Tägliche Meditationen
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Samstag,
25. August 2018

Der wahre und einzige Lehrer und Vater

Samstag der zwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Josef von Calasanz SP
Hl. Ludwig IX. von Frankreich
Hl. Elvira von Périgord, Märtyrerin

P. Klaus Einsle LC

Mt 23,1-12
In jener Zeit wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger und sagte: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt. Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen. Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren, um die Lasten zu tragen. Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang, bei jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz und in der Synagoge die vordersten Sitze haben, und auf den Straßen und Plätzen lassen sie sich gern grüßen und von den Leuten Rabbi - Meister – nennen. Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus. Der Größte von euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

Einführendes Gebet: Ich glaube an dich, Gott. Du bist da. Du bist für mich da - und ich für dich. Du schaust liebevoll auf mich – und ich auf dich. Du schenkst dich mir – und ich mich dir.

Bitte: Jesus, sanft und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen.

1. Vollmacht von Gott. Es ist schon verwunderlich, dass Jesus den Schriftgelehrten und Hohepriestern ihre Autorität nicht abspricht. Sie verfolgen ihn, bekämpfen ihn, stellen ihm nach, stellen Fallen, machen ihn lächerlich, führen Streitgespräche, möchten ihn töten, suchen nach Möglichkeiten, ihn aus dem Weg zu schaffen. Und Jesus sagt nur eines: Tut, was sie sagen, aber folgt nicht ihrem Beispiel. Das ist sehr weise und zeigt, dass Gott zur institutionellen Autorität steht. Er hat das Amt des Hohepriesters eingerichtet. Und er ist ihm treu. Auch wenn wir Menschen nicht treu sind, Gott bleibt treu. Das gilt auch für unsere Vorsteher in der Kirche. Gott bleibt ihnen treu. Er hat sie gewollt. In diesem Glauben sollen wir die Bischöfe, die Priester, den Papst hören. Gott hat ihnen die Vollmacht anvertraut. Sie leiten die Kirche…

2. Verantwortung für das Leben. Allerdings sagt Jesus auch "Folgt nicht ihrem Beispiel". Einerseits hat Gott eine Hierarchie eingerichtet. Andererseits wird jeder einzelne Mensch sich vor Gott für sein Tun und Nicht-Tun verantworten müssen. Die Guten für das Gute, die Bösen für das Böse. Da zählt kein Amt mehr, keine weltliche Auszeichnung oder Anerkennung. Dann zählt nur das Herz und die Taten, die nach der Liebe bewertet werden. Schauen wir, bevor wir auf das Leben anderer und deren Fehler blicken, zuerst und vor allem auf unsere eigene Verantwortung. Kehren wir vor unserer eigenen Tür, oder – mit Worten der Schrift – "schauen wir auf den Balken in unserem Auge, bevor wir den Splitter im Auge der anderen sehen".

3. Bescheidenheit im Dasein. "Nur einer ist euer Lehrer – nur einer ist euer Vater". Jesus lädt uns ein, uns Gott zu unterstellen, der alles überragt. Er ist der Eine, der über alles erhaben, groß, mächtig, weise, gütig und väterlich ist. Von ihm geht alle Weisheit dieser Welt, alle Güte, Macht und Väterlichkeit dieser Welt aus. Alles soll sich an ihm messen und ihn zum Vorbild nehmen. Nur einer ist Lehrer – nur einer Vater. Und wir sind es nur in dem Maß, wie wir uns an dem echten Lehrer und Vater ein Beispiel nehmen. Wo nimmst du Maß? An dem, was Menschen über dich sagen oder von dir denken, vielleicht am Verhalten der Welt? Oder an dem, was Gott uns vorlebt und über uns denkt?

Gespräch mit Christus: Gott Vater, lehre mich, immer mehr DEINE Wahrheit zu sehen und mich nicht von den Halbwahrheiten und Lügen der Welt ablenken zu lassen. Gib mir jetzt Weisheit und sprich Worte der Wahrheit in meinen Geist, damit ich in dieser Welt leben kann, wie du es möchtest.

Möglicher Vorsatz: Ich werde heute 10 min in der Heiligen Schrift lesen, um mich vom wahren Lehrer und Vater unterrichten zu lassen.

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