Tägliche Meditationen
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Montag,
4. Juli 2016

Wunder als Normalzustand

Montag der vierzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Ulrich von Augsburg, Bischof
Hl. Berta OSB, Äbtissin
Hl. Isabella von Aragón

P. Klaus Einsle LC

Mt 9,18-26
In jener Zeit als Jesus redete, kam ein Synagogenvorsteher, fiel vor ihm nieder und sagte: Meine Tochter ist eben gestorben; komm doch, leg ihr deine Hand auf, dann wird sie wieder lebendig. Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern. Da trat eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutungen litt, von hinten an ihn heran und berührte den Saum seines Gewandes; denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt. Jesus wandte sich um, und als er sie sah, sagte er: Hab keine Angst, meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Und von dieser Stunde an war die Frau geheilt. Als Jesus in das Haus des Synagogenvorstehers kam und die Flötenspieler und die Menge der klagenden Leute sah, sagte er: Geht hinaus! Das Mädchen ist nicht gestorben, es schläft nur. Da lachten sie ihn aus. Als man die Leute hinausgedrängt hatte, trat er ein und fasste das Mädchen an der Hand; da stand es auf. Und die Kunde davon verbreitete sich in der ganzen Gegend.

Einführendes Gebet: Jesus, mein Herr. Danke, dass ich bei dir sein darf. Danke, dass du dir Zeit für mich nimmst. Danke, dass du mich liebst. Danke, dass ich dich "Freund" nennen darf. Danke. Ich will nun beten und mit meinem Verstand, meinem Herz und meinem Geist ganz bei dir sein. Lehre mich beten.

Bitte: Jesus, ich trage viele Anliegen in mir: Ich vertraue dir heute besonders … an. Ich bete für diese Person und weiß, dass du ihr Anliegen erhören kannst.

1. Wunder Nr. 1. Es ist schon beeindruckend. Wir lesen oft so leicht darüber hinweg. Aber stellen wir uns doch einmal lebendig vor, was wir da gerade gelesen haben. Das ist ein Erlebnisbericht, den Matthäus (einer der zwölf Apostel) verfasst hat. Jesus tut Wunder!!Eine Frau leidet seit Jahren an Blutfluss. Wohl eine Frauenkrankheit, die den Körper letztendlich völlig schwächt, Eisenmangel mit sich bringt und die Freude am Leben zerstört. 12 Jahre lang leidet diese Frau daran. Und sie hat ihr ganzes Vermögen an Ärzte verschwendet, die ihr doch nicht helfen konnten. Da schleicht und drängt sie sich von hinten an Jesus heran und berührt seinen Mantel. Sofort ist sie geheilt!Stell es dir vor: Eine solche Kraft geht von Jesus aus, dass allein eine Berührung seines Kleides ein Wunder vollbringt. Was sollte er also in unserem Leben nicht zu tun vermögen, wenn wir ihn mit Glauben und Überzeugung darum bitten?

2. Wunder Nr. 2. Und noch ein Wunder: Noch beeindruckender. Ein 12jähriges Mädchen ist gestorben. Sie ist tot. Kein Herzschlag, kein Atem, keine Gehirnströme. Leichenstarre. Tot. So liegt der Leichnam nun auf dem Bettchen im Kinderzimmer. Da kommt Jesus auf Bitte des Vaters zu ihm nach Hause. Was für einen Glauben muss dieser Mann haben, wenn er Jesus öffentlich um die Auferweckung seiner Tochter bittet. Und nur ein Satz: "Mädchen, ich sage dir: Steh auf." und in den starren Leichnam kommt wieder Leben (in diesem Evangelium spricht Jesus nicht einmal; er nimmt nur die Hand des Mädchens und sie lebt!).Stell es dir vor: Jesus hat Vollmacht. Unbegrenzte Gewalt über Leben, Krankheit, Tot, Wind und Wellen, Dämonen und Geister, die Natur und die Menschen.

3. Wunder als Normalzustand. Im Leben und Wirken Jesu gehören Wunder zum "Alltag". Sie sind Zeichen seiner Gottheit; sie sind Zeichen eines neues Reiches, das anbricht, in dem der Stachel des Todes und der Sünde seiner Spitze beraubt ist.Warum eigentlich tut Jesus heute so wenige Wunder? Er gibt uns die Antwort, indem er zur Frau spricht: "Dein Glaube hat dir geholfen." Glaubst du, dass Jesus heute noch Wunder tun kann? Bittest du ihn – gemeinsam mit anderen – voll Vertrauen auch um Wunder? Oder nur darum, dass "wir uns alle lieb haben"?Es ist gefährlich, um Wunder zu bitten, denn es macht uns verletzbar. Aber sie können geschehen und es zeigt auch unser Vertrauen.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich glaube. Hilf meinem Unglauben. Ich weiß, dass du alle Macht im Himmel und auf Erden hast. Zeige deine Macht auch heute. Lehre mich, dir vertrauen und dich mutig um Wunder in dieser Zeit zu bitten.

Möglicher Vorsatz: Ich möchte Jesus heute wagemutig um etwas Großes bitten.

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