Tägliche Meditationen
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Freitag,
3. August 2018

Glaube als Geschenk und Geheimnis

Freitag der siebzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Lydia, Purpurhändlerin
Hl. Burchard OPraem, Probst

P. Nikolaus Klemeyer LC

Mt 13,54-58
In jener Zeit kam Jesus in seine Heimatstadt und lehrte die Menschen dort in der Synagoge. Da staunten alle und sagten: Woher hat er diese Weisheit und die Kraft, Wunder zu tun? Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria, und sind nicht Jakobus, Josef, Simon und Judas seine Brüder? Leben nicht alle seine Schwestern unter uns? Woher also hat er das alles? Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat und in seiner Familie. Und wegen ihres Unglaubens tat er dort nur wenige Wunder.

Einführendes Gebet: Herr, du bist immer auch ein Geheimnis, welches mir verschlossen bleibt. Doch durch die göttlichen Tugenden, darf ich dich immer mehr erfassen. Hilf mir, in diesem Gebet in dein Geheimnis einzudringen.

Bitte: Herr, lass mich dich besser kennen lernen.

1. Christus, bekannte und doch unbekannte Person. Christus nimmt als ewiger Sohn Gottes ein ganz konkretes und bestimmtes Menschenleben an. Er verströmt sich nicht über Zeit und Ort der ganzen Menschheitsgeschichte hinweg, sondern lässt sich "festnageln" und bindet sich an eine Familie mit ihrer Herkunftsgeschichte. Aber gleichzeitig kann er von seinen Zeitgenossen nicht wirklich erfasst werden. Er bleibt ein Geheimnis.

2. Der Glaube als Geschenk. Auch wir können viel Konkretes über Christus sagen. Wir kennen die Glaubensinhalte und können sie oft auch erklären. Der Glaube ist Wahrheit, das heißt unter vielen Aspekten klar definiert. Diese Objektivität gehört zum Glauben dazu, denn er hängt nicht von unserer persönlichen und subjektiven Meinung ab, sondern ist ein Geschenk, das uns von Gott durch die Kirche überreicht wird.

3. Der Glaube als Geheimnis. Gleichzeitig ist der Glaube und auch die Person Christi ein Geheimnis. Die Herkunft ist nicht so einfach zu erfassen. Wir merken, dass diese Wahrheit uns übersteigt und dass wir sie nicht einfach "umfassen" und somit begreifen können. Daran kann man Anstoß nehmen oder auch den Sprung des Glaubens wagen und das Geheimnis annehmen. Letztendlich geht es darum, eine Person anzunehmen, die uns als göttliche Person ganz übersteigt und doch ganz konkret vor uns hintritt und eine Antwort einfordert.

Gespräch mit Christus: Es ist nicht einfach, den eigenen Weg im Helldunkel des Glaubens zu gehen. Der Glaube fordert von uns zum einen Vertrauen, weiterzugehen, auch wenn man nicht alles sieht, aber auch den Mut, immer tiefer zu graben und die Schätze des Glaubens zu erfassen. Herr, diesen Weg möchte ich gehen und bitte dich um deine Hilfe und Gnade.

Möglicher Vorsatz: Heute werde ich mich ein paar Minuten lang mit einem Text über den Glauben beschäftigen.

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