Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
3. Oktober 2018

Die erste Liebe

Mittwoch der sechsundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Ewald, Märtyrer
Hl. Utto (Udo) von Metten OSB, Abt
Hl. Irmgard OCist
Hl. Leodegar OSB, Abtbischof

Br. Daniel Flores Mondragon LC

Lk 9,57-62
In jener Zeit, als Jesus und seine Jünger auf ihrem Weg weiterzogen, redete ein Mann Jesus an und sagte: Ich will dir folgen, wohin du auch gehst. Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann. Zu einem anderen sagte er: Folge mir nach! Der erwiderte: Lass mich zuerst heimgehen und meinen Vater begraben. Jesus sagte zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh und verkünde das Reich Gottes! Wieder ein anderer sagte: Ich will dir nachfolgen, Herr. Zuvor aber lass mich von meiner Familie Abschied nehmen. Jesus erwiderte ihm: Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes.

Einführendes Gebet: Christus, hier bin ich! Ich weiß, dass es eigentlich deine Idee gewesen ist, die Initiative zu ergreifen, um mir heute zu begegnen. Du hast mir das Geschenk des Glaubens gegeben. Du hast mich gerufen. Ich will unverzüglich deinem Ruf antworten. Ich bitte dich, erfülle mich mit deinem Heiligen Geist und deiner Gnade, damit ich mich ohne Ängste und Zweifel ganz hingeben kann und vor Liebe zu dir brenne.

Bitte: Jesus, entzünde in meinem Herzen eine leidenschaftliche Liebe zu dir!

1. Die erste Liebe! "Ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst." Sicherlich hat dieser Mann diese Aussage aus ganzem Herzen gemeint, sicherlich brannte sein Herz wirklich vor Liebe zum Meister. Und die Antwort Jesu wollte nichts anderes sein als eine Bestätigung dessen, was es bedeutet, ihm wirklich nachzufolgen. Das "Keinen Ort zu haben, wo man das Haupt hinlegen kann" zeigt nicht nur seine Armut auf, sondern auch sein unruhiges, leidenschaftliches und liebevolles Herz. Er kann und will nicht anhalten, weil die Errichtung des Reiches Gottes und das Predigen der Frohbotschaft ihm am Herzen liegt. In unsere heutige Kultur, die von Genusssucht und Wellness-Angeboten geprägt ist und daher der Wert des Leidens und die Opferbereitschaft immer weniger geschätzt werden, bleibt die Gestalt Christi und seine Hingabe unverständlich.Auch ich bin dazu gerufen, diesen lebendigen und lebensspendenden Geist in alle Bereiche meines Lebens zu bringen: in meine Arbeit, in meine Familie, in meine Beziehung mit Gott. Auch ich bin dazu gerufen, keinen Ort zu haben, wo ich mein Haupt hinlegen kann.

2. Radikalität. "Lass die Toten ihre Toten Begraben." Radikalität, ein Wort, das seinen positiven Wert verloren hat, das aber, auf Christi Liebe angewandt, weder schlecht sein, noch als "zu viel" eingestuft werden kann. Er ruft auf, alles zu verlassen und Prioritäten zu setzen. Die Versicherung, die Rente oder die Studien, die Familie, die Jugendgruppen, alles soll sich Gott unterordnen. Ein Christ soll in seiner Hingabe, Liebe und Großzügigkeit, ob in seiner Familie, im Sport oder in der Arbeit radikal sein. Seine Motivation sollte lauten: "Christus hat alles für mich gegeben, ich will ihn mit der gleichen Intensität zurücklieben."

3. Kampf. "Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat..." – Christus erwartet eine kühne und bedingungslose Hingabe. Er erwartet nicht, dass ich keine Fehler begehe, sondern, dass ich mich nicht entmutigen lasse und dass ich nicht zu lieben aufhöre. Jeder, der Freunde hat, Familie oder irgendeinen Menschen, den er wirklich liebt, weiß, dass die Beziehung nicht immer einfach ist. Er weiß, dass man oftmals vergeben und um Vergebung bitten muss. Man zweifelt deswegen nicht an der Liebe des anderen. Christus will, dass ich in der Liebe vollkommen werde, indem ich meinen Vorsatz zu lieben und mich großzügig zu verhalten jeden Tag erneuere.

Gespräch mit Christus: Herr, ich bin glücklich, dass du mich gerufen hast, dir nachzufolgen und mich dir hinzugeben. Ich bitte dich: Gib mir die nötige Kraft und den Mut, angesichts der Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten nicht zu verzagen. Gib mir ein brennendes Herz, das vor Liebe glüht und das nie müde wird, für dich und mit dir zu kämpfen.

Möglicher Vorsatz: Heute werde ich eine Zeit suchen, um einen Besuch im Altenheim oder bei einem einsamen Menschen zu machen.

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