Tägliche Meditationen
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Samstag,
5. November 2016

Der Mammon oder Gott?

Samstag der Einunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Bernhard Lichtenberg, Dompropst
Hl. Berthild OSB, Äbtissin

P. LC

Lk 16,9-15
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich sage euch: Macht euch Freunde mit Hilfe des ungerechten Mammons, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet, wenn es mit euch zu Ende geht. Wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist, der ist es auch in den großen, und wer bei den kleinsten Dingen unrecht tut, der tut es auch bei den großen. Wenn ihr im Umgang mit dem ungerechten Reichtum nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann das wahre Gut anvertrauen? Und wenn ihr im Umgang mit dem fremden Gut nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann euer wahres Eigentum geben? Kein Sklave kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon. Das alles hörten auch die Pharisäer, die sehr am Geld hingen, und sie lachten über ihn. Da sagte er zu ihnen: Ihr redet den Leuten ein, dass ihr gerecht seid; aber Gott kennt euer Herz. Denn was die Menschen für großartig halten, das ist in den Augen Gottes ein Gräuel.

Einführendes Gebet: Vater im Himmel, ich liebe dich. Ich weiß, dass du immer an mich denkst und dass du nun ganz für mich da sein willst. Du begleitest mich auf Schritt und Tritt im Alltag und ganz besonders auch jetzt in dieser Betrachtung. Ich vertraue auf deine Nähe und Barmherzigkeit.

Bitte: Hilf mir, mich heute ganz für dich zu entscheiden und dass diese Entscheidung sich in den vielen kleinen Momenten des Tages auch auswirkt.

1. Freunde mit Hilfe des ungerechten Mammons? Jesus, du provozierst uns schon wieder. Wenn wir diesen Satz lesen, dann irritiert er uns vielleicht. Und somit vergessen wir, wie du den Satz weiterführst. Du sagst, wir sollen den ungerechten Mammon dafür nutzen, um das Himmelreich zu erlangen. Nicht, dass wir es erkaufen müssten. Wir sollen den Mammon einsetzen, um gute Werke zu tun. Natürlich. Das leuchtet ein! Es scheint aber, dass wir uns oft zerstreuen lassen und dabei das Wesentliche, was du uns sagen willst, einfach vergessen. Danke Herr, dass du so geduldig mit uns bist und es uns immer wieder erklärst. Die Zeit, die wir mit dir im Gebet verbringen, kann so auch in den Alltag wirken: Du erinnerst uns an die wirklich wichtigen Dinge.

2. Die Entscheidung. Gott oder der Mammon? Jesus, natürlich wollen wir dich wählen – gar keine Frage! Aber wie oft fällt es uns schwer, wie oft merken wir im Nachhinein, dass wir dich nicht gesucht haben. Es ist vielleicht nicht der Mammon, das Geld, aber doch suchen wir manchmal andere Dinge, nicht Gott. Wir müssen uns fest entschließen, immer von neuem alte Gewohnheiten dieser Art abzulegen. Und dabei wissen wir, dass du uns immer helfen wirst!

3. Du kennst unser Herz. Was manchmal wie eine Drohung klingen kann, ist doch im Tiefsten eigentlich ein Grund zur Freude. Gott kennt unser Herz. Natürlich sind wir manchmal schwach. Wahrscheinlich sogar öfter als wir es uns wünschen. Und doch gibt es die kleine Flamme oder wenigstens die Glut, die Sehnsucht nach Gott, die in unserem Herzen brennt. Auch die kennst du. Und diese Glut nutzt du, um an ihr die Leidenschaft für neue gute Werke zu entzünden. Wie der Phönix aus der Asche steigt, so kannst du uns dank dieser Flamme, dank dieser Glut zu neuen Menschen machen.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, ich danke dir für deine Nähe und für deine Hilfe. Ich danke dir dafür, dass du mich erkennen lässt, wie du bei mir bist und mich auf dem Weg zum Himmelreich aktiv begleitest. Stärke mich heute, damit ich mich immer öfter bewusst für dich und gegen den Mammon entscheiden kann.

Möglicher Vorsatz: Heute möchte ich Jesus durch eine gute Tat meine Liebe zeigen.

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