Tägliche Meditationen
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Samstag,
9. September 2023

Treue zu den Geboten

Samstag der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl Petrus Claver, Ordenspriester, Missionar

P. Bertalan Egervári LC

Lk 6,1-5
Als Jesus an einem Sabbat durch die Kornfelder ging, rissen seine Jünger Ähren ab, zerrieben sie mit den Händen und aßen sie. Da sagten einige Pharisäer: Was tut ihr da? Das ist doch am Sabbat verboten! Jesus erwiderte ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren - wie er in das Haus Gottes ging und die heiligen Brote nahm, die nur die Priester essen dürfen, und wie er sie aß und auch seinen Begleitern davon gab? Und Jesus fügte hinzu: Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.

Einführendes Gebet: Jesus, du bist nicht nur Herr über den Sabbat. Dir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Du bist Liebe, Güte, Freude, Barmherzigkeit. Du bist auch fordernd, weil du das Beste für uns willst. Hilf uns, dass wir nicht oberflächlich und gleichgültig in den Tag hinein leben, dass wir nicht vor lauter Aktivität und über die Erfüllung unserer Alltagspflichten das eigentlich Wichtige vergessen. Hilf uns, dass wir uns Zeit nehmen für dich und dein Reich.

Bitte: Lass uns deine Botschaft immer besser verstehen und verinnerlichen.

1. Das Sabbatgebot. Das heutige Evangelium handelt von einem Thema, das häufiger Kontroversen zwischen Jesus und den Pharisäern hervorrief: dem Sabbatgebot. Demnach war es am Sabbat verboten zu arbeiten. Jesus jedoch verrichtete Arbeiten wie die Heilung von kranken Menschen. Hier sind es nun die Jünger, die an diesem Tag Ähren zerreiben, um sie zu essen. Scheinbar keine großen Dinge, aber den Pharisäern war ganz klar, dass man den Geboten Gottes treu sein musste, auch in den kleinsten Dingen. Gott liebt den Gehorsam und gibt die Gebote, die uns zum Besten dienen, damit wir sie befolgen. Und damit ist ihre Frage im Grunde völlig gerechtfertigt. Das ist auch die Botschaft des Neuen Testaments. Jesus selbst sagt: Wer mich liebt, der hält meine Gebote.

2. Der Geist der Gebote. Da Jesus nicht gekommen ist, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen, bedeutet das, dass das Alte Testament seine Gültigkeit behält. Worin liegt also der Fehler der Pharisäer? Zum einen kritisiert Jesus an einige Stellen in den Evangelien, dass es zu seiner Zeit menschengemachte Regeln gab, die gegen das Gebot Gottes verstießen. Andererseits geht es, wie auch bei der heutigen Stelle, um das richtige Verständnis der Gebote. Gott gibt die Gebote zu unserem Wohl und hinter jedem Gebot stecken Werte, die geschützt werden sollen. Dazu genügt es aber nicht, alle Regeln immer nur stur zu befolgen. Wie wichtig und hilfreich ist es, den Sinn der Gebote zu kennen, den Geist, der hinter ihnen steckt. So sagt Jesus z.B., dass der Sabbat für den Menschen da ist, nicht der Mensch für den Sabbat.

3. Verstehen, aber nicht immer. Wir sind also eingeladen, über die Gebote nachzudenken, sie ins Gebet zu nehmen und immer mehr zu erkennen, worum es bei ihnen geht, damit wir in den konkreten Situationen des Alltags gute Entscheidungen treffen können, die uns zum Heil dienen. Allerdings dürfen wir uns dabei nicht dazu verleiten lassen, nur noch solche Gebote zu erfüllen, die wir verstehen. So muss zum Beispiel ein Mensch, der gerade am liebsten jemanden umbringen würde, unter allen Umständen das Gebot "Du sollst nicht töten" befolgen. Das Ährenraufen der Jünger hat das Sabbatgebot nicht gebrochen und war sozusagen ein "Gebot der Stunde". Aber wir kennen die Umstände, in die wir Menschen geraten können, und wissen, dass unsere Treue zu den zehn Geboten öfter auf dem Prüfstand steht. Daher müssen wir uns, so gut es geht, um ihr Verständnis bemühen, aber auch bereit sein, sie als oberste Regeln einzuhalten, selbst wenn wir sie nicht ganz verstehen.

Gespräch mit Christus: Gott, oft ist es nicht einfach, das Richtige zu tun. Oft wissen wir nicht, was dein Wille ist. Wir brauchen dich, wir brauchen deinen Heiligen Geist, der uns Dinge erklärt und zeigt, der uns lenkt bei allem, was wir tun. Hilf uns, immer für dein Wirken offen zu sein. Lehre uns, deine Stimme zu hören und gib uns ein tiefes Verständnis für deine Gebote.

Vorsatz: Ich will heute im Gebet über ein Gebot nachdenken, das ich nicht richtig verstehe.

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