Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
17. November 2022

Eine geistliche Festung

Donnerstag der dreiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Gertrud von Helfta, Ordensfrau (OCist), Mystikerin

Br. Sebastian Jasiorkowski LC

Lk 19,41-44
In jener Zeit, als Jesus näherkam und die Stadt sah, weinte er über sie und sagte: Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest, was dir Frieden bringt. Jetzt aber bleibt es vor deinen Augen verborgen. Es wird eine Zeit für dich kommen, in der deine Feinde rings um dich einen Wall aufwerfen, dich einschließen und von allen Seiten bedrängen. Sie werden dich und deine Kinder zerschmettern und keinen Stein auf dem andern lassen; denn du hast die Zeit der Gnade nicht erkannt.

Einführendes Gebet: Lieber Jesus, ich nehme diese Zeit des Gebets, um dir den Platz im Zentrum meines Lebens zu geben. Ich will deine Gnaden erkennen und dankbar sein, weil du mein Gott bist. Aber ein Gott, der mir sehr nah ist, der mit mir weint und sich mit mir freut. Ich glaube und vertraue auf dich, o Herr. Du liebst mich und ich dich. Lass dieses Gebet meine Hingabe an dich erneuern, denn ich bin genauso stark wie meine Beziehung zu dir stark ist.

Bitte: Herr, hilf mir, heute deinen Willen zu tun und in meinen täglichen Schwierigkeiten das Werk deiner Gnade zu sehen.

1. Zeit der Gnade. Diese Woche spricht Christus viel vom Reich Gottes. Er hilft uns, seine Vorstellungen darüber zu erkennen und besser zu verstehen, dass das Reich Gottes nicht zuerst irdisch, sondern geistlich ist. Es ist in meinem Herzen. Christus ist der König, der in allen Seelen seine Herrschaft errichten will. Und bevor ich auf Mission gehe, will er zuerst wahrhaft der König meines Herzens sein. Gestern haben wir über die Geschenke Gottes, die Talente, nachgedacht und gebetet. Eines davon ist der Trost, eine Zeit der Gnade, in der alles gut geht. Wir sind froh und fühlen uns erfüllt. Es ist wichtig, in diesem Moment Gott nicht zu vergessen. Deshalb sollen wir im Gebet oft dankbar sein. Dankbar sein für alles! Es hilft uns dabei, demütig zu bleiben. Und Demut hilft uns auch in der Zeit der Versuchung, der Trostlosigkeit: "Jesus weinte und sagte: Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest, was dir Frieden bringt." Bemühen wir uns, das nie geschehen zu lassen! Danken wir Gott heute und erkennen wir so seine Gnadenhilfen.

2. Zeit der Versuchung.  "Es wird eine Zeit für dich kommen..." – Ja, Jesus sagte, dass wir wahrhaft schwierige Momente durchmachen werden. Besonders geistlicher Art, wenn alles grau, trüb, eben hoffnungslos erscheint. Darauf müssen wir uns einstellen! Die Zeit der Trostlosigkeit im geistlichen Leben ist für den heiligen Ignatius nicht eine Zeit, um wichtige Entscheidungen zu treffen oder etwas in meinem Leben zu verändern. Es ist die Zeit, um sich Gott zu nähern. Schwierig zu glauben, aber es ist auch eine Zeit der Gnade! Gott lädt uns zu einer stärkeren Beziehung zu ihm ein. In diesem Moment dürfen wir nie seine Güte vergessen. Daher ist Dankbarkeit so wichtig, um dann auch Gottes Barmherzigkeit erkennen zu können. Die Tugend der Dankbarkeit kann in unserem geistlichen Leben unermesslich viele Früchte hervorbringen.

3. Die Festung. "Deine Feinde werden … keinen Stein auf dem andern lassen..." Das hat der Feind mit uns vor. Aber wenn wir in unserer Liebe zu Christus standhaft bleiben, wird das Gegenteil passieren. Wir werden eine Festung im Reich Gottes bauen. Eine geistliche Festung. Wie Sportler, die durch die Anstrengung im Training ihre kleinsten Muskeln zerreißen, um stärker zu werden, müssen wir auch im geistlichen Leben durchs Feuer gehen, um zu wachsen.

Gespräch mit Christus: Lieber Herr, wir wollen dir heute ganz besonders danken. Es gibt so viel Gnaden und Geschenke, die wir anerkennen sollten. Ich will dir auch für jede Schwierigkeit in meinem Leben danken. So bringst du mich immer näher hin zu dir. Jetzt bin ich stärker und ein bisschen besser auf die Mission vorbereitet.

Vorsatz: Heute werde ich ein Moment nehmen, um Gott einfach "Danke!" zu sagen.

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