Tägliche Meditationen
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Samstag,
27. Oktober 2018

In jeder Situation Jesus suchen

Samstag der neunundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Wolfhard von Augsburg, Einsiedler
Hl. Sabina und Vinzenz, Märtyrer

Annika Bauer

Lk 13,1-9
Zu jener Zeit kamen einige Leute zu Jesus und berichteten ihm von den Galiläern, die Pilatus beim Opfern umbringen ließ, so dass sich ihr Blut mit dem ihrer Opfertiere vermischte. Da sagte er zu ihnen: Meint ihr, dass nur diese Galiläer Sünder waren, weil das mit ihnen geschehen ist, alle anderen Galiläer aber nicht? Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt. Oder jene achtzehn Menschen, die beim Einsturz des Turms von Schiloach erschlagen wurden - meint ihr, dass nur sie Schuld auf sich geladen hatten, alle anderen Einwohner von Jerusalem aber nicht? Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt. Und er erzählte ihnen dieses Gleichnis: Ein Mann hatte in seinem Weinberg einen Feigenbaum; und als er kam und nachsah, ob er Früchte trug, fand er keine. Da sagte er zu seinem Weingärtner: Jetzt komme ich schon drei Jahre und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt, und finde nichts. Hau ihn um! Was soll er weiter dem Boden seine Kraft nehmen? Der Weingärtner erwiderte: Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen; ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen. Vielleicht trägt er doch noch Früchte; wenn nicht, dann lass ihn umhauen.

Einführendes Gebet: Jesus, ich will jetzt ganz bei dir sein.

Bitte: Hilf mir, zu verstehen, was du mir durch dieses Evangelium sagen willst.

1. Falsches Gottesbild. Vielleicht fallen auch wir manchmal ungewollt und unbewusst in dieses Denkmuster: Gott belohnt und bestraft uns schon in diesem Leben, je nachdem, wie sehr wir nach seinem Willen gehandelt haben, mit Erfolg oder Misserfolg. Wir müssen aber weder vor Gott etwas leisten, damit er uns liebt, noch dürfen wir uns in Sicherheit wiegen, weil uns kein Unglück getroffen hat. In schwierigen Situationen ist es oft nicht hilfreich, nach dem Warum zu fragen, sondern das Beste daraus zu machen, indem man sich bemüht, die Früchte zu bringen, die Gott von uns erwartet.

2. Seine Barmherzigkeit erfahren. Immer wieder dürfen wir die Erfahrung seiner Barmherzigkeit machen. Er liebt uns, auch wenn wir uns nicht würdig fühlen. Er gräbt den Boden um uns auf und düngt ihn. Immer wieder wartet er noch etwas länger. Auch wenn wir uns manchmal allein und von ihm verlassen fühlen, können wir uns sicher sein, dass er immer da ist und uns begleitet. Bedenken wir doch: Wir sind nicht dazu da, um einfach nur zu leben, wie der Baum, der keine Früchte bringt. Und wenn wir Mut brauchen, schauen wir auf den Weingärtner, Christus: Er gibt uns Zeit und schaut auf uns mit Geduld.

3. Umkehren. Jede Situation ist eine Chance, die Gott uns schenkt, damit wir uns neu an ihm ausrichten können. Jede Schwierigkeit kann uns ihm näher bringen oder uns von ihm entfernen. Es wird sicher Zeit, dass wir diese Gelegenheiten konsequenter nutzen. Jesus ruft uns zur Umkehr auf. Umkehren bedeutet zu hinterfragen, ob wir Gott in rechter Weise suchen, die Antwort, die unser Herz gibt, ernst zu nehmen und so zu handeln, dass wir ihm in der jetzigen Situation mit offenem Herzen begegnen können.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich möchte mich jetzt fragen, ob ich dich in den letzten Tagen gesucht und dich in mein Leben miteinbezogen habe. Vor allem in schwierigen Situationen will ich deine Nähe suchen.

Möglicher Vorsatz: Ich werde in diesen Tagen zur Beichte gehen.

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