen Anteil am Leben der Urkirche, an der Grundlegung der ersten und der nachfolgenden christlichen Gemeinden. Der Apostel Paulus spricht von ihren „Mühen” um Christi willen: Diese weisen auf die verschiedenen Bereiche des apostolischen Dienstes der Kirche hin, angefangen bei der „Hauskirche”. In ihr nämlich geht der „aufrichtige Glaube” von der Mutter auf die Kinder und Enkel über, genauso wie es im Haus des Timotheus der Fall war (vgl. 2 Tim 1,5)” (Papst Johannes Paul II, Mulieris Dignitatem, 27). „Wenn es um die Befreiung der Frauen von jeder Form von Missbrauch und Vorherrschaft geht, hält das Evangelium eine Botschaft von unvergänglicher Aktualität bereit, die der Haltung Christi selbst entspringt. Indem er sich über die in der Kultur seiner Zeit geltenden Vorschriften hinwegsetzte, nahm er den Frauen gegenüber eine Haltung der Öffnung, der Achtung, der Annahme und der Zuneigung an. Auf diese Weise ehrte er in der Frau die Würde, die sie seit jeher im Plan und in der Liebe Gottes besitzt” (Papst Johannes Paul II., Brief an die Frauen).

3. Die Treue der heiligen Frauen. Die heiligen Frauen, dargestellt in diesem Abschnitt des Evangeliums nach Lukas, folgten Jesus und sorgten für ihn und die Zwölf. Als alle Jünger, außer einem, den Mut verloren und Jesus bei seiner Passion verließen, harrten sie bei ihm aus. Sie begleiteten ihn zum Kalvarienberg, sie standen am Fuß des Kreuzes und sie halfen, sein Begräbnis und seine Einbalsamierung vorzubereiten. Ihre Treue wurde belohnt. Jesus erschien nach seiner Auferstehung zuerst den Frauen. Ihnen allein war es gestattet, die Engel zu sehen. Sie waren bei seiner Himmelfahrt und zu Pfingsten anwesend, und sie waren wahrscheinlich näher bei der Jungfrau Maria als die Apostel. Ihr Dienst und ihre Treue inmitten der Prüfung und Ungewissheit waren mehr als heroisch. Sie lebten die Wahrheit der Aussage: „Dienen bedeutet herrschen” (Lumen Gentium, 36).

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, wir haben in diesem Evangelium viel zu lernen von dem treuen Zeugnis dieser Frauen. Sie waren standhaft in ihrer Treue und in ihrem Dienen und haben dich niemals verlassen. So soll auch mein Leben sein. Ich möchte, dass du auf mich zählen kannst, Jesus. Ich bin nicht bloß ein „Schönwetterfreund”. Wenn es schwer wird, werde ich für dich dasein, so wie du immer für mich da bist.

Vorsatz:   Ich werde mir heute Zeit nehmen, eine der Frauen anzurufen und zu danken, deren Zeugnis vom aufopfernden Dienen einen deutlichen Wandel in meinem Leben bewirkt hat.

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