Tägliche Meditationen
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Freitag,
2. November 2018

Kernbotschaft unseres Glaubens

Allerseelen
Gedenktag

Hl. Tobias, Märtyrer
Hl. Wichmann von Arnstein OP
Hl. Angela von Stolberg

Mathias Reimer

Joh 11,17-27
In jener Zeit als Jesus in Betánien ankam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grab liegen. Betanien war nahe bei Jerusalem, etwa fünfzehn Stadien entfernt. Viele Juden waren zu Marta und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten. Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus. Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben. Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag. Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? Marta antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.

Einführendes Gebet: Jesus, du bist die Auferstehung und das Leben. Ich glaube an deine Gegenwart und möchte mich jetzt für das Leben, das du mir anbietest, öffnen.

Bitte: Hilf mir, im Glauben an die Auferstehung und in der Freude daraus zu leben.

1. "Dein Bruder wird auferstehen." Die Antwort Jesu scheint unserem Empfinden nach zunächst etwas fehl am Platz, vielleicht wenig einfühlsam. Marta glaubt an die "Auferstehung am Letzten Tag", aber soll sie das jetzt, in diesem schwierigen Moment, wirklich trösten können? Würde es uns trösten, wenn ein lieber Angehöriger verstirbt? Ist es das Erste, was uns in den Sinn kommt, um Trauernde zu trösten? Sicherlich hilft echte Anteilnahme sehr viel mehr als eine leere "Glaubensphrase". Später heißt es im Evangelium auch, dass Jesus weinte. Doch seine Antwort ist alles andere als einfach so dahingesagt. Jesus ist die Auferstehung. Er ist in die Welt gekommen, um uns Menschen zu erlösen und den Tod zu überwinden. Die Zusage der Auferstehung ist die größte und zentralste Hoffnung unseres christlichen Glaubens! Wie sehr tröstet sie deshalb auch im akuten Moment des Verlusts!

2. Erlösung ist jetzt. Wir müssen nicht warten bis zu unserem Tod, um die Hoffnung auf die Auferstehung in uns wirken zu lassen. Das Leben, das Gott uns schenken will, beginnt nicht erst nach dem Tod, sondern im Hier und Jetzt. "Jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben." Jeden Tag spricht Jesus immer wieder neu die Einladung aus, ihn in unser Leben herein zu lassen, seine Gnade aufzunehmen, uns in vielen kleinen Dingen für ihn zu entscheiden. So prägt die Freude und die Kraft der Auferstehung bereits jetzt unser Leben.

3. Die Glaubensantwort der Marta. Sie reiht sich in den Glauben ihres Volkes ein. Es ist der Glaube an den Messias, den das Volk Israel erwartet und die Propheten angekündigt haben, der Glaube an den Sohn Gottes. "Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist. Du, der du jetzt vor mir stehst, mit mir sprichst, dich für meine persönliche Not interessierst…" Auch Martas Glaubensantwort ist keine leere Phrase. Sie glaubt daran, dass Jesus konkret in ihrem Leben wirken kann. Jesus erlöst kein Kollektiv. Er ist auf Beziehung aus. Es geht ihm um mich. Glaube ich das? Glaube ich daran, dass der allmächtige Gott sich für mich persönlich interessiert, mich liebt, in meinem Leben wirkt?

Gespräch mit Christus: Jesus, danke für die Zeit mit dir. Danke, dass du mich persönlich liebst. Lass mich aus dieser Sicherheit heraus meinen Tag angehen, fest im Glauben stehen und auch lieben.

Möglicher Vorsatz: Heute möchte ich ein Gesetz des Rosenkranzes für die armen Seelen beten.

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