Tägliche Meditationen
X

Montag,
9. Juli 2018

Jesus überrascht mich

Montag der vierzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Johannes von Köln OP; Märtyrer
Hl. Agilolf OSB, Bischof
Hl. Andreas Bauer OFM, Bischof
Hl. Augustin Zhao Rong, Märtyrer

Br. Peter Hemm LC

Mt 9,18-26
In jener Zeit als Jesus redete, kam ein Synagogenvorsteher, fiel vor ihm nieder und sagte: Meine Tochter ist eben gestorben; komm doch, leg ihr deine Hand auf, dann wird sie wieder lebendig. Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern. Da trat eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutungen litt, von hinten an ihn heran und berührte den Saum seines Gewandes; denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt. Jesus wandte sich um, und als er sie sah, sagte er: Hab keine Angst, meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Und von dieser Stunde an war die Frau geheilt. Als Jesus in das Haus des Synagogenvorstehers kam und die Flötenspieler und die Menge der klagenden Leute sah, sagte er: Geht hinaus! Das Mädchen ist nicht gestorben, es schläft nur. Da lachten sie ihn aus. Als man die Leute hinausgedrängt hatte, trat er ein und fasste das Mädchen an der Hand; da stand es auf. Und die Kunde davon verbreitete sich in der ganzen Gegend.

Einführendes Gebet: Jesus, du weißt, dass es mir oft nicht leichtfällt, alles aufzugeben und mich auf dich einzulassen. Gerade das möchte ich aber jetzt zu Beginn dieses Gebets tun. Komm mir zu Hilfe! Hol mich heraus aus den Dingen, die mich beschäftigen, damit ich dir all das anvertrauen kann, was ich auf dem Herzen habe. Ich möchte jetzt alles, was ich habe und was ich bin, vor dich hinlegen. Komm du in mein Herz.

Bitte: Jesus, schenke mir die Gnade, nur auf dich zu vertrauen.

1. Eine hoffnungslose Situation. Zwei Personen, die gleiche menschliche Aussichtslosigkeit. Auf der einen Seite ein Familienvater, der soeben seine Tochter verloren hat. Wie groß sind der Schmerz und die Trostlosigkeit dieses Vaters, der nichts für seine Tochter tun konnte! Er musste mit ansehen, wie sein geliebtes Mädchen vor seinen Augen und vor den Augen seiner Frau starb. Wie grau erscheinen ihm auf einmal alles Licht und alle Farben dieser Erde! Und auf der anderen Seite eine Frau, die schon jahrelang unter ihrer Krankheit leidet. Alles Menschenmögliche hat sie bereits versucht: Ärzte besucht, Medikamente eingenommen usw. Immer die gleiche Erkenntnis: Es gibt keine Heilung für meine Krankheit! Es gibt keine Antwort auf mein Leid! Auch wir erfahren Situationen, in denen unser Verstand, unser Herz oder unsere Geduld an ihre Grenzen kommen. Wir sehen keinen Ausweg, keine Lösung, keine Antwort. Das Einzige, was den zwei Leidtragenden in diesem Evangelium hilft und sie schließlich befreit, ist das Vertrauen und die Nähe zu Jesus Christus.

2. Jesus hat eine Antwort parat. In solch schwierigen Situationen gibt es zwei Versuchungen. Einerseits besteht die Gefahr, dass wir Jesus aus den Augen verlieren, der die wahre Antwort auf unsere Probleme ist. So verfallen wir schließlich der Verzweiflung wie die klagende Menge im Todesgemach. Andererseits können wir, statt Jesus zu suchen, Zuflucht zu weltlichen Bräuchen oder Ablenkungen nehmen. Statt direkt Jesus Christus aufzusuchen und ihn in unser Herz zu lassen, lassen wir Flötenspieler ein und suchen bei ihnen Verständnis, Lösungen und Antworten. Doch Jesus ist der Einzige, der mit seiner ihm eigenen Ruhe und Sicherheit wahren Frieden und echte Freude in unser Herz bringen kann.

3. Jesus überrascht. Jesus wirkt allerdings ohne großes Aufsehen. Er heilt, befreit und weckt von den Toten auf – alles in tiefer Stille und Einfachheit. Gerade das überrascht aber so sehr in diesem Evangelium, denn wir erwarten ein großartiges und aufsehenerregendes Wunder. Jesus überrascht gerade in seiner Zurückhaltung und seiner Demut. Unsere Probleme sind ihm durchaus wichtig, doch möchte er sie auf seine Weise lösen. Er möchte uns überraschen.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, wie froh bin ich, wenn ich sehe, wie du den Bedürftigen in diesem Evangelium zu Hilfe kommst! Wie schön, dass ich sicher sein kann, dass du auch mir beistehst, wenn ich dich brauche! Ich danke dir für diesen meinen Glauben. Lass diese Überzeugung in meinem Herzen immer mehr wachsen. Hilf mir, einzig und allein auf dich zu vertrauen.

Möglicher Vorsatz: Jesus, ich verspreche dir, mir heute zwei oder drei Minuten zu nehmen, um eine Sorge, die mein Herz beschäftigt, voller Vertrauen an dich abzugeben.

Archiv

Tägliche Meditationen