Tägliche Meditationen
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Freitag,
7. Februar 2020

Die wahre Sehnsucht

Freitag der vierten Woche im Jahreskreis

Br. Daniel Flores Mondragón LC

Mk 6,14-29
In jener Zeit hörte der König Herodes von Jesus; denn sein Name war bekannt geworden, und man sagte: Johannes der Täufer ist von den Toten auferstanden; deshalb wirken solche Kräfte in ihm. Andere sagten: Er ist Elija. Wieder andere: Er ist ein Prophet, wie einer von den alten Propheten. Als aber Herodes von ihm hörte, sagte er: Johannes, den ich enthaupten ließ, ist auferstanden. Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen und ins Gefängnis werfen lassen. Schuld daran war Herodias, die Frau seines Bruders Philippus, die er geheiratet hatte. Denn Johannes hatte zu Herodes gesagt: Du hattest nicht das Recht, die Frau deines Bruders zur Frau zu nehmen. Herodias verzieh ihm das nicht und wollte ihn töten lassen. Sie konnte ihren Plan aber nicht durchsetzen, denn Herodes fürchtete sich vor Johannes, weil er wusste, dass dieser ein gerechter und heiliger Mann war. Darum schützte er ihn. Sooft er mit ihm sprach, wurde er unruhig und ratlos, und doch hörte er ihm gern zu. Eines Tages ergab sich für Herodias eine günstige Gelegenheit. An seinem Geburtstag lud Herodes seine Hofbeamten und Offiziere zusammen mit den vornehmsten Bürgern von Galiläa zu einem Festmahl ein. Da kam die Tochter der Herodias und tanzte, und sie gefiel dem Herodes und seinen Gästen so sehr, dass der König zu ihr sagte: Wünsch dir, was du willst; ich werde es dir geben. Er schwor ihr sogar: Was du auch von mir verlangst, ich will es dir geben, und wenn es die Hälfte meines Reiches wäre. Sie ging hinaus und fragte ihre Mutter: Was soll ich mir wünschen? Herodias antwortete: Den Kopf des Täufers Johannes. Da lief das Mädchen zum König hinein und sagte: Ich will, dass du mir sofort auf einer Schale den Kopf des Täufers Johannes bringen lässt. Da wurde der König sehr traurig, aber weil er vor allen Gästen einen Schwur geleistet hatte, wollte er ihren Wunsch nicht ablehnen. Deshalb befahl er einem Scharfrichter, sofort ins Gefängnis zu gehen und den Kopf des Täufers herzubringen. Der Scharfrichter ging und enthauptete Johannes. Dann brachte er den Kopf auf einer Schale, gab ihn dem Mädchen, und das Mädchen gab ihn seiner Mutter. Als die Jünger des Johannes das hörten, kamen sie, holten seinen Leichnam und legten ihn in ein Grab.

Einführendes Gebet: Jesus, hilf mir, die Schönheit und Freude wiederzuentdecken, die nur durch die Begegnung mit dir entsteht.

Bitte: Gib mir ein neues und reines Herz!

1. Eine tiefe Sehnsucht. Wir alle wollen das Beste, jeder von uns. Bewusst oder unbewusst suchen wir das, was uns Erfüllung geben kann. Am Anfang des Evangeliums sehen wir, wie Herodes, obwohl er Böses begangen hatte, noch immer, wenn auch unklar, zwischen Gut und Böse unterscheiden konnte und in Johannes einen gerechten und heiligen Menschen erkannte. Dieser erste Teil zeigt, dass, egal wie sehr wir im Elend versunken oder wie weit wir von Gott entfernt sind, immer eine Chance bleibt, aufzustehen und zum Haus des Vaters zurückzukehren, eine Chance, die wir aber wahrnehmen müssen. Wir sind frei.

2. Der Feind im eigenen Haus. Du kannst nicht einfach wegrennen, dich in eine Blase einschließen, in die nichts eindringen kann. Die Ursachen für den Sündenfall des Herodes sind in seinem eigenen Haus zu finden. Auch wir finden den Teufel, die Welt und die Schwäche unserer Natur wo immer wir hingehen, und die Lösung ist nicht zu verzweifeln, sondern sich auf den geistigen Kampf vorzubereiten. Dieser Kampf, sagt Papst Franziskus, lässt einen nicht in Frieden, aber er gibt Frieden. Wir müssen jederzeit und überall bereit sein, dem Feind gegenüberzutreten, auch zu Hause.

3. Ich werde dir geben, was du willst. Dieser Satz ist eine der häufigsten Lügen, mit denen die Welt uns vorgaukeln will, es sei möglich, unseren Existenzialdurst mit vorübergehenden Dingen zu stillen. Es ist nicht etwas, sondern jemand, der unserem Leben Sinn in Fülle geben kann. Nur er befähigt uns, nichts anderes zu wollen und zu begehren als ihn: Christus.

Gespräch mit Christus: Herr, so oft habe ich dich im Glanz der Dinge und in den vorübergehenden Freuden gesucht, die die tiefe Sehnsucht nach dir aufrechterhalten, aber nicht stillen können. Hilf mir, immer wieder zu dir zurückzukommen, egal wie weit ich mich von dir abgewandt habe, in dem Wissen, dass ich in dir immer die offenen Arme eines liebenden Vaters finden werde.

Vorsatz: Heute werde ich eine tiefe und detaillierte Untersuchung meines Gewissens vornehmen und nach den Punkten suchen, in denen Gott von mir größeres Engagement oder mehr Anstrengung verlangt.

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