Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
17. Juli 2008

Nur die Liebe ist glaubwürdig

Donnerstag der fünfzehnten Woche im Jahreskreis

P. Matthew Green LC

Mt 11,28-30
Jesus sagte: Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht und meine Last ist leicht.

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube an dich; ich weiß, dass du hier und überall gegenwärtig bist und dass du dich immer um mich kümmerst und mich führst. Ich vertraue und hoffe auf dich, weil ich weiß, dass du mich niemals in die Irre führen wirst, wenn ich nur auf dich höre und dir gehorche. Ich liebe dich, weil du mit mir so geduldig und gut bist, und ich will dir jeden Tag treuer dienen.

Bitte:  Jesus, sanft und demütig von Herzen, bilde unser Herz nach deinem Herzen!

1. Zu zweit ist es leichter. Jesu Worte scheinen sich hier zu widersprechen. Nur ein paar Abschnitte weiter vorne im Evangelium sagt er uns, dass wir unser Kreuz auf uns nehmen und ihm nachfolgen sollen, und jetzt behauptet er, dass er uns Ruhe verschaffen werde. Hier ist aber nur ein scheinbarer Widerspruch. Das Kreuz Christi ist vom natürlichen Standpunkt aus gesehen sicherlich schwer, vom übernatürlichen Standpunkt aus müssen wir dieses Kreuz aber niemals alleine tragen. Jeder Mensch auf Erden muss ein Kreuz von Schwierigkeiten und Leiden tragen, das entweder von der Welt oder von Christus herrührt. Wenn wir das Kreuz Christi auf uns nehmen, trägt er die meiste Last und gibt uns sich selbst und die Verheißung des ewigen Lebens. Alle Heiligen legen Zeugnis dafür ab, dass der Weg der Heiligkeit schwer ist, aber dass die Liebe Gottes alles mehr als ausgleicht. Er verschafft uns wirklich Ruhe für unsere Seelen und eine leichte Last!

2. Göttliche Zurückhaltung. Kurz bevor Jesus diese Worte spricht, hatte er diejenigen, die nicht an ihn glauben wollten, mit harten Worten zurechtgewiesen; trotzdem sagt er, dass er sanft und demütig von Herzen sei. Wieder ist der Widerspruch nur scheinbar. Jesus ist als Gott allmächtig, und doch ist er mit uns barmherzig und will, dass wir uns bekehren. Zum Beispiel wird im Alten Testament von den Israeliten berichtet, die sich nach dem Auszug aus Ägypten beklagten und gegen Moses rebellierten und die von Gott sofort mit Exil, Krankheit und sogar Tod schwer bestraft worden sind. Jesus im Neuen Testament erfuhr Beleidigungen, Opposition, Unglauben und am Ende seines Lebens die ungerechte Todesstrafe, und doch weist er seine Feinde nur darum zurecht, weil er sie zur Umkehr bewegen will. Er betet für sie, dass Gott ihnen vergeben möge, selbst als sie ihn ans Kreuz schlagen und sich über ihn in seinem Todesleiden lustig machen. Er kam „nicht um die Welt zu verurteilen, sondern um sie zu retten”; er ist in der Tat sanft und demütig!

3. Jesus als unser Vorbild. Er sagt diese Dinge, nicht um sich selbst zu loben, sondern um uns an sich zu ziehen und uns einzuladen, so wie er zu werden. „Lernt von mir,” sagt er ‐ und wie notwendig haben wir das! Er ist gekommen, um für uns zu leiden, um unsere Sünden zu tragen und um uns zu erlösen. Er versucht alles, um uns zu bekehren. Er gebrauchte seine göttliche Macht nur zum Wohl der anderen, selbst zum Wohle derer, die sich ihm widersetzten. Er ist geduldig und barmherzig, und er bietet uns immer seine Hilfe an, damit wir den Willen des Vaters treu erfüllen können. Wie schwer fällt es uns manchmal, sein Beispiel im Umgang mit anderen Leuten nachzuahmen! Wir schaffen es ganz bestimmt nicht ohne ihn. Gehen wir also zu ihm, er lädt uns ja ein, und lassen wir uns von seinem Beispiel leiten und von seiner Gnade stärken.

Gespräch mit Christus:  Jesus, mein Herr und mein Gott, ich danke dir für deine Liebe und deinen unermüdlichen Eifer, uns zu retten. Ich danke dir für deine Gnade, die mich stützt und mir hilft, Frieden, Hoffnung und Freude in meiner Seele zu haben, welche das Kreuz meiner täglichen Schwierigkeiten und Misserfolge erleichtern. Hilf mir, von dir zu lernen, dich so zu lieben, wie du es verdienst, und immer mit reinster Absicht im Umgang mit meinen Mitmenschen zu handeln.

Vorsatz:   Wenn ich heute das Gewicht des Kreuzes spüre, will ich mich von ganzem Herzen Christus zuwenden und ihn um Kraft und Trost bitten.

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