Tägliche Meditationen
X

Mittwoch,
6. April 2016

Gottes Erbarmen

Mittwoch der zweiten Woche in der Osterzeit
Hl. Petrus der Märtyrer OP

Joh 3,16-21
Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat. Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.

Einführendes Gebet: Jesus, du hast dich vom Vater an die Welt hingeben lassen, um die verlorene Menschheit wieder in die Einheit mit dem Vater zu führen. Im Heiligen Geist, den du uns geschenkt hast, gelangen wir durch dich zum Vater.

Bitte: Jesus, erneuere in mir die Gaben des Heiligen Geistes, damit ich eins werden kann mit dir!

1. Für die Einheit geschaffen. So sehr hat der Vater die Menschen geliebt, dass er seinen Sohn zu ihnen in die Welt sandte. Um zu erfassen, was hier zum Ausdruck kommt, hilft es uns zu betrachten, was der Sohn im Himmel besitzt und worauf er sich einließ, als er Mensch wurde. Zwischen Vater und Sohn herrscht die Liebe. Sie ist ihr Wesen. Der Sohn ist ganz erkannt und beschenkt vom Vater, und der Vater ganz verehrt, verherrlicht und geliebt vom Sohn. Ihre Liebe zueinander ist der Heilige Geist. Eine Abwendung der Personen der Dreifaltigkeit voneinander ist dem Wesen unseres Gottes nach nicht denkbar. Die göttlichen Personen strömen über von Liebe zueinander - und zu ihren besonderen Geschöpfen, den Menschen, in denen der Vater seinen Sohn erkennen möchte. Gott hatte so großes Erbarmen mit den durch eigene Schuld von ihm getrennten Menschen, weil er sie für diese Kommunion mit ihm geschaffen hatte.

2. Gottes Entscheidung für den Menschen. Dass der Sohn als Mensch diese "Sicherheit" der Einheit mit dem Vater opfert, wird dadurch sichtbar, dass er nun leiden kann. Er kommt in unmittelbaren Kontakt mit dem Elend des Menschen. Er selbst leidet wie wir alle Hunger, Erschöpfung, Versuchung, obwohl ihm von seinem göttlichen Wesen her nichts fehlte. In seiner Passion durchleidet er das ganze Ausmaß der Gottesferne der sündigen Menschheit. Die Menschwerdung des Sohnes ist die endgültige Entscheidung Gottes für den Menschen. In Christus wird der Mensch in seinem ursprünglichen Glanz wiederhergestellt - und mehr noch: Durch Christus gelangt er zur Herrlichkeit der Kinder Gottes. Unsere menschliche Situation wurde von Christus ganz angenommen und errettet, sodass in ihm aus unserem Elend nun Segen werden kann. "Jeder der an ihn glaubt, hat das ewige Leben."

3. Der Glaube an Christus ist Zugang zur Liebe. Der Glaube an Christus ist der Zugang zum Geheimnis der Barmherzigkeit Gottes. Denn dieser Glaube lebt schon innerhalb der Liebe, die Gott ist. Wer nicht glaubt, richtet sich selbst, weil er nicht zur Liebe kommt. Wir haben in dieser Welt zu leiden, aber wir leiden nicht mehr im Dunkel der Verworfenheit. Wie der Sohn freiwillig - aus Liebe zum Vater und zu uns - das Leiden auf sich nahm, so können auch wir die manchmal unvermeidbaren Leidensmomente in unserem Leben aus Liebe annehmen, sie aufopfern und sie so in Segen verwandeln. Das Licht des Glaubens, das von Gott kommt, verwandelt unsere Sichtweise und wir entdecken in allem einen Sinn. So wird unser Leben mehr und mehr wie Jesu Leben, und seine Liebe nimmt Gestalt in unseren Herzen an.

Gespräch mit Christus: Jesus, vom Vater gesandt bist du in die Welt gekommen und du möchtest dich jedem einzelnen Menschen schenken. Du schenkst dich mir, du schenkst dich mir immer wieder neu und du wirst nicht aufhören dich mir schenken zu wollen, bis ich ganz in dir und im Vater bin. Ich möchte Leben in deinem Heiligen Geist, dem Geist der Liebe.

Möglicher Vorsatz:  Ich will heute die Menschwerdung Jesu besonders im Gebet betrachten und sie durch einen Akt der Liebe zu dem Menschen ehren, der heute meiner Liebe am meisten bedarf.

Archiv

Tägliche Meditationen