Tägliche Meditationen
X

Mittwoch,
19. Juli 2006

Teilweise enthüllt: Das verborgene Leben der Heiligen Dreieinigkeit

Mittwoch der fünfzehnten Woche im Jahreskreis

P. Jason Clark LC

Mt 11,25-27
In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen. Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.

Einführendes Gebet:  Herr Jesus, bitte öffne mein Herz für dich, wenn ich nun diese kurze Zeit des Gebetes beginne. Du weißt, es gibt so viele Sorgen und Beschäftigungen, die mich ablenken und mein Gebet behindern. Hilf mir, das alles außer Acht zu lassen und meine ganze Aufmerksamkeit und Liebe auf dich zu richten, den Ursprung alles Guten.

Bitte:  Herr, in dieser Stelle des Evangeliums offenbarst du die Wärme und Liebe, die du und der Vater teilen. Ich danke dir dafür, dass du dein Herz geöffnet hast, damit ich sein Inneres betrachten kann. Bitte lasse mich, deinen demütigen Diener, eintreten und Zuflucht finden.

1. Den Herrn des Himmels und der Erde preisen.  Die Worte Jesu erinnern uns an den Anfang der Heiligen Schrift: „Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde” (Gen 1,1). Wir lesen im Johannesevangelium: „Alles ist durch das Wort geworden, und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist.” (Joh 1,3). Jesus, das fleischgewordene Wort, war schon bei der Schöpfung des Universums anwesend und ihr integraler Bestandteil. Jesus offenbart das Wunder dieses Augenblickes, ein Wunder, das ihn mit solchem Lobpreis erfüllt, und bei dem er gar nicht anders kann, als es uns freudig mitzuteilen. Dies ist eine Freude, die auch wir erfahren sollten. Das innere Leben der Heiligen Dreieinigkeit ist nichts anderes als selbstlose Liebe, frei gegeben und frei erhalten. Wir sind dazu berufen, an diesem göttlichen Leben teilzuhaben und das Sein mit Gott in Ewigkeit zu genießen.

2. Den Unmündigen offenbart.  Das Geheimnis dieser Liebe kann denen nicht offenbart werden, die immer berechnen und abwägen, wie viel sie von ihrer Liebe Gott geben werden. Wir können nicht eine Einstellung haben, die sagt: „Ich liebe Gott nur bis hier hin,” oder „Wenn Gott von mir verlangt, dass ich über diese Grenze hinausgehe, nun, das werde ich nicht tun”. Jesus zeigt uns, dass wir großzügig in der Nachfolge Christi und gegenüber den Ansprüchen unseres katholischen Glaubens sein sollen, ob uns das nun gefällt oder nicht. Unsere Treue muss umso größer sein, je größer der Anspruch unseres Glaubens an uns ist. Das ist, was Jesus unter Unmündigkeit versteht: ein Herz, das Gott lieben will, egal was es uns kostet.

3. Der Vater hat dem Sohn alles übergeben.  Als ich einmal ein Auto gemietet hatte, sagte ich am Schluss der Verhandlung zu dem Händler: „Gottes Segen.” Er war höflich, entgegnete aber, dass Gott ihn nicht segnen könne, nur Jesus. Ich weiß nicht, was er genau damit meinte, aber das vorliegende Evangelium widerspricht seiner geäußerten Auffassung. Der Vater hat dem Sohn alles übergeben. Wenn der Vater nicht segnen könnte, dann könnte es der Sohn auch nicht. Der Sohn erhält seine Macht zu segnen von dem Vater. Der Vater und der Sohn teilen alles. Der Vater vertraut dem Sohn, und der Sohn vertraut dem Vater. Zwischen ihnen ist ein totales Vertrauen und eine immerwährende, liebende Mitteilung.

Gespräch mit Christus:  Herr, ich danke für diese kurze Zeit im Gebet mit dir. Danke, dass du mir gezeigt hast, wie eng die Beziehung zwischen dir und dem Vater ist. Bitte stärke uns so, dass wir an dieser Liebe für alle Ewigkeit teilhaben können.

Vorsatz: Ich will mir heute während des Tages mehrmals die Zeit nehmen, um die Heilige Dreieinigkeit durch das Gebet zu preisen: „Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen”.

Archiv

Tägliche Meditationen