Tägliche Meditationen
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Dienstag,
12. Dezember 2006

Unsere Antwort zur Freude

Dienstag der zweiten Woche im Advent
Unsere liebe Frau von Guadalupe

P. Walter Schu LC

Lk 1,39-47
Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn, meine Seele preist voll Freude den Herrn, mein Geist ist voll Jubel über Gott, meinen Retter.

Einführendes Gebet:   Ich danke dir, Herr, für das Geschenk des Glaubens. Durch ihn hast du es mir ermöglicht, dich besser kennenzulernen und zu lieben. Auch wenn mein Glaube schwach sein mag, so bleibt meine Sehnsucht, den Glauben zu vertiefen, unverändert. Ich möchte lieben lernen, wie Maria liebte, die ihr ganzes Leben für die Erfüllung deiner Pläne hingab, wie schwer und unverständlich auch immer diese sein würden.

Bitte:  Herr, hilf mir den wahren Geist dieses Festtages zu leben, in dem ich anderen die Freude deiner Gegenwart weitergebe und leidenschaftlich das Leben der ungeborenen Kinder verteidige.

1.  Maria reiste „in Eile”   Die vorherrschende Atmosphäre dieser Bibelstelle kann mit einem Wort beschrieben werden: Freude! Von dem Zeitpunkt der Botschaft des Engels an ist Maria erfüllt von Freude. Sie treibt sie, in Eile zu reisen, um ihrer Cousine Elisabeth zu helfen und mit ihr ihre Freude zu teilen, die Maria nicht für sich behalten kann. Diese Freude strahlt von Maria aus und auch auf das noch ungeborene Kind (Johannes den Täufer), das vor Freude im Leib seiner Mutter springt. Was ist der Grund für Marias Freude? Es ist die Gegenwart des Einen in ihrem Leib, empfangen durch den Heiligen Geist, der kommen wird. Es ist die Gegenwart des Einen, den die besorgte Menschheit seit dem Fall Adams ersehnte; der eine, den die Propheten verheißen haben; der Eine, für den jedes Herz geschaffen wurde; der lang ersehnte Messias, unser Retter, Christus der Herr.

2.  Wer bin ich, dass dies mir geschieht?   Ein bekanntes spanisches Gedicht, ein Gespräch mit Gott, beginnt mit den folgenden Worten: ”¿Qué tengo yo, que mi amistad procuras?” „Wer bin ich, dass du meine Freundschaft suchst?” In diesem Gedicht findet sich Elisabeths demütige Frage wieder: „Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?” Elisabeths Demut öffnet ihre Seele dem Heiligen Geist, der sie überwältigt mit der Erfahrung der Freude Marias. Sollten wir nicht auch erstaunt sein darüber, dass Christus wünscht, von neuem zu Weihnachten als ein hilfloses Kind zu uns zu kommen, still bittend um einen heimlichen Blick aus den Augen unseres armen Herzens? Werden wir ihm diese Umarmung der Liebe, für die er alles hingegeben hat, verweigern?

3.  „Mein Geist jubelt”   Auch wenn Christus zu umarmen bedeutet, auch sein Kreuz des Leidens zu tragen, ist das Christentum zuerst und vor allem eine Religion der Freude. Maria ruft aus „mein Geist jubelt über Gott meinen Retter”. Als unsere liebe Frau von Guadalupe auf dem Hügel von Tepeyac erschien, brachte sie dem heiligen Juan Diego Freude. Sie brachte Freude einem ganzen Volk, das unterdrückt durch Armut und Abergaube bald eifriger Nachfolger ihres Sohnes wurde. Als Patronin Amerikas brachte sie weiterhin Freude und Hoffnung all jenen Christen, die sich bemühen, die Familie zu unterstützen und das Recht auf Leben jedes ungeborenen Kindes im Mutterleib zu verteidigen. Wird nicht die Freude über das Kommen des Sohnes Gottes als ein neugeborenes Kind zu Weihnachten das Verlangen in uns wecken, das Leben aller ungeborenen Kinder zu schützen? Was werden wir unternehmen, um sie zu retten?

Gespräch mit Christus:  Herr, auch mein Geist jubelt über das, was du für uns getan hast, und über das Wunder deiner Menschwerdung. Hilf mir, die Freude, dein Jünger zu sein, auch in Zeiten der Prüfung und der Sorgen zu erleben. Hilf mir, diese Freude an andere weiter zu geben.

Vorsatz:   Ich werde etwas Konkretes tun, um das Leben der ungeborenen Kinder zu verteidigen.

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