Tägliche Meditationen
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Samstag,
26. November 2022

Bereit für die Überraschungen Gottes

Samstag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Gebhard, Bischof
Hl. Konrad, Bischof

P. Bertalan Egervári LC

Lk 21,34-36
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Nehmt euch in acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht, so wie man in eine Falle gerät; denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen. Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt.

Einführendes Gebet: Jesus, ich möchte dein Wort nicht nur lesen, sondern es soll Teil meines Lebens werden, ja, mein Leben Teil deines Wortes werden. Lass es mich begreifen und hilf mir, meinen Beitrag zu leisten, mich ergreifen zu lassen, damit es Frucht bringt.

Bitte: Hilf mir, immer in der Liebe zu bleiben.

1. Ein Hamsterrad. Schon im Gleichnis vom Sämann warnt uns Jesus davor, dass die Sorgen des Alltags das Wort Gottes ersticken und unwirksam machen können. Hier warnt er uns erneut, damit wir nicht das Wesentliche aus dem Blick verlieren. Dahinter steckt eine der üblichen Strategien des Teufels: Wenn er es nicht schafft, uns zum Bösen zu verführen, dann treibt er uns eben zu mehr Geschäftigkeit an. Es gibt noch so viel zu tun, so viel zu erledigen. Vor lauter Terminen bleibt uns keine Zeit für Gott oder für unsere Mitmenschen. Und selbst wenn wir Zeit finden, bleiben wir wie gehetzt und unsere Gedanken schweifen ständig ab zu dem, was noch zu tun ist. Für den Feind ist es allemal gut genug, uns von Gott und vom Guten fernzuhalten, wenn es schon nicht direkt etwas Böses ist.

2. Bereit für sein Kommen. Jenen Tag, von dem Jesus spricht, der über alle Bewohner der Erde hereinbrechen wird, kann man zurecht auf verschiedene Weisen interpretieren. Es kann der Tag der Wiederkunft Christi vor dem jüngsten Gericht sein. Es kann unser Todestag sein, an dem Gott uns zu sich ruft. Oder es kann auch ein Tag in unserem Leben sein, an dem wir vor einem ganz entscheidenden Wendepunkt stehen. Wie schade wäre es, wenn wir an einem solchen Tag sagen müssten: "Darauf war ich jetzt aber nicht vorbereitet". Man stelle sich nur vor, der Engel tritt bei Maria ein und verkündet ihr, sie wird Mutter Gottes, und sie antwortet: "Das kommt jetzt überraschend und ist ein bisschen viel auf einmal. Lass mich erstmal in Ruhe überlegen…" Zeiten der Ruhe sind immer Zeiten der Vorbereitung, weil Gottes Plan voller Überraschungen steckt.

3. Die beste Wachsamkeit. "Wacht und betet allezeit." Damit ist weder eine angespannte Aufmerksamkeit gemeint, bei der wir bloß nichts verpassen dürfen, wie ein Wächter, der jede Sekunde das Eintreffen des Feindes erwartet, noch sollen wir unsere Alltagspflichten vernachlässigen, weil wir ja demnach die ganze Zeit zu beten hätten. In einem weiteren Sinn können wir Gebet als Verbundenheit mit Gott bezeichnen. Diese Verbundenheit können wir bei allen Tätigkeiten in unserem Alltag bewahren. Am besten tun wir das, indem wir immer in der Liebe bleiben, aus Liebe handeln. Daher ist auch die beste Art, zu wachen und zu beten, in der Liebe zu bleiben. Wer wahrhaft liebt, läuft nie Gefahr, vom Teufel überlistet zu werden und ist immer bereit für die Überraschungen Gottes.

Gespräch mit Christus: Guter Gott, du bist uns immer nahe und hast Pläne des Heils für uns. Hilf uns, dass wir uns von den Sorgen des Alltags nicht verwirren lassen, sondern immer bereit sind, deinen Eingebungen zu folgen. Lass uns nie das Wesentliche aus dem Blick verlieren und immer in der Liebe bleiben.

Vorsatz: Ich werde heute aus dem Hamsterrad der Geschäftigkeit ausbrechen und mir eine zusätzliche Gebetszeit nehmen.

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