Tägliche Meditationen
X

Montag,
7. August 2017

Das offene Herz

Montag der achtzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Afra, Märtyrerin
Hl. Donatus OSB, Bischof

P. Nikolaus Klemeyer LC

Mt 14,13-21
In jener Zeit, als Jesus hörte, dass Johannes enthauptet worden war, fuhr er mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein. Aber die Leute in den Städten hörten davon und gingen ihm zu Fuß nach. Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen und heilte die Kranken, die bei ihnen waren. Als es Abend wurde, kamen die Jünger zu ihm und sagten: Der Ort ist abgelegen, und es ist schon spät geworden. Schick doch die Menschen weg, damit sie in die Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen können. Jesus antwortete: Sie brauchen nicht wegzugehen. Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten zu ihm: Wir haben nur fünf Brote und zwei Fische bei uns. Darauf antwortete er: Bringt sie her! Dann ordnete er an, die Leute sollten sich ins Gras setzen. Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern; die Jünger aber gaben sie den Leuten, und alle aßen und wurden satt. Als die Jünger die übrig gebliebenen Brotstücke einsammelten, wurden zwölf Körbe voll. Es waren etwa fünftausend Männer, die an dem Mahl teilnahmen, dazu noch Frauen und Kinder.

Einführendes Gebet: Herr, stärke meinen Glauben, damit ich auch schmerzvolle Ereignisse im Leben mit dir ertragen kann. Vermehre meine Hoffnung, damit ich immer auf dich schaue. Entzünde meine Liebe, die der einzige Motor meines Lebens sein soll.

Bitte: Herr, hilf mir mit der gleichen Offenheit wie Christus zu leben, der immer das Wohl und das Heil der Menschen suchte.

1. Suche nach Einsamkeit. Auf die Nachricht hin, dass Johannes der Täufer enthauptet wurde, sucht Christus die Einsamkeit. Schockierende Ereignisse im Leben des einzelnen oder der Gesellschaft können oft nur mit einem Rückzug aus dem Trubel angemessen beantwortet werden. Denn die Einsamkeit lehrt uns, den Willen Gottes bedingungslos anzunehmen und unser Leid, wie auch das anderer, auf uns zu nehmen und zu tragen.

2. Offenheit der Liebe Christi. Die Bereitschaft Christi, auch diesen Moment des Rückzugs zu opfern, zeigt, dass seine Trauer um den Tod des Johannes bei ihm nicht zur Abschottung des Herzens geführt hat. In seiner Brust schlägt eine besondere Liebe zum Menschen, wodurch er Leid im Gebet trägt, und gleichzeitig der Liebe Ausdruck verleiht, indem er sich großzügig selbst hingibt.

3. Gebt ihr ihnen zu essen! Christi Liebe soll durch uns praktiziert und fortgeführt werden. Als Christen hören wir den Aufruf unseres Herrn: "Gebt ihr ihnen zu essen". Christus bittet uns, seine Liebe nicht in unserem Herzen einzuschließen, sondern sie durch unsere Nächstenliebe zu verbreiten. Er fordert und auf, den Menschen das wahre Brot zu geben, das sie nicht mehr hungern lässt.

Gespräch mit Christus: Christus, deine Liebe zu uns ist vollkommen. Du trägst das Leid der Menschen und bist immer bereit, für unser Wohl zu sorgen. Öffne unser Herz, dass es deine Liebe erfahre. Gib uns jene Großherzigkeit, welche die Dankbarkeit und die Hingabe an den Nächsten mehrt.

Möglicher Vorsatz: Heute will ich meinen Mitmenschen mit Offenheit begegnen und auf ihre Nöte aufmerksam sein.

Archiv

Tägliche Meditationen