Donnerstag,
27. November 2008
Glaube so groß wie ein Senfkorn
Donnerstag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis
P. Eamonn Shelly LC
Lk 17,11-19
Auf dem Weg nach Jerusalem zog Jesus durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa. Als er in ein Dorf
hineingehen wollte, kamen ihm zehn Aussätzige entgegen. Sie blieben in der Ferne stehen und riefen: Jesus,
Meister, hab Erbarmen mit uns! Als er sie sah, sagte er zu ihnen: Geht, zeigt euch den Priestern! Und
während sie zu den Priestern gingen, wurden sie rein. Einer von ihnen aber kehrte um, als er sah, dass er
geheilt war; und er lobte Gott mit lauter Stimme. Er warf sich vor den Füßen Jesu zu Boden und dankte ihm.
Dieser Mann war aus Samarien. Da sagte Jesus: Es sind doch alle zehn rein geworden. Wo sind die übrigen
neun? Ist denn keiner umgekehrt, um Gott zu ehren, außer diesem Fremden? Und er sagte zu ihm: Steh auf und
geh! Dein Glaube hat dir geholfen.
Einführendes Gebet: Herr Jesus, ewiger Hirte, du nährst meine Seele mit deinem Leib und Blut. Du gibst mir Leben durch die Eucharistie. Gewähre mir die Gnade, dir in meinem Leben nachzufolgen und immer ähnlicher zu werden.
Bitte: Herr Jesus, wie wertvoll sind mir die Augenblicke, wo ich deinen Leib und dein Blut empfange. Schenk mir die Gnade, immer die Möglichkeit zu haben, täglich zur heiligen Messe gehen zu können, damit ich von dir das Leben und Gnaden empfangen kann.
1. Sich zutiefst nach Christus sehnen. Die Leute im Dorf hatten gehört, dass Jesus sie besuchen kommt. Ihre Neugier über diesen Jesus Christus muss groß gewesen sein. Als Jesus das Dorf betritt, ließen die Bewohner alles stehen und liegen und gingen zu ihm. Da näherten sich Jesus plötzlich zehn Aussätzige und flehten ihn um sein Erbarmen und ihre Heilung an. Was dachten nun wohl die anderen Dorfbewohner? Vielleicht sagten sie zueinander: „Diese Aussätzigen sind verrückt! Sie nennen diesen Mann Meister und tun so, als ob sie tatsächlich glaubten, dass er sie heilen könnte!” Wenn die Aussätzigen in den Augen der Menge auch als verrückt galten, so streckten sie sich doch voller Glauben dem Einen Heiligen entgegen, der sie heilen konnte. Ihr Glaube wurde belohnt. Welche Selbstgefälligkeit hindert uns daran, Christus für unsere eigene Heilung zu suchen? Wir müssen wie die Aussätzigen werden und Jesus mit großem Glauben und großer Achtung entgegengehen. „Meister, hab Erbarmen mit uns!
2. Ein starker Glaube. Alle zehn Aussätzigen folgten den Anweisungen Jesu, und alle zehn wurden geheilt, als sie sich auf den Weg machten. Jedoch kehrte nur ein Aussätziger zurück. Er kam zurück und pries Gott, er warf sich zu den Füßen Jesu nieder und dankte ihm. Die Dorfbewohner wunderten sich über die Rückkehr dieses Mannes. Er war als Aussätziger weggegangen und kehrte als Gesunder zurück. Der Glaube dieses Mannes war echt. Er wusste, wer ihn geheilt hatte, und seine Dankbarkeit brachte seinen tiefen Glauben zum Ausdruck. Dieser Aussätzige hatte zu Christus um Hilfe geschrieen und war erhört worden, und das wollte er nie mehr vergessen. Sein Lohn war die Erneuerung seiner Seele und eine innige Erfahrung des Erbarmens und der Liebe Gottes.
3. Den guten Lauf vollenden. Obwohl alle zehn Aussätzigen geheilt worden waren, war der Glaube nicht bei allen so stark verwurzelt: nur einer kehrte zurück und warf sich zu den Füßen Jesu nieder. Liegt das kleine Senfkorn unseres Glaubens noch auf hartem Boden? Wir müssen darauf achten, dass unser Glaube in fruchtbaren, tiefen Boden des Gebets und der Eucharistie gesät wird, damit er bis zum Ende fortdauern und bestehen kann. „Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue gehalten.”
Gespräch mit Christus: Herr Jesus, ewiger Hirte, immer wenn ich zu dir im Gebet rufe, erhörst du mich und stehst mir bei. Ich danke dir für deine barmherzige Liebe. Stärke und nähre weiterhin meine Seele, wenn ich deinen heiligen Leib und dein heiliges Blut empfange. Lass das Wunder der Eucharistie die Wurzeln meines Glaubens vertiefen, damit ich ein starker und treuer Apostel sein kann.
Vorsatz: Ich will täglich zur heiligen Messe gehen und einen Freund dazu einladen.