Tägliche Meditationen
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Montag,
21. Februar 2022

Der Glaube

Montag der siebten Woche im Jahreskreis
Hl. Petrus Damiani, Bischof, Kirchenlehrer

Br. Daniel Flores Mondragon LC

Mk 9,14-29
In jener Zeit, als Jesus mit Petrus, Jakobus und Johannes von dem Berg herabgestiegen war und sie zu den anderen Jüngern zurückkamen, sahen sie eine große Menschenmenge um sie versammelt und Schriftgelehrte, die mit ihnen stritten. Sobald die Leute Jesus sahen, liefen sie in großer Erregung auf ihn zu und begrüßten ihn. Er fragte sie: Warum streitet ihr mit ihnen? Einer aus der Menge antwortete ihm: Meister, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht. Er ist von einem stummen Geist besessen; immer wenn der Geist ihn überfällt, wirft er ihn zu Boden, und meinem Sohn tritt Schaum vor den Mund, er knirscht mit den Zähnen und wird starr. Ich habe schon deine Jünger gebeten, den Geist auszutreiben, aber sie hatten nicht die Kraft dazu. Da sagte er zu ihnen: O du ungläubige Generation! Wie lange muss ich noch bei euch sein? Wie lange muss ich euch noch ertragen? Bringt ihn zu mir! Und man führte ihn herbei. Sobald der Geist Jesus sah, zerrte er den Jungen hin und her, so dass er hinfiel und sich mit Schaum vor dem Mund auf dem Boden wälzte. Jesus fragte den Vater: Wie lange hat er das schon? Der Vater antwortete: Von Kind auf; oft hat er ihn sogar ins Feuer oder ins Wasser geworfen, um ihn umzubringen. Doch wenn du kannst, hilf uns; hab Mitleid mit uns! Jesus sagte zu ihm: Wenn du kannst? Alles kann, wer glaubt. Da rief der Vater des Jungen: Ich glaube; hilf meinem Unglauben! Als Jesus sah, dass die Leute zusammenliefen, drohte er dem unreinen Geist und sagte: Ich befehle dir, du stummer und tauber Geist: Verlass ihn, und kehr nicht mehr in ihn zurück! Da zerrte der Geist den Jungen hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei. Der Junge lag da wie tot, so dass alle Leute sagten: Er ist gestorben. Jesus aber fasste ihn an der Hand und richtete ihn auf, und der Junge erhob sich. Als Jesus nach Hause kam und sie allein waren, fragten ihn seine Jünger: Warum konnten denn wir den Dämon nicht austreiben? Er antwortete ihnen: Diese Art kann nur durch Gebet ausgetrieben werden.

Einführendes Gebet: Vater, ich lege diesen Tag in deine Hände. Ich lege auch alles, was ich in meinem Herzen und meinem Geist trage, in deine Hände. Ich möchte in deine Gegenwart eintreten. Lass mich diese Zeit nur dir widmen.

Bitte: Lass mich dich kennenlernen, dich lieben und dich erleben.

1. Warum streitet ihr mit ihnen? Den ersten Anhaltspunkt in diesem Evangelium für einen Sieg des Teufels haben wir nicht anhand des Jungen, der von einem stummen Geist besessen ist, sondern aufgrund der Anwesenden, die nicht in der Lage sind, in Ruhe miteinander zu sprechen, und anfangen zu streiten. Der Böse trennt, was vereint sein sollte, und verhindert, dass Brüder einander als solche erkennen. Wir müssen immer wachsam sein, denn der ungute Geist dringt oft nicht auf extravagante Weise in unser Leben ein, sondern gewinnt nach und nach an Boden, in Dingen, die unbedeutend erscheinen mögen.

2. Ich glaube; hilf meinem Unglauben! Von allen Bitten, die dieser verzweifelte Vater an Jesus richtete, ist dies vielleicht die treffendste. Wie viel Glaube, aber auch wie viel Demut ist in diesen Worten enthalten. Einerseits bringt er von Herzen die Tiefe und Reife seines Glaubens zum Ausdruck, andererseits erkennt er dessen Unzulänglichkeit, Armseligkeit, ja Dürftigkeit und bittet um Hilfe. Es reicht nicht aus, einmal geglaubt zu haben. Der Glaube muss immer wieder erneuert werden, um seine Frische zu bewahren.

3. Diese Art kann nur durch Gebet ausgetrieben werden. Auf unserem Weg zur Heiligkeit gibt es viele Dinge, die wir "tun", viele praktische Mittel, die wir einsetzen können, und es ist sehr gut, dass wir so handeln. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass am Ende alles Gnade ist und von ihr abhängt. Wir müssen um alles bitten und alles von unserem Vater erwarten, der noch besser als wir weiß, was wir brauchen. Deshalb muss unser Gebet auch unablässig sein.

Gespräch mit Christus: Vater, öffne mir die Augen, um zu sehen, wo ich dem Feind in meinem Leben Raum gegeben habe. Ich möchte lernen, demütig zu sein, damit ich erkennen kann, dass ich in deiner Gegenwart bedürftig bin. Ja, ich glaube, aber du weißt, dass auch mein Glaube ins Wanken gerät und manchmal sogar Aussetzer hat. Deshalb bitte ich dich zu ergänzen, was meinem Glauben fehlt.

Vorsatz: Heute werde ich ein tief vollzogenes Vaterunser beten, um mein Vertrauen in Gottes Vorsehung über mein Leben zu erneuern.

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