Tägliche Meditationen
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Sonntag,
26. August 2018

Weggehen oder weiter mitmachen?

21. Sonntag im Jahreskreis
Hl. Gregor von Utrecht OSB, Abt
Hl. Teresa Jornet (Teresia von Jesus) OSCI
Hl. Mirjam von Abellin, Ordensfrau und Mystikerin

Ellen Charlotte Petermann

Joh 6,60-69
In jener Zeit sagten viele der Jünger Jesu, die ihm zuhörten: Was er sagt, ist unerträglich. Wer kann das anhören? Jesus erkannte, dass seine Jünger darüber murrten, und fragte sie: Daran nehmt ihr Anstoß? Was werdet ihr sagen, wenn ihr den Menschensohn hinaufsteigen seht, dorthin, wo er vorher war? Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und sind Leben. Aber es gibt unter euch einige, die nicht glauben. Jesus wusste nämlich von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde. Und er sagte: Deshalb habe ich zu euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, wenn es ihm nicht vom Vater gegeben ist. Daraufhin zogen sich viele Jünger zurück und wanderten nicht mehr mit ihm umher. Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt auch ihr weggehen? Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.

Einführendes Gebet: Jesus, ich möchte in deinem Licht die Wahrheit erkennen. Eine Wahrheit, die nur du mir vermitteln kannst. Ich möchte dir in der Zeit des Gebetes jetzt ganz nahe sein.

Bitte: Jesus, erleuchte meinen Verstand und erfülle mein Herz mit deiner Botschaft!

1. Eine Krise in der Jesus-Bewegung? Wieso gibt es bei den Jüngern, die Jesus folgen, Krisenstimmung, so dass sich einige abkehren, seine Worte anstößig finden und nicht glauben? Gerade diejenigen, die alles live miterlebt haben: die Wunder, die Heilungen, die Reden und Taten Jesu, sind nicht überzeugt, glauben nicht. Jesus wusste das, hatte das sozusagen einkalkuliert. Jedenfalls, versucht er nicht, sie zurückzuhalten. Er lässt sie gehen.

2. Wollt auch ihr gehen? Was schwingt in Jesu Frage an die Jünger mit an Emotion, an Anspannung. Wenn sie jetzt alle gehen, bleibt er allein zurück. Er weiß um den Unglauben vieler, bleibt aber seinem Anspruch treu und versucht nicht, jemanden aufzuhalten. Wieder ist es Simon Petrus, der zuerst das Wort ergreift mit der Frage: "Herr, zu wem sollen wir gehen?" Diese Frage drückt keine Ratlosigkeit aus, sondern seinen Glauben und die Erkenntnis, dass es wahrlich keine Alternative gibt, als Jesus treu nachzufolgen.

3. Gründe für die Abwanderung. Könnte man die Menschen, die heutzutage aus der Kirche austreten, oder sich von Kirche und Gott bewusst distanzieren, mit den Jüngern von damals, die auch weggegangen sind, vergleichen? Oft ist es gar nicht die Kirchensteuer, die gespart werden soll. Manchmal tauchen die Menschen ab in Gleichgültigkeit und Bequemlichkeit, manchmal haben sie aber auch bei uns nicht das gefunden, was sie suchten. Und wir sollten uns fragen, ob wir unseren Glauben authentisch leben, ob die Liebe Christi, von der wir erfüllt sind, uns sozusagen "ins Gesicht geschrieben steht", ob wir Christus ausstrahlen und so andere motivieren, darüber nachzudenken, was das wohl für ein Gott sein mag, der uns so glücklich sein lässt.

Gespräch mit Christus: Jesus, ohne dich bin ich nichts und vermag ich nichts. Nur du kannst meine Sehnsucht nach reiner Liebe und Seligkeit stillen. Ich danke dir, dass du immer für mich da bist.

Möglicher Vorsatz: Heute werde ich vom Glauben getragen mit einem Arbeitskollegen oder einer Nachbarin sprechen und sehen, wie ich sie aufmuntern oder ihnen helfen kann.

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