Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
16. November 2022

Hic et nunc

Mittwoch der dreiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Margareta von Schottland, Königin
Buß- und Bettag

Br. Sebastian Jasiorkowski LC

Lk 19,11-28
In jener Zeit meinten die Menschen, weil Jesus schon nahe bei Jerusalem war, das Reich Gottes werde sofort erscheinen. Daher erzählte er ihnen ein weiteres Gleichnis. Er sagte: Ein Mann von vornehmer Herkunft wollte in ein fernes Land reisen, um die Königswürde zu erlangen und dann zurückzukehren. Er rief zehn seiner Diener zu sich, verteilte unter sie Geld im Wert von zehn Minen und sagte: Macht Geschäfte damit, bis ich wiederkomme. Da ihn aber die Einwohner seines Landes hassten, schickten sie eine Gesandtschaft hinter ihm her und ließen sagen: Wir wollen nicht, dass dieser Mann unser König wird. Dennoch wurde er als König eingesetzt. Nach seiner Rückkehr ließ er die Diener, denen er das Geld gegeben hatte, zu sich rufen. Er wollte sehen, welchen Gewinn jeder bei seinen Geschäften erzielt hatte. Der erste kam und sagte: Herr, ich habe mit deiner Mine zehn Minen erwirtschaftet. Da sagte der König zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger Diener. Weil du im Kleinsten zuverlässig warst, sollst du Herr über zehn Städte werden. Der zweite kam und sagte: Herr, ich habe mit deiner Mine fünf Minen erwirtschaftet. Zu ihm sagte der König: Du sollst über fünf Städte herrschen. Nun kam ein anderer und sagte: Herr, hier hast du dein Geld zurück. Ich habe es in ein Tuch eingebunden und aufbewahrt; denn ich hatte Angst vor dir, weil du ein strenger Mann bist: Du hebst ab, was du nicht eingezahlt hast, und erntest, was du nicht gesät hast. Der König antwortete: Aufgrund deiner eigenen Worte spreche ich dir das Urteil. Du bist ein schlechter Diener. Du hast gewusst, dass ich ein strenger Mann bin? Dass ich abhebe, was ich nicht eingezahlt habe, und ernte, was ich nicht gesät habe? Warum hast du dann mein Geld nicht auf die Bank gebracht? Dann hätte ich es bei der Rückkehr mit Zinsen abheben können. Und zu den anderen, die dabeistanden, sagte er: Nehmt ihm das Geld weg, und gebt es dem, der die zehn Minen hat. Sie sagten zu ihm: Herr, er hat doch schon zehn. (Da erwiderte er:) Ich sage euch: Wer hat, dem wird gegeben werden; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Doch meine Feinde, die nicht wollten, dass ich ihr König werde - bringt sie her, und macht sie vor meinen Augen nieder! Nach dieser Rede zog Jesus weiter und ging nach Jerusalem hinauf.

Einführendes Gebet: Jesus, ich glaube an deine Gegenwart, hier und jetzt, in diesem Gebet. Überdies will ich mir während des ganzen Tages bewusst sein, dass du bei mir bist. Jeder Moment, jede Situation ist ein Geschenk von dir, um meine Brüder zu lieben und dich zu loben. Aber zuerst, bitte, Jesus, fülle mein Herz mit deiner Liebe. Amen.

Bitte: Jesus, hilf mir, in jedem Moment des Tages deine Geschenke zu erkennen.

1. Das Reich Gottes. Am Sonntag haben wir im Evangelium gelesen, was Jesus zu seinen Aposteln über das Ende der Welt sagte, als sie sich ganz an der irdischen Schönheit und Stärke des Tempels erfreut haben. Bei der Gelegenheit hat sich Jesus mehr als auf die kosmologischen Zeichen auf das Zeichen konzentriert, das wir mit unserem Zeugnis geben. Im Evangelium von heute passiert das Gleiche. Die Leute sprechen über Neuigkeiten. Sie nehmen nicht zuerst Jesus in den Blick. Sie fragen ihn nicht nach dem Reich Gottes, sondern beharren auf ihren Ideen und Erwartungen. Passiert uns nicht auch manchmal das Gleiche? Wir reden, ohne vorher gefragt zu haben. Wir hören, hören aber nicht zu. Und Jesus ist hier unter uns. Fragen wir jetzt Jesus: Was willst du mir sagen, Jesus? Was ist wichtig für mich heute? Ich denke so, aber was denkst du, was ist die Wahrheit?

2. Mein Auftrag. Jesus gab dem Gespräch dann eine ganz andere Richtung. Das Gleichnis handelt vom König und dessen Auftrag an seine Diener. Das verhält sich wie mit dem Reich Gottes! Wir sind, heute und jetzt, mit unseren Talenten von Gott gleichzeitig seine Knechte und echte Könige der Welt. Am Anfang dieser Evangelienstelle heißt es, dass die Leute viel darüber nachdenken, was wohl geschehen wird. Jesus zeigt durch das Gleichnis, dass die Mission schon hier und jetzt beginnt. Schon der Auftrag, sich um eine Stadt zu kümmern, ist doch wichtig! Um wie viel mehr dann unser Auftrag, Seelen zu ihrem ewigen Heil zu verhelfen! Wir können Gott und den Nächsten nur im "Jetzt", in diesem Moment lieben. Unsere Sendung bezieht sich auf das Hier und Jetzt. Beten wir für einen Moment, um uns bewusst zu machen, dass hier unsere Gegenwart gemeint ist und nicht unsere Zukunft.

3. Geschenke des Herrn. Als Kind habe ich immer gedacht, ich sollte doch endlich Autofahren dürfen. Ich hatte es schon im Spiel auf meinem Handy getan und simuliert. Klar, mein Vater dachte und sagte, dass ich mich noch vorbereiten müsse und dass meine Zeit kommen würde. Die schlimmste Buße für ein Kind besteht darin, warten zu müssen. Und wir könnten das Gleiche über die Mission Christi denken. Warum soll ich jeden Tag nur beten? Warum habe ich nicht andere Talente? Warum brauche ich eine Ausbildung? Einmal mehr: hier und jetzt! Es ist schon jetzt meine Mission. Christus vertraut dir und gibt dir deine Mission. Schau nicht auf andere! Du hast die Talente, die du brauchst für deine Stadt, für deine Leute. Wir tun unseren Teil und Jesus Christus gib uns, was wir brauchen. Aber wenn wir unseren Teil nicht erfüllen, entsteht eine Lücke. Christus bittet dann zwar die anderen, das zu tun, aber ohne meine Hilfe leidet die Kirche, wenn ich mich nicht darauf vorbereite, diese Seelen erreichen zu können. Hier und jetzt empfangen wir. Und wie bereitest du dich auf deine Mission vor? d

Gespräch mit Christus: Jesus, danke für dein Vertrauen. Vielleicht habe ich manchmal deinen Ruf vergessen. Ich sehe die Nöte der Kirche und ich will mich vorbereiten, um Menschen für dein Königreich zu gewinnen. Hilf mir, hier und jetzt für die Seelen zu leben, die ich heute treffen werde.

Vorsatz: Ich möchte während des Tages eine geistige Kommunion machen, um in Gottes Gegenwart zu leben.

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