Tägliche Meditationen
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Samstag,
23. Juni 2018

Die Frucht seiner Liebe, die Begegnung ist und Einheit schafft

Samstag der elften Woche im Jahreskreis
Hl. Edeltraut
Hl. Hildulf OSB
Sel. Peter Friedhofen FMMA

Angelika Knauf

Mt 6,24-34
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Niemand kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon. Deswegen sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt. Ist nicht das Leben wichtiger als die Nahrung und der Leib wichtiger als die Kleidung? Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Zeitspanne verlängern? Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen. Wenn aber Gott schon das Gras so prächtig kleidet, das heute auf dem Feld steht und morgen ins Feuer geworfen wird, wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen! Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen? Denn um all das geht es den Heiden. Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht. Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben. Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug eigene Plage.

Einführendes Gebet: Jesus, meine Seele frohlockt und mein Herz jubelt über das Geschenk deiner Nähe, deines mir vollkommen offenen Herzens. Du offenbarst mir den Vater, du schenkst mir deinen Geist. Halleluja!

Bitte: Jesus, öffne jetzt mein Herz für die Frucht deiner Liebe, die Einheit mit Dir!

1. Jesus will mich ganz. Jesus ist in Sachen Liebe zu ihm kompromisslos, weil auch seine Liebe zu mir bedingungslos ist. Je mehr meine Liebe kompromisslos in der Hingabe an Gott wird und je bedingungsloser ich ihn in mein Leben aufnehme, desto vollkommener kann seine Liebe mich tragen und erfüllen. Es gibt gnadenhafte Momente der Begegnung mit Christus, in denen mir das innerlich wie ein alles durchflutendes Licht aufscheinen kann. In solchen Momenten spüre ich im Innersten, dass Gottes Liebe wahr ist und das innerste Glück meines Lebens ausmacht. Doch wie bewahre ich mein Vertrauen in eine solche Erfahrung? Wenn mich z.B. der Alltag mit seinen Anforderungen wieder überrollt? Oder auch, wenn ich Zukunftspläne schmiede und mich entscheiden muss, ob ich Gott darin den ersten Platz einräume? Und auch dann, wenn mich die Entchristlichung meiner Umgebung und der Gesellschaft, in der ich lebe, verunsichert und ich innere Einsamkeit verspüre?

2. Ich habe einen Vater, der der einzige Gott ist. "Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben." Jesus sagt "muss", nicht "sollte" oder "könnte" – er ist kompromisslos. Und doch richtet er hier keine moralische Norm von Leistung und Verdienst auf, das ist so wichtig zu erkennen! Viel mehr schärft er uns ein, wer wir sind: Kinder Gottes!, – gerade weil er unsere Schwierigkeiten im Umgang mit unserer jeweiligen Zeit kennt. Seine Ermahnung mündet in seiner Zusage "euer himmlischer Vater ernährt (…) euer himmlischer Vater weiß". Er sagt "euer Vater". Es ist das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, dass wir Kinder Gottes sind und Anrecht auf seine Liebe haben! Dass wir diese Liebe aber auch wollen müssen, damit er Vater für uns sein kann! Wie kann das gehen?

3. Im Jetzt sein, um in Christus zu sein. "Sorgt euch also nicht um morgen". Der einzige Moment, in dem ich Jesus als meinem Erlöser und Gott als meinem Vater und dem Heiligen Geist als meinem Tröster und Leiter begegnen kann, ist JETZT! Gott will mir begegnen, JETZT! Ich aber bin in meinem Herzen meist abwesend, weil ich dem Gestern nachhänge oder mich vor dem Morgen fürchte. Jetzt aber will Gott für mich da sein, sich um mich sorgen, mich leiten, mir seine Liebe schenken. Gerade jetzt bietet er mir seine Kraft an, seinen Geist, um mich zu erfüllen und meiner Schwäche aufzuhelfen. Wenn ich jetzt seiner Vaterschaft traue, nehme ich auch die Erlösung an, die Jesus mir erwirkt hat. Damit öffne ich mich den Anregungen des Heiligen Geistes, der mir Gottes Liebe schenken will. Ich lerne, an der Hand Gottes zu gehen, wenn ich mich entscheide, jeden Moment seine Gegenwart zu suchen, ihn um die Erfahrung seiner Nähe zu bitten, seine Gaben anzunehmen. Dann werde ich zu einem Gefäß, in das seine Liebe einfließen, aber auch zu den anderen überfließen kann.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich habe alles, wenn ich dich habe. Und du willst mir alles von dir geben, nichts hältst du zurück. Hilf mir zu einer ständigen Haltung der Offenheit zur Begegnung mit dir!

Möglicher Vorsatz: Ich will feste Momente der inneren Begegnung mit Jesus in meinen Tagesablauf einbauen.

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