Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
26. November 2008

Der liebenswürdige Gast unserer Seele

Mittwoch der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Konrad und hl. Gebhard

P. Eamonn Shelly LC

Lk 21,12-19
Jesus sagte zu der Menge: Aber bevor das alles geschieht, wird man euch festnehmen und euch verfolgen. Man wird euch um meines Namens willen den Gerichten der Synagogen übergeben, ins Gefängnis werfen und vor Könige und Statthalter bringen. Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können. Nehmt euch fest vor, nicht im voraus für eure Verteidigung zu sorgen; denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, sodass alle eure Gegner nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können. Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern und manche von euch wird man töten. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden. Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.

Einführendes Gebet:   Herr Jesus, du führst und lehrst mich durch den Heiligen Geist. Du zeigst mir die Tiefe deiner Liebe zu mir auf Schritt und Tritt. Ich will dir meine Liebe durch mein beständiges Beten zeigen.

Bitte:  Herr, hilf mir auf die Eingebungen des Heiligen Geistes zu vertrauen. Gewähre mir die Gnade, auf sie zu bauen und voller Vertrauen und Einfachheit heute zu handeln.

1. Totales Vertrauen. Jesus nimmt bei seinen Worten kein Blatt vor den Mund. Er spricht geradeheraus und einfach, als er den Aposteln sagt, dass sie Verfolgung, Hass und vielleicht sogar der Tod erwartet, nur weil sie seine Apostel sind. Er sagt ihnen auch, dass sie, obwohl sie mit diesen negativen Erfahrungen rechnen müssen, sich nicht im Voraus darauf vorbereiten sollten. Sie sollen vielmehr einfach vertrauen und auf die den Heiligen Geistes warten, der ihnen eingeben wird, was sie sagen und tun sollen. „Vertrauen ist keine abstrakte mentale Tugend, sondern ein radikaler Akt von Sich-Selbst-Anvertrauen, der Übergabe seines ganzen Seins in die Hände Gottes genau in dem Moment, in dem es menschlich gesprochen darauf ankommt, größte Selbstinitiative zu ergreifen und alle seine eigenen Kräfte einzusetzen” (Erasmo Leiva-Merikakis, The Way of the Disciple).

2. Prompte Kooperation. Gott sandte uns den Heiligen Geist, um uns zu stützen und zu erleuchten. Er ist der liebenswürdige Gast unserer Seele. Wir haben in ihm einen wirklichen Freund und Helfer. Wir müssen auf die sanften Eingebungen des Heiligen Geistes achten. Diese Eingebungen werden uns in den gewöhnlichen Aktivitäten unseres täglichen Lebens geschenkt, so wie der Rat, den uns ein Freund gibt oder den wir beim Lesen eines guten Buches bekommen, oder sie können so schnell wie ein Blitz aufleuchten und uns plötzlich Klarheit in einer Angelegenheit geben, die uns gerade beschäftigt. Wir können natürlich außergewöhnliche Eingebungen mit unserem Seelenführer oder einem Freund besprechen, wenn wir aber die Gewissheit haben, dass es der Heilige Geist ist, der uns inspiriert, dann will Christus, dass wir vertrauen und handeln. Die Eingebungen des Heiligen Geistes brauchen nicht unsere menschliche Vorbereitung, sondern sie verlangen von uns unsere Achtsamkeit auf das Übernatürliche und unsere Kooperation.

3. Ich bin schwach und er ist stark. Der heilige Paulus sagte: „Deswegen bejahe ich meine Ohnmacht, alle Misshandlungen und Nöte, Verfolgungen und Ängste, die ich für Christus ertrage; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.” (2 Kor 12,10) Jesus verspricht, dass er in unseren Prüfungen bei uns sein wird. Er verspricht, dass unser Ausharren um seines Namens willen belohnt werden wird. Jesu Gnade genügt, um uns in jedem Augenblick zu stützen, aber er möchte, dass unser Glaube stärker wird. Jesus braucht uns als gereifte Jünger, die auf die Kraft seiner Gnade vertrauen, wenn wir das Reich Christi in der Welt ausbreiten. „Meine Gnade genügt dir; denn sie erweist ihre Kraft in der Schwachheit.” (2 Kor 12,9)

Gespräch mit Christus:  Herr, ich vertraue mich deiner Fürsorge an, denn wenn ich schwach bin machst du mich stark. Hilf mir, still zu werden, damit ich das sanfte Flüstern des Heiligen Geistes hören kann und seinen Eingebungen folgen kann.

Vorsatz:   Ich will heute zur heiligen Messe in meiner Pfarrei gehen. Ich will auf das Wirken des Heiligen Geistes in meiner Seele achten, der mich vielleicht aufrufen möchte, einen freiwilligen Dienst zu übernehmen.

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