Tägliche Meditationen
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Freitag,
12. Mai 2023

Maßlose Liebe

Freitag der fünften Woche der Osterzeit
Hl. Pankratius, Märtyrer
Hl. Nereus und Hl. Achilleus, Märtyrer

P. Konstantin Ballestrem LC

Joh 15,12-17
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet. Dies trage ich euch auf: Liebt einander!

Einführendes Gebet: Jesus, ich will mir diese Zeit nehmen, um bei dir zu sein. Alles andere will ich beiseitelassen. Ich möchte dir mein Herz öffnen. Danke, dass du da bist.

Bitte: Komm, Heiliger Geist, entzünde in mir das Feuer deiner Liebe.

1. Königin der Tugenden. Die Liebe ist die Königin der Tugenden. Sie soll allen anderen Tugenden den Weg weisen. Was heißt das? Die Liebe sucht das Wohl des anderen. Sie lässt uns wünschen und erstreben, dass es den anderen gut geht, und versucht alles, um das zu erreichen. Sie macht, dass wir uns an die anderen verschenken. Dazu braucht es manchmal noch andere Tugenden. Zum Beispiel den Starkmut, um die eigene Faulheit zu überwinden, oder die Mäßigung, um vielleicht den eigenen Zorn zu besänftigen. Ihnen weist die Liebe den Weg: Überwinde die Widerstände, du willst dich verschenken! So soll die Liebe immer mehr zum Antrieb unseres Handelns werden.

2. Maß der Liebe. Jesus trägt uns diese Liebe auf als Kern des Christentums. Und er gibt auch das Maß an: Wir sollen einander lieben, so wie er uns geliebt hat. Wie hat er uns geliebt? Er hat sein Leben für uns gegeben. Für uns, seine Freunde. Deswegen hat der hl. Franz von Sales gesagt: "Das Maß der Liebe ist Liebe ohne Maß." Wir werden nie zu viel geliebt haben. Wir können aber "genug" lieben, wenn wir uns ganz verschenken.

3. Hilfe vom Vater. Weil das nicht einfach ist, macht Jesus wieder eine Zusage: Wenn wir uns auf dieses Leben der Nachfolge einlassen, dann wird uns der Vater unter die Arme greifen. Das heißt, er wird uns nicht allein lassen beim Versuch, uns ganz zu verschenken, stets in der Liebe zu wachsen. Wir dürfen und sollen ihn darum bitten. Um alles, was wir dazu brauchen, in Jesu Namen: Er wird es uns geben.

Gespräch mit Christus: Jesus, du liebst mich ohne Maß, über alle Maßen. Ich kann es kaum fassen, aber ich will mich immer mehr von dir lieben lassen, damit auch ich immer mehr Liebe geben kann.

Vorsatz: Heute will ich großzügig sein und das Maß meiner Liebe vergrößern, in wenigstens einer konkreten Sache.

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