Tägliche Meditationen
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Sonntag,
10. September 2023

Keine Korrektur ohne Liebe

Dreiundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis

Andrea Heck

Mt 18,15-20
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn dein Bruder gegen dich sündigt, dann geh und weise ihn unter vier Augen zurecht! Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder zurückgewonnen. Hört er aber nicht auf dich, dann nimm einen oder zwei mit dir, damit die ganze Sache durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen entschieden werde. Hört er auch auf sie nicht, dann sag es der Gemeinde! Hört er aber auch auf die Gemeinde nicht, dann sei er für dich wie ein Heide oder ein Zöllner. Amen, ich sage euch: Alles, was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein, und alles, was ihr auf Erden lösen werdet, das wird auch im Himmel gelöst sein. Weiter sage ich euch: Was auch immer zwei von euch auf Erden einmütig erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.

Einführendes Gebet: Vater, du lebst und wirkst heute. Wir erkennen dich als unseren Herrn, Retter und Heiland. Du bist in unserer Mitte und möchtest uns wie ein guter Vater zeigen, wie es ist, in Liebe Verantwortung füreinander zu tragen.

Bitte: Vater, sei mit uns, wenn wir aus Angst vor einer Zurückweisung oder aus Mutlosigkeit Klarstellungen vermeiden. Sende uns heute deinen Geist der Unterscheidung und deinen Frieden, damit wir die richtigen Entscheidungen treffen können.

1. Als Mitglieder der Kirche tragen wir Verantwortung. Etwas, was fast jedem schwerfällt, ist der Umgang mit Konfrontation, Meinungsverschiedenheiten und der gegenseitigen Rechenschaftspflicht, vor allem, wenn es um Sünde geht. Wir sind alle Sünder, und aus dieser Position heraus andere zu ermahnen, kann uns selbst und anderen als Hochmut vorkommen. Keinesfalls ist die brüderliche Korrektur einfach, aber es ist beeindruckend zu entdecken, dass sie zum Auftrag des Evangeliums gehört! Obwohl wir alle Sünder sind, tragen wir eine große Verantwortung für unseren Nächsten. Es sollte beachtet werden, dass die "Gemeinde" ins Spiel gebracht wird. Die Spannungen und Prüfungen, die sich aus den Sünden ergeben, die wir gegeneinander begehen, wirken sich nämlich nicht nur auf die Beziehungen des Einzelnen aus, sondern auf die Gemeinschaft als Ganzes. Jesus schlägt deshalb vor, drei Wege zu erkunden: Die brüderliche Zurechtweisung unter vier Augen, unter Hinzuziehung von Zeugen und dann in der Gemeinschaft. Weiterhin das Loslassen, wenn die Person keine Einsicht zeigt, und zuletzt, indirekt, die Fürbitte, das gemeinsame Gebet für die Person.

2. Ohne Liebe ist es besser, nicht zu korrigieren. Ohne Liebe ist es besser, nichts zu sagen, weil es möglicherweise beiden schadet. Eine Korrektur, die aus Liebe geschieht, sucht das Wohl des anderen; sie versucht nicht, sich selbst gut dastehen zu lassen, sondern zu helfen, zu dienen, zu erleuchten, zu führen. Eltern können diese Worte hier gut verstehen, denn Erziehung bedarf immer wieder einer klaren Korrektur mit Liebe. Ich finde, es ist auch wichtig, den Heiligen Geist zu bitten, uns die Weisheit zu schenken, um den richtigen Zeitpunkt auszuwählen. Er soll uns zu verstehen geben, wann wir etwas sagen sollen und, vor allem, wie wir es sagen sollen, damit unsere Worte wohlüberlegt sind. Er gebe uns auch das Geschenk der Barmherzigkeit, damit wir mit den Augen Jesu die Person betrachten können, mit der wir sprechen.

3. Gott liebt das gemeinsame Gebet. Ich denke, dass Gott das gemeinsame Gebet besonders segnet. Er liebt die Gemeinschaft und möchte sie unter uns fördern. Wenn wir zur zweit oder in einer Gruppe für jemanden beten, ist uns Seine Gegenwart versprochen. Ist das nicht großartig? Christus, der Lebendige, wirkt mittendrin. Und er kommt ebenfalls nicht allein, sondern mit seinem Vater und mit der Fülle seiner Liebe, mit seinem Heiligen Geist. Sehr oft habe ich diese Erfahrung machen dürfen: Wie mächtig der Herr wirkt, wenn wir einmütig vor ihn treten!

Gespräch mit Christus: Herr, wie kostbar es ist zu wissen, dass du mit uns bist, wenn wir gemeinsam beten und Fürsprache halten. Danke für dieses Versprechen. Danke, dass du uns zeigst, wie das vor sich geht, wenn man seine Brüder und Schwestern in Liebe ermahnt. Danke, dass wir so unsere Verantwortung füreinander ernst nehmen können.

Vorsatz: Herr, ich möchte darauf achten, dass ich liebevoll ermahne, anstatt Vorwürfe zu machen. Und wenn ich Kritik übe, möchte ich darauf Wert legen, dass sie wertschätzend ist und auf Augenhöhe geschieht.

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