Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
2. August 2018

Der Moment der Wahrheit

Donnerstag der siebzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Pierre Julien Eymard, Ordensgründer
Hl. Eusebius von Vercelli, Bischof
Hl. Gundekar II., Bischof

P. Nikolaus Klemeyer LC

Mt 13,47-52
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Netz, das man ins Meer warf, um Fische aller Art zu fangen. Als es voll war, zogen es die Fischer ans Ufer; sie setzten sich, lasen die guten Fische aus und legten sie in Körbe, die schlechten aber warfen sie weg. So wird es auch am Ende der Welt sein: Die Engel werden kommen und die Bösen von den Gerechten trennen und in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. Habt ihr das alles verstanden? Sie antworteten: Ja. Da sagte er zu ihnen: Jeder Schriftgelehrte also, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, gleicht einem Hausherrn, der aus seinem reichen Vorrat Neues und Altes hervorholt.

Einführendes Gebet: Glauben ist keine Nebensache, sondern die erste Aufgabe meines Lebens. Hilf mir, im Glauben immer tiefer verwurzelt zu leben und alles auf das Wachstum des Glaubens zu setzen.

Bitte: Herr, lass mich den Ernst des Lebens erfahren, als ein Prüfstein und eine Vorbereitung auf die Ewigkeit.

1. Der Augenblick der Wahrheit. Wenn man volle Fischernetze sieht, spürt man eine gewisse Dramatik: Für die Fische ist das Spiel aus. Es gibt kein Entrinnen mehr. Nur selten entwischt ein Fisch aus dem Netz eines Fischers. Auch wir müssen lernen, mit dieser Wahrheit umzugehen. Es kommt der Augenblick der Wahrheit, dem wir nicht entrinnen können. Der Augenblick unseres Todes und des Gerichts.

2. Dringlichkeit unseres Lebens. Wir können unser Leben gestalten, wenn auch mitunter nur bedingt. Viel liegt in unserer Hand und wir sind aktive Mitgestalter. Vom Moment unseres Todes ab sind wir jedoch passiv, das heißt, wir haben nicht mehr in der Hand, was mit uns geschieht. Diese Wahrheit verleiht unserem Leben hier auf Erden einen gewissen Ernst und eine gesunde Dringlichkeit. Jetzt ist es uns gewährt, unser Leben zu gestalten. Aber nicht, damit wir egoistisch sind, sondern als Teil einer größeren Realität handeln: der Kirche und der Menschheit.

3. Das ewige Leben. Dass wir nach dem Tod eigentlich nichts mehr "in der Hand" haben, lehrt uns auch vieles über das Leben nach dem Tod. Ewiges Leben mit Gott bedeutet im vollen Sinne beschenkt werden und empfangen. Es ist die ewige Freude daran, alles bekommen zu haben und das Geschenk zeitlos zu genießen.

Gespräch mit Christus: Herr, ich möchte das Leben hier mit Blick auf die Ewigkeit gestalten. Denn ich weiß, dass die Zeit hier auf Erden begrenzt ist und der Moment der Wahrheit kommt. Hilf mir, immer auf dich ausgerichtet zu leben.

Möglicher Vorsatz: Ich nehme mir heute vor, besonders für die Menschen zu beten, die bald vor den Thron Gottes treten werden.

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